Der Beginn von Familie

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Kapitel 19 – Der Beginn von Familie


Es war ein kalter Oktoberabend, als Draco in die kleine Seitenstraße in Northampton einbog. Hermione erwartete ihn in einer Stunde zuhause beim Abendessen, aber es gab etwas, das er noch zu erledigen hatte. Es dauerte etwas, bis er die Hausnummer 16 fand. Ein Stückchen weiter parkte er den Wagen und stieg aus. Draco wusste nicht, ob es so eine gute Idee war. Er war sich eigentlich sicher, dass Hermione ihm dafür bestimmt eine Standpauke halten würde, aber er dachte schon ziemlich lange darüber nach und er konnte einfach nicht anders. Hermione würde sich nie selbst aufraffen herzukommen. Ihre Freunde hatten es akzeptiert. Aber er konnte es nicht akzeptieren.

Licht brannte in dem kleinen Küchenfenster, als er vor Nummer 16 stand. Es war ein rot geklinkertes Reihenhaus und Draco fragte sich unweigerlich, wie es wohl war, an einem solchen Ort aufzuwachsen.

Etwas nervös drückte er auf die Klingel. Er sollte das hier eigentlich nicht tun. Aber sonst würde es niemals jemand tun.

Ein älterer Mann öffnete die Tür. Er war groß, hager und hatte eine Hornbrille auf der Nase.

„Was können wir für sie tun?", fragte Hermiones Vater.

Er musterte Dracos teure Muggelkleidung und runzelte irritiert die Stirn. Draco war direkt aus dem Büro hergekommen, ohne sich vorher umzuziehen. Er hatte keine Ahnung was sich Mr Granger zusammenspann, wer er war.

„Mein Name ist Draco Malfoy. Ich würde mit ihnen gerne über ihre Tochter Hermione sprechen."

Draco bemerkte, wie der Mann zu erstarren schien. Er schluckte und sah sich dann um, als befürchte er, jemand würde sie aus dem Gebüsch heraus belauschen.

„Kommen... Kommen sie rein", sagte er und trat zur Seite.

„Wer war das, Edward?", rief eine Frau.

„Komm ins Wohnzimmer, Jean", antwortete Hermiones Vater und führte Draco in ein kleines ordentliches Wohnzimmer.

Neugierig was ihren Mann so erschreckt hatte, kam auch Hermiones Mutter herein. Sie hatte dunkelbraune Haare und Draco war sich sicher, dass sie gefärbt waren. Sie wirkte dünn und Falten zogen sich durch ihr Gesicht. Sie sah Hermione so ähnlich, dass Draco einen Moment das Gefühl hatte, vor einer älteren Version von ihr zu stehen. Sie hatte die gleichen Locken, die Hermione jeden Morgen mit Magie bändigte und die Stirnfalten, die sich über ihr Gesicht zogen, die bei Hermione auch langsam begannen sich einzugraben, wenn sie konzertiert las.

„Hallo, Mrs Granger", sagte Draco und die Frau musterte ihn neugierig.

„Kennen wir uns?", fragte sie und trat neben ihren Mann, der noch immer ziemlich blass aussah.

„Nein, wir kennen uns nicht. Ich bin Hermiones Freund."

Die Frau drückte die Hand ihres Mannes. Ihre Lippen zogen sich missbilligend zusammen.

„Sind sie auch einer von diesen da?", fragte sie und Draco war klar, dass sie von Hexen und Zauberern sprach.

„Ja, aber ich lebe ganz normal und habe einen normalen Beruf in der normalen Welt."

Jean Granger machte eine wegwerfende Handbewegung, als sei das unwichtig.

„Was wollen sie von uns?"

„Ich wollte sie zu uns zum Essen einladen. In London, nächstes Wochenende."

„Warum kommt Hermione nicht selbst?"

„Sie weiß nicht, dass ich hier bin. Hermione denkt, sie möchten nie wieder etwas mit ihr zu tun haben und respektiert ihren Wunsch. Sie leidet darunter, deshalb möchte ich mich nicht damit abfinden."

Die perfekte LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt