Feuerwhisky

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Kapitel 9 – Feuerwhisky

Lethargisch zappte Draco durch die Fernsehkanäle. Es war einer seiner wenigen freien Freitagabende. Er hatte erwartet, dass sein Leben anstrengend werden würde, wenn er in der Muggel und in der Zaubererwelt leben wollte. Aber er hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend werden würde. Ohne Hermione hätte er den Plan schon wieder in den Sand gesetzt, aber sie war unermüdlich. Die Frau hatte Power ohne Ende und die übertrug sie auf alle, die in ihre Nähe kamen. Er fühlte sich einfach schlecht sich faul treiben zu lassen, wenn sie immer neue Pläne und Unternehmungen plante. Es war nie zu seinem Nachteil gewesen mit ihr Zeit zu verbringen. Wenn er jetzt darüber nachdachte, schätzte er ihre Gesellschaft mehr als die jedes anderen aus der magischen Welt.

Wenn er eine Chance gesehen hätte, mir ihr eine Beziehung zu führen, dann hätte er tatsächlich versucht sie ernsthaft zu umwerben. Aber sie waren zu unterschiedlich. Ihre Ansichten von Richtig und Falsch konnten zu unüberwindbaren Hürden werden. Schade eigentlich.

Aber wie integer war Hermione Granger wirklich? Draco hatte sich diese Frage gestellt, als er erfahren hatte, dass sie Rita Kimmkorn erpresste. Er hatte sich diese Frage gestellt, wenn er sie mit anderen Leuten lachen sah und sie sich dann zu ihm umdrehte, um ihm im Geheimen zu sagen, was für Idioten es waren. Er hatte sich diese Frage gestellt, als er erfahren hatte, dass sie die Produktionskosten für ihre Tränke drückte, indem sie höhere Nebenwirkungen in Kauf nahm.

In der Zaubererwelt war sie eine unantastbare Kriegsheldin die für Rechtschaffenheit, Gleichberechtigung und das Gute stand. Aber wer Hermione wirklich war, war viel tiefgründiger als dieses Bild.

Ein Plopp riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und erwartete die Frau zu sehen um die seine Gedanken gerade gekreist waren. Doch wen er erblickte, war Winky. Sie stand mitten im Raum und zwirbelte an einer Ecke ihrer Schürze.

„Winky?", fragte Draco erstaunt und schaltete den Fernseher aus. Irgendwas an ihrem Anblick alarmierte ihn. War Hermione etwas geschehen?

„Winky ist eine gute Hauselfe, Mr Malfoy", begann die Hauselfe zu piepsen und Draco wurde klar, dass sie sich gerade eine Theorie einfallen ließ, um einen direkten Befehl zu umgehen. „Die Herrin hat Winky verboten ihren Freunden den Potters und den Weasleys etwas zu sagen. Aber die Herrin hat nicht gesagt das Winky Mr Malfoy nichts sagen darf."

„Was ist passiert?", fragte er und stand sofort auf.

„Die Herrin hat einen ganz bösen Brief bekommen. Erst war die Herrin ganz furchtbar wütend und hat alles in der Wohnung verhext. Dann ist die Herrin in Tränen ausgebrochen und hat Winky gesagt, Winky dürfe den Potters und des Weasleys nichts verraten. Aber Winky kennt die Herrin. Winky will nicht das die Herrin sich betrinkt! Winky weiß, dass das schlecht ist also muss Mr Malfoy die Herrin zurückholen."

Hermione betrank sich? Das sah ihr gar nicht ähnlich. Was das wohl für ein Brief gewesen war? Aber Winky sah wirklich besorgt aus, also was blieb ihm anderes übrig, als sie zu suchen. Wahrscheinlich würde Hermione ihm den Kopf abreißen, wenn er sie in ihrem Selbstmitleid störte. Ihm war es immer lieber gewesen allein in Selbstmitleid zu versinken und sich dabei zu betrinken. Das war eine düstere Zeit gewesen.

„Weißt du, wo sie ist, Winky?", fragte Draco schließlich.

„Im Eberkopf, Mr Malfoy. Sie ist früher immer in den Eberkopf gegangen."

Draco wollte gar nicht zu lange darüber nachdenken, was die Elfe mit früher gemeint hatte. Er ließ den Alarm ausgeschaltet, zog sich eine Jacke über und disapparierte direkt nach Hogsmeade. In der Ferne konnte er Hogwarts erkennen und der Anblick des vertrauten Schlosses versetzte ihm einen Stich. Einen Moment konnte er nicht anders, als hinauf zu den Lichtern zu blicken und sich zu fragen was aus seinen alten Klassenkameraden aus Slytherin geworden war. Einzig Blaise Zabini hatte er kurz getroffen. Doch dieser war sehr distanziert und vorsichtig gewesen. Sonst schien keiner ein Mitglied in der Führungsclique der Zaubererwelt zu sein.

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