Zwischen den Fronten

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Kapitel 15 – Zwischen den Fronten

Nach dem Anschlag auf sie, war es viel zu gefährlich noch länger in China zu bleiben. Die Nashs, die erst am nächsten Morgen davon erfuhren, beschlossen ebenfalls sofort zurückzufliegen. Doch anstatt zusammen abzureisen, nahmen Draco und Hermione noch früh am Morgen einen Erste Klasse Flug nach Madrid, von wo aus sie nach London weiterreisen würden. Sie waren alle ziemlich nervös, als sie von Sicherheitspersonal begleitet den Flughafen betraten. Hermione erwartete jeden Moment einen weiteren Angriff, doch er blieb aus. Am liebsten wären sie beide direkt nach London zurück appariert, aber so lange Strecken zu apparieren war gefährlich und sie mussten den Schein für die Muggel wahren.

Draco telefonierte den ganzen Morgen mit der Sicherheitsabteilung, die ihren Sitz in Frankreich hatte.

Leider sprach er Französisch, und zwar so schnell, das kein Übersetzungszauber hinterherkam. Hermione hätte nur zu gerne gewusst, wie es stand. Sie machte sich Sorgen, wagte aber nicht seine langen Gespräche zu unterbrechen. Erst als sie im Flugzeug saßen, in einem abgetrennten Abteil der erste Klasse, schaltete er schlecht gelaunt den Flugmodus an. Harrison saß mit ihnen im Abteil. Die anderen gingen durch die große Passagiermaschine.

„Wenn wir in London sind, muss ich mich noch mit ein paar Leuten treffen, um zu klären wie wir auf den Anschlag reagieren. Es ist etwas anderes Drohungen auszusprechen oder zu handeln. Er hat sich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, wenn er denkt er kommt damit einfach so durch", seufzte Draco.

„Wer ist er?", fragte Hermione. Draco warf Harrison einen Seitenblick zu, doch der Leibwächter tat so, als würde er ihr Gespräch nicht hören.

Trotzdem sprach Draco keltisch als er ihr antwortete: „Das ist eine alte Fehde. Noch vor meiner Zeit als Vertriebsvorstand. Damals war ich für BAE als Jurist tätig. Es gab einige Streitigkeiten über die Rechtmäßigkeit von Zahlung und Lieferung mit einem arabischen Scheich Namens Samir bin Zayid Nahyan. Er ist einer der Cousins des verstorbenen Präsidenten, dem Gründer der Vereinigten Arabischen Emirate.

Eigentlich hatte er gezahlt, allerdings gab es Bedenken wegen der Auslieferung seitens der britischen Regierung. Ich habe damals eine Lücke im Vertrag gefunden, um BAE aus der Schlusslinie zu ziehen. Schließlich haben wir die Lieferung nicht getätigt, aber die Anzahlung für die Hubschrauber behalten. Ein paar Monate später, als die Auslieferung genehmigt wurde, haben wir an seinen Konkurrenten, einen der Söhne des Präsidenten verkauft. Samir war natürlich tödlich beleidigt. Wir haben ihn schließlich betrogen.

Sein Ansehen war aufgrund des geplatzten Millionendeals hart angeschlagen und ein Mann, den er nicht leiden konnte, stand besser da als er. Samir konnte nach dieser Schande nie mehr richtig Fuß fassen. Er ging ins Exil und ist nun ein hochrangiges Mitglied in einer Terrororganisation, die man Islamischer Staat nennt. Sie hat große Teile von Syrien eingenommen und baut dort eine Art Gottesstaat nach muslimischem Vorbild auf."

Draco seufzte und sah aus dem Fenster, bevor er sich ihr wieder zuwandte.

„Mich zu töten, ist so etwas wie sein privater Rachefeldzug. Amir, also sein Widersacher von damals, ist vor ein paar Monaten gestorben. Durch einen Selbstmordattentäter. Es gibt manche die denken, es war Zufall. Ich glaube Samir hat es arrangiert. Als ich ihm damals in Wien mitgeteilt habe, dass der Deal geplatzt ist, hatte ich das Gefühl, er würde mich am liebsten auf der Stelle erschießen. Er ist wahnsinnig. Also wirklich wahnsinnig. Ähnlich wie der Dunkle Lord nur ohne Zauberkräfte. Die Welt hat viele Menschen wie ihn."

Hermione hatte aufmerksam zugehört. Sie wusste zu wenig über die Muggelwelt, um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.

„Aber, wenn ich das richtig verstanden habe, war er ursprünglich im Recht und ihr habt ihn über den Tisch gezogen", sagte Hermione schließlich.

Die perfekte LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt