Der Weihnachtsball

461 22 2
                                    

Kapitel 6 – Der Weihnachtsball

Draco zog seinen Festumhang an und betrachtete sich im Spiegel. Er war nervös. Von diesem Auftritt heute, konnte verdammt viel abhängen. Er durfte ihn nicht versauen. Er fühlte sich nach all der Zeit noch immer seltsam wieder Zaubererkleidung zu tragen, auch wenn er an seiner Drachenlederjacke wirklich Gefallen gefunden hatte.

Er trug einen dunkelblauen, fast schwarzen Umhang und straffte die Schultern, um sich nochmal Mut zuzusprechen. Dann verlies er seine Wohnung, und apparierte aus der nächsten Seitengasse zu Hermione.

Er hatte sie einmal nach Hause gebracht, war aber nie hineingegangen. Jetzt klingelte er und eine kleine Hauselfe öffnete die Tür.

Stimmt, Hermione hatte erwähnt, dass sie eine Hauselfe beschäftigte. Winky war ihr Name, wenn er sich richtig erinnerte. Sie trug ein hübsches Kleid mit einer Schürze und sah sehr ordentlich aus.

„Hallo, du musst Winky sein. Hermione erwartet mich schon", sagte er im Versuch freundlich zu sein. Hermione war immer nett zu Hauselfen gewesen und hatte ihre Rechte immer verteidigt. Also würde er auch versuchen so freundlich wie möglich zu sein. Hauselfen waren kein Thema, das einen Streit wert war.

„Die Herrin hat gesagt, dass Mr Malfoy kommen würde. Winky findet es nicht gut, dass die Herrin so viel Zeit mit Mr Malfoy verbringt, aber Winky vertraut der Herrin."

Damit trat die Elfe zurück und ließ ihn eintreten. Über so viel Dreistigkeit empört, war Draco tatsächlich versucht dieser dreisten Elfe die Leviten zu lesen. Aber irgendeinen Grund musste es schließlich gegeben haben, dass ihr Herr sie entlassen hatte. Er sagte nichts zu ihr und ging einfach an ihr vorbei.

„Die Herrin ist noch im Bad und macht sich fertig. Winky muss der Herrin jetzt helfen und bittet Mr Malfoy im Wohnzimmer zu warten."

Sie deutete auf eine der Türen und verschwand dann mit einem plopp.

Draco verdrehte die Augen. Irgendwann musste er mit Hermione nochmal über ihr unhöfliches Personal reden.

Neugierig sah er sich jetzt jedoch erstmal in der Wohnung um. In der Diele stand ein großer Schrank und daneben war die Garderobe. Es gab mehrere Türen, die in angrenzende Räume führten. Die Wände waren in einem zarten Terrakottaton gestrichen und es war hellbraunes Parkett verlegt. Er ging durch die Tür in das Wohnzimmer und war wenig überrascht alle Wände mit Büchern vollgestopft zu sehen. Auf einer Stange, in einer Ecke, saß eine hübsche, braune Eule und auf einem großen, abgewetzt aussehenden Sofa, lag ein dicker rostbrauner Kater. Das musste Krummbein sein, ihr Kniesel-Katzen Mischling. Hermione hatte für ihn einmal Medizin in der Magischen Menagerie gekauft.

Draco setzte sich auf das Sofa neben den Kater und dieser öffnete sogleich die Augen. Er musterte ihn mit einem klugen Blick.

„Hallo, Krummbein. Ich bin Draco", sagte er und hielt dem Kater eine Hand zum beschnuppern hin. Der Kater begann im ersten Moment zu knurren und Draco hatte schon Sorge, er würde sich gleich auf ihn stürzen. Doch dann legte er die Ohren an und stupste mit der feuchten Katzennase an seine Finger. Draco wagte kaum zu atmen, bis er ihn schließlich wohl genug beschnuppert hatte und sich wieder auf seinem Kissen zusammenrollte. Draco wagte es ihn etwas am Kopf zu kraulen und war erleichtert, dass der Kater zufrieden schnurrte. Hermione liebte ihren Kater abgöttisch. Sie war krank vor Sorge er könnte zu alt werden und sterben. Es wäre eine Katastrophe geworden, wenn Kummbein ihn nicht hätte leiden können.

„Ihr habt wohl schon Frieden geschlossen", sagte Hermione lachend, als sie ins Wohnzimmer kam. Sie trug ihr blaues Ballkleid und das silberne Collier, das er ihr geschenkt hatte. Er musterte sie von oben bis unten und beschloss das er sich mit ihr durchaus sehr gut sehen lassen konnte. Er hielt sich normalerweise nicht für so oberflächlich, aber er mochte schöne Frauen in seiner Umgebung. Welcher Mann mochte das nicht?

Die perfekte LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt