18. Kapitel

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>>Ich möchte mehr über dich erfahren, Charlie. Ich weiß so viel und doch so wenig. Erzähle mir etwas von dir.<<, unterbrach Matteo die Stille zwischen uns. Ivh erinnerte mich an den Tag zurück, als wir auf dem Maskenball Wahrheit oder Pflicht gespielt haben, während wir getrunken haben. Eigentlich wollte ich ihnen meinen Namen nicht verraten, aber ich war betrunken. Um ehrlich zu sein, Charlie ist nicht meineidiger Name, aber wenn jemand danach fragt sage ich immer Charlie.

>>Also gut. Es freut ich Sie kennenzulernen Mr Smith. Mein Name lautet Charlotte Samantha Lauren Black, ich bin 24 Jahre alt und komme ursprünglich aus North Carolina. Durch meine Arbeit reise ich viel um die Welt und habe schon mehrere Länder besucht. Öffentlich zu reisen ist oftmals eher zu riskant, weshalb ich meistens mit meinem Privatjet unterwegs bin. Mein Stammplatz liegt ebenfalls in North Carolina, habe aber mehrere Villen auf der Welt verteilt. Ich würde gerne etwas über Sie erfahren.<<, stellte ich mich vor und lächelte ihn zum Schluss meiner Rede an.

>>Die Freude ist ganz meinerseits, Mrs Charlotte Samantha Lauren Black. Mein Name lautet Matteo Alexander Smith und bin derzeit 28 Jahre alt. Ich bin in Australien geboren, wir sind aber nach Miami umgezogen als ich 3 Jahre alt war. Mein Vater hat uns verlassen als ich 6 Jahre alt war und meine Mutter starb einige Jahre danach. Einige Zeit später habe ich eine Firma gegründet und aufgebaut. Ich wollte niemandem etwas schlechtes, jedoch hatte dies alles einen guten Grund. Mir wurde erzählt, dass meine Mutter einen Streit mit einer Person hatte und dadurch einen Herzinfarkt erlitt. Ich glaubte dies jedoch nicht. Ich schlich mich in die Leichenkammer und sah mir die Leiche meiner Mutter an, auf der mehrere Verletzungen innen und außen waren. Stichwunden waren nicht zu übersehen. Jemand hat sie umgebracht und ich hatte den Verdacht, dass es Oliver Brown war. Seit dem jage ich ihn und hatte auch einige Begegnungen. Es hat mich ein Jahr gedauert um zu realisieren, dass es nichts bringt wenn ich eine einzige Person jage. Ich hab mich dazu entschieden, alle bösen Menschen auf der Welt zu entfernen um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.<<.

Wow, das war eine lange Rede, aber es freut mich, dass ich ihn nun näher kennengelernt habe.

Matteos Arme waren verschränkt über den Tisch gelehnt und ich tat es ihm gleich. Mein Blick wanderte nach rechts, sodass ich aus dem Fenster sehen konnte. Unten befand sich ein kleiner Garten, in dem man auch Tische reservieren konnte. Auch dort war alles sehr japanisch eingerichtet, es sah wirklich sehr schön aus und gab mir einen bestimmten Vibe. Bevor ich weiter nachdenken konnte nahm Matteo meine Hand und hielt sie fest. Seine Wärme umschließt meine ganze Hand und ich roch seinen Geruch in meiner Nase. Ein Lächeln bildete sich auf unseren beiden Lippen.

Wir wurden unterbrochen als unser Essen auf den Tisch gestellt wurde. Ich hatte fast vergessen, dass wir in einem Restaurant saßen. Als Vorspeise gab es eine Suppe, als Hauptgang Sushi und als Nachtisch Mochi.

Während der Zeit hier unterhielten wir uns über alles mögliche, die Arbeit, das Privatleben, unsere Interessen und noch viel mehr. Ich erfuhr, dass Matteo in seiner Schulzeit eine Art „BadBoy" war und sehr viel Mist gebaut hat. Ich muss zugeben, er ist ein echter Gentlemen geworden, wenn die Story aus seiner Vergangenheit stimmt.

Wir redeten noch über einige Dinge, unsere Vergangenheit, was wir in der Zukunft erreichen wollen und vieles mehr. Es machte echt Spaß mit ihm zu reden, er hört mir immer zu und lässt mich ausreden, er ist respektvoll und antwortet auf alles was ich sage. Es ist angenehm mit ihm zu reden, da ich so ein langes und tiefgründiges Gespräch lange nicht mehr hatte. Eigentlich wollte ich mich nie mehr jemandem öffnen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihm vertrauen kann. Bitte lass meine Gefühle nicht wieder falsch liegen.

Wir hatten nun, nach einem Kampf wer denn das Essen zahlen soll, das Restaurant verlassen und stiegen ins Auto. Am Ende hat doch Matteo bezahlt. Im Auto war es zunächst ruhig, eine langsame Musik lief leise im Hintergrund und wir genossen die Wärme, während wir die Hand des anderen hielten.

>>Das nächste Mal bezahle ich.<<, gab ich leicht stur von mir.

>>Werden wir noch sehen Kleine<<, antwortete mir Matteo verspielt. Sein Grinsen war nicht zu übersehen.

>>Hey so klein bin ich nicht. 1,78 ist nun wirklich nicht klein für eine Frau<<, meinte ich, wodurch sein Grinsen nur noch breiter wurde.

Auf der geraden Straße überholte uns ein Auto und fuhr vor uns her. Ich dachte, dass ich das Auto schon Mal irgendwo gesehen hatte, wusste aber nicht genau woher. Auch Matteo spannte sich an, sein Grinsen verschwand und sein Griff an meiner Hand wurde direkt fester. Er kennt dieses Auto und den Fahrer, das ist schon Mal klar.

Man würde denken, dass es Oliver sei, doch das wäre ihm zu einfach. Er wird uns nicht einfach erschießen, und vor allem nicht auf öffentlichen Plätzen. Das passt nicht zu ihm. Oliver ist ein Typ, der will, dass mindestens einer aus der Familie seiner Opfer leidet. Aber er macht das im Geheimen, leider wissen wir nicht wo.

Wer ist das also? Und warum kommt mir das Auto so bekannt vor? Was hat das zu bedeuten?

Matteos Anspannung verging nicht und das Auto fuhr weiter vor uns vor, als wüsste der Fahrer, wo wir hin wollen.

Das ganze wurde immer surrealer, es ergibt keinen Sinn. Warum und vor allem Wer ist da? Die Frage schwirrt mir im Kopf während der ganzen Fahrt.

Bevor ich weiter nachdenken konnte öffnete sich der Kofferraum und ein Mann mit einem Gewähr in der Hand zeigte auf uns. Mein Blick war starr auf den Mann gerichtet - das ist doch nicht etwa...

Plötzlich hörte ich einen Schuss. Was ist eben passiert? Mein Blick fiel auf Matteo. Er blutet. Das Blut läuft aus seinem Körper, über seine Hände. Sein Schmerz in den Augen konnte man nicht übersehen. Blut. Überall war Blut.

Ich konnte mich nicht bewegen, ich war in einer Angststarre, mein Körper reagiert nicht auf mich. Ich sehe nur Blut. Alles ist rot. Meine Tränen liefen über mein Gesicht.

Das Auto welches einige Zeit vor uns hergefahren ist war mittlerweile schon weg.

Diesen Anblick werde ich nie vergessen. Matteo blutet, er schreit vor Schmerzen, ich kann mich nicht bewegen. Ein Loch war in seinem Körper. Er kann kaum atmen.

Mein Geist verlies in Sekundenschnelle meinen Körper. Alles war schwarz, alles war leise, diese Stille, sie tat so gut.

Ja, das ist was ich immer wollte. Meinen Frieden.

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