9. Kapitel

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Im Büro angekommen setze ich mich direkt auf meinen Platz. Ich musste auf den neusten Stand kommen, weshalb ich mir zuerst den Terminkalender ansah, danach meine heutigen Aufgaben und machte mir dazu Notizen.

Ich dachte einige Minuten über die letzen Geschehen mit Oliver nach, er würde sicher nicht einfach so aufgeben. Bald wird er nochmal zuschlagen! Fragt sich nur wann. Wenn man so viel zu tun hat, uns ständig am reisen ist kann man dich nicht andauernd Blätter mit Notizen und Aufgaben mitnehmen, er muss also einen Online-Ordner für alles haben. Dabei muss ich aber sehr vorsichtig sein, um keine Daten zu vertauschen, sodass er etwas merken könnte.

Mit diesem Gedanken hackte ich mich erst Mal in sein System, er sollte dringend Mal die Anmeldedaten tauschen. Ich durchforschte sämtliche Ordner und Notizen, las mir alles genau durch und speicherte alles. Mehrere Stunden war ich hiermit beschäftigt, zu suchen, zu lesen, und alles abzuspeichern. Mittlerweile war es schon Nachmittag geworden, bis ich an seinem letzen Ordner ankam. Ich klickte drauf und auf diese Notizen war ich ehrlich gesagt nicht vorbereitet. Mehrere Ordner waren hier drin, alles über seine Opfer, kommende Opfer wie auch die Orte, Fundort und Pläne waren hier. Jap, er sollte dringend sein Passwort ändern.

Ich fand einige Akten über diejenigen, die er auf dem Gewissen hat wie auch die, die er noch umbringen möchte. Außerdem war darunter immer ein genauer Plan, wie das alles erfolgen soll und was das Ziel davon sein wird, sprich was er davon hat, wie auch, was die Polizei, mehr oder weniger, herausfinden soll. Hier war alles sehr genau geschrieben, echt gruselig. Auch das las ich mir genau durch und speicherte alles auf meinem USB-Stick. Mitten in den Unterlagen fand ich einen weiteren Ordner mit einigen ''Events''. In dem waren alle möglichen Sachen gespeichert, die demnächst stattfinden, sprich illegale Kämpfe, Überfälle, Partys usw. Ich fand einen Zettel mit einem Maskenball, der demnächst stattfindet, und der Ort sogar ganz in der Nähe war.

Nachdem ich alles gespeichert hatte, loggte ich mich aus dem System aus und machte mir einen Ausdruck von der Einladung zum Maskenball. Ich muss da wirklich alleine hin gehen, und Matteo darf bloß nichts davon erfahren - das wäre nicht gut für mich und die Arbeit.

Bis um 16 Uhr war ich im Büro beschäftigt, erledigte Aufgaben von Matteo, nahm Anrufe an und kümmerte mich um den ganzen Papierkram - kurz gesagt: Scheißarbeit. Da ich alles für heute und gestern erledigt hatte, wollte ich nun etwas trainieren gehen. So ging ich in meine Wohnung und zog meine Sportsachen an, eine kurze enge schwarzr Sporthose, dazu einen schwarzen Sport-BH und darüber einen roten Pulli. In einen kleinen Rucksack packte ich noch meinen Proteinshake, Wasser und ein paar Proteinriegel. Ich band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und nahm meine weißen Overear-Kopfhörer.

In der Sporthalle angekommen ging ich wieder zu den Matten und wärmte mich auf mit ein paar Situps, Liegestützen, und Planks. Davor hatte ich mich noch gut gedehnt.

Nachdem ich warm war ging ich zur Leg-Press (Beinpresse) und übte dort meinen Satz aus. Man merkte mir definitiv an, dass ich das lange nicht mehr gemacht habe. Leider hatte ich das letzte Jahr wenig Zeit ins Gym zu gehen, da ich zu dieser Zeit viele Aufträge hatte um jemanden außer Gefecht zu setzen. Dementsprechend hab ich mich auch mehr auf die Arbeit konzentriert und saß öfters vorm PC, hab mich in Systeme gehackt etc. Ich will das dieses Jahr aber ändern, ich will wieder sportlicher werden.

Nach dem ersten Satz fingen meine Beine an leicht zu zittern, das hinderte mich aber nicht daran nach einer kleinen Minuten-Pause den zweiten anzufangen. Also setzte ich mich wieder auf den Platz und zog am Hebel, sodass man die Gewichte der Beinpresse wieder betätigen konnte. So kam es noch zu einem dritten und vierten Platz. Nach dem letzen Satz zitterten meine Beine stark; das wird einen fetten Muskelkater geben. Mit meinen zittrigen Beinen ging ich langsam aber sicher zu meiner Tasche, die ich davor an der Wand abgestellt hatte und nahm daraus meinen Proteinshake und trank ein paar Schlucke daraus. Als ich mich wieder bereit gefühlt habe, bin ich nun zur Stange gegangen. Zwei Mal versuchte ich mit einem Sprung mich an der Stange festzuhalten, schaffte es aber nicht. Da wollte ich gerade aufgeben aber hörte eine mir nur allzu bekannte Stimme >>Brauchst du Hilfe?<<, fragte mich niemand anderes als Matteo.

>>Ja, danke<<, antwortete ich ihm. Darauf packte er mich an der Hüfte und hob mich nach oben, sodass ich mich an der Stange festhielt. Ich überkreuzte meine Beine und fing an mich hochzuziehen. Währenddessen spürte ich Matteos Blick auf mir, welcher mich aber nicht weiter störte. Nach meinem Satz landete ich wieder auf meinen Füßen, ging auf meine Tasche zu und nahm da meinen Proteinshake; meine Kopfhörer setzte ich ab.

>>Wie lange trainierst du schon?<<, hörte ich wieder seine Stimme. >>Etwa 5 Jahre, seit dem gehe ich regelmäßig ins Gym. Letztes Jahr hab ich aber etwas nachgelassen wegen der Arbeit.<<, antwortete ich trocken, nachdem ich zu Ende trank. Er antwortete mir mit einem Nicken. Ich spürte wie meine Haut durch die Hitze brannte, also zog ich meinen Pulli aus. Wieder spürte ich den brennenden Blick von Matteo auf mir. Irgendwie bekam ich den Gedanken, ihn etwas zu provozieren, würde sicher lustig werden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als mein Handy in meiner Tasche klingelte, als ich sah wer mich angerufen hatte riss ich meine Augen auf und rannte schnell nach draußen vor die Tür. Ich nahm den Anruf an.

>>Hallo meine Liebe<<, hörte ich aus meinem Handy. >>Was wollen Sie, Oliver?<<, fragte ich ihn kalt und wartete auf eine Antwort. >>In unserer Organisation gibt es aktuell einige Probleme. Daher möchte ich mit Ihnen einen Vertrag schließen.<<

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