12. Kapitel

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Ich hatte bei Rossi einige Waffen getestet. Nach unserem kurzen Gespräch sind wir nämlich zu einem seiner Anwesen gefahren, indem er im Keller auch eine Schießhalle hatte.

Am Ende wurden es eine neue Pistole, ein Messer, Wurfsterne und Nadeln. Ja Nadeln. Ich hab eine Technik, mit der man diese schnell schießen kann. Der große Vorteil an ihnen ist, dass man von weiter Entfernung trotzdem sehr sicher trifft, außerdem sieht man diese kaum und wenn man sie richtig anwendet sind sie sehr schnell. Auch wenn man sie kaum sieht kann man sich mit ihnen ganz schön verletzen. Im schlimmsten Fall ist die Nadel komplett im Körper und braucht eine Operation um die wieder zu entfernen.

Als ich wieder in meiner Wohnung war verstaute ich alle Waffen zuerst gut, danach meine neue Kleidung wie den Schmuck. Direkt anschließend arbeitete ich an meinem Plan weiter, wie ich Brown ausschalten konnte. Mir war klar, dass das höchstwahrscheinlich nicht in dieser Nacht funktionieren würde, dennoch kann ich an einige Informationen kommen, die ich brauchen könnte. Außerdem ist mir sein Sohn irgendwie im Weg, er ist überall wo Oliver auch ist, was mich bei der Arbeit stören könnte. Aber auch das kann ich als Vorteil nutzen, dennoch muss ich dabei sehr geschickt sein und darf mir keinen Fehler erlauben.

Ich arbeitete bis um 02:00 Uhr an dem Plan, bis er mir perfekt passte. Mein Wecker klingelte aber direkt um 06:00 Uhr, was mich schon etwas störte, aber was soll's. Heute war es soweit, heute begegne ich Oliver wieder, und seinem nervigen Sohn. Die können sich bald beide von ihrem reichen Leben verabschieden.

Ich machte mich wie immer fertig und ging auch direkt ins Büro. Ich trug heute wieder etwas auffallenderes, da mir einfach danach war. An meinem Arbeitsplatz angekommen erledigte ich so schnell wie möglich meine Arbeit. Kurz bevor ich fertig war rief mich Matteo in sein Büro. Ich verdrehte die Augen in meinen Gedanken, stand auf und ging in sein Büro. >>Was gibts?<<, fragte ich kurz und knapp. >>Ich hab einen Auftrag für dich.<<, antwortete er mir, während er noch etwas auf seinem Laptop tippe. Gespannt hörte ich ihm weiter zu. >>Du wirst einen Mann in der kommenden Woche umbringen. Keine Sorge, ich lasse keinen ohne Grund töten. Er ist ein Vergewaltiger, ständig schafft er es aus dem Gefängnis oder der Psychiatrie abzuhauen. Er wird bereits von der Polizei in der ganzen Stadt gesucht, ist aber noch nicht gefunden worden. Einer unserer Hacker hat letztens zufällig eine Videoaufnahme gefunden, auf der er zu sehen ist. Zudem konnten wir seinen Standort ausfindig machen. Ich schicke dir alle Informationen. In der nächsten Woche soll nur noch seine Leiche ein Teil des Planeten sein, klar?<<, sprach er. Als Antwort nickte ich nur. Er drehte sich ohne etwas zu sagen wieder zu seinem Laptop und tippte weiter. Alle Dateien über den Mann druckte ich mir aus, packte sie in eine Mappe und lies sie auf meinem Schreibtisch liegen.

Nach der Arbeit ging ich noch ins Gym und danach direkt wieder in meine Wohnung. Wir hatten bereits 15:00 Uhr, ich hab also noch zwei Stunden für mich. Matteo schrieb ich, dass ich diese Nacht bei einer Freundin übernachte, da diese angeblich Geburtstag hatte. Außerdem entschuldigte ich mich für die späte Nachricht. So hatte ich das Problem wenigstens gelöst, sollte er merken, dass ich nicht da bin. In den zwei Stunden verbrachte ich eine mit Selfcare. Ich frischte meine Haut auf, rasierte mich überall und wusch meine Haare gut. In der zweiten Stunde macht ich mich fertig, schminkte mich, zog mich um und trug mein Lieblings-Parfüm auf. Mit einem Oberschenkelband befestigte ich dort mein Messer, die Pistole wie auch die Nadeln waren in meiner Tasche. Bevor ich die Wohnung verlies übte ich kurz den schnellsten Zugriff auf die Pistole und die Nadeln. Langsam zog ich meine langen Stiefel an, sie waren echt hoch aber passen perfekt zu dem Kleid.

Zufrieden mit meinem Aussehen ging ich aus meiner Wohnung nach unten zu den Autos. Ich stieg in meinen Jeep und fuhr zu der Adresse, die mir beim Telefonat genannt wurde. Ich kam an einem Hotel an, was mich ehrlich gesagt nicht überraschte. Von draußen hörte man die Musik und die LED-Lichter schienen in bunten Farben durch die Fenster. Langsam stieg ich aus und ging in Richtung Eingang, dort standen wie erwartet zwei Bodyguards, welche nach meinem Pass fragten. Hier hatten nur bestimmte Menschen Zutritt, die irgend einen Einfluss auf die Stadt beziehungsweise irgendeine Art von Geschäft haben. Und natürlich müssen sie Oliver kennen, die meisten wissen jedoch dennoch nicht wie er aussieht.

Drinnen dröhnte die Musik in den Ohren, überall tanzten, tranken oder rauchten Menschen. Der Gestank von qualmenden Zigaretten kam mir in die Nase, einerseits interessierte mich dies nicht, andererseits ist der Geruch etwas unangenehm.

Ohne weiter mich auf den Geruch zu konzentrieren sah ich mir die Leute genau an. Durch die Masken wurde es etwas schwerer die Leute zu erkennen, doch eine Person erkannte ich ganz genau - Cole! Es brannte mir im Magen, ich will diese Familie endlich umbringen! Mein Plan wird heute anfangen, wenn alles genau so läuft wie ich es haben will. Wird auch Zeit, nach 10 Jahren, endlich bin ich meinem Ziel so nahe wie noch nie zuvor.

Mir kamen einige Erinnerungen hoch, ich war erst zwölf Jahre alt als ich ansehen musste, wie meine Familie vor meinen Augen verblutete. Drei Jahre später entschied ich mich Rache zu üben. In dieser Zeit war ich in einem Kinderheim bis ich 18 war. Schon dort plante ich wie ich Oliver umbringen wollte und endlich konnte ich meinen Plan in die Realität umsetzen.

Ich werde erst aufgeben, wenn ich mein Ziel erreicht habe, denn erst dann, habe ich Frieden gefunden.

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