Ein Einsatz für 2

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Auf der Treppe stockte Cassy kurz, als ihr 3 Leute entgegen kamen. Im laufen warf sie einen Blick über die Schulter und erkannte Clyde der in der Mitte von ihnen, fast getragen werden musste. Blut lief über sein Gesicht und war in sein weisses Hemd gesickert. 
Ihr wurde leicht flau, als sie an Levis zufriedenen Gesichtsausdruck dachte.

Die Pferde waren schnell parat und auch Levi schien nur wenige Minuten gebraucht zu haben. Er betrat den Stall in ziviler Kleidung und warf Cassy ihre Ausrüstung zu. 
Er trug ein weisses Hemd mit brauner Weste. Dazu eine schlichte Hose. 
Sie legte alle relevanten Erkennungszeichen ab und zog über ihr Hemd eine grüne weite Tunika.
Ihre Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz. Dies schien ihr weniger förmlich.
Ein Anblick, der Levi gefiel.

Ihre Ausrüstung war spärlich. 3D Apparaturen waren dem Militär vorbehalten und auch wenn es nicht selten vorkam, dass diese unter der Hand in der Unterstadt gelangten, verzichtete Levi auf sie.
Sie hatten einen weiten Weg vor sich um die Mauer Sina zu erreichen.
Genauer gesagt, würden sie unterhalb des Bezirkes Stohess in die Unterstadt abtauchen, in der  Levi aufgewachsen war. 
Ihre Suche war schwer einzuschätzen. Wer wusste schon, ob ihr Vater noch leben würde.
Es war gut möglich, dass der Verbleib des Buches ungeklärt blieb. 

Cassandra vertraute voll und ganz auf Levis Führung. Sie fühlte sich zwar zunehmen unwohler je näher sie ihrem Zielort kamen, doch Levi strahlte weiterhin seine unverwüstliche Ruhe aus. Sie sprachen nicht viel, bis sie Stohess erreicht hatten. 
Cassandra war gerade dabei die Pferde für ihren Aufenthalt einzustallen als Levi dazu kam.
"Ich bin mir sicher, dass ich es nicht extra erwähnen muss, aber dennoch. Ab hier vergessen wir die Titel und den ganzen scheiss. Ich will das du mich wie deinen Freund Glen behandelst. Ausser den Teil der Inkompetenz."
Cassandra war zu nervös um darauf zu antworten. Sie nickte stattdessen.

Der Weg in die Unterstadt war simpel. Sie waren schon dabei die zahlreichen Stufen hinab zu steigen, als Levi schliesslich sprach. 
"Wenn wir unten durch den Zoll sind, werde ich mich um Probleme kümmern. Du hältst so lange wie möglich die Füsse still." Cassy nickte
"Was glaubst du, wo sich dein versoffener Vater rumtreiben wird?"
Cassy wusste das er Recht hatte, dennoch fiel es ihr schwer derart schlecht über ihren Vater zu sprechen, oder jemanden sprechen zu hören. 
"Ich erinnere mich, dass sich unser Zimmer in der Nähe der Mauerkirche befand. Seine Stammkneipe war gleich um die Ecke. Wenn ich es sehe weiss ich es." 
Levi gab sich fürs erste zufrieden. Er konnte förmlich fühlen, wie mit dem Verlust des Tageslichtes der tiefe Sumpf der Unterstadt nach ihnen griff. 
Sie hatten ca. einen halben Tag Zeit um den richtigen Ort zu finden, bevor sie sich um ihre Übernachtung kümmern mussten. Die Unterstadt war ein Eldorado für all jene, die für Geld über Leichen gingen. 
"Bleib stehts bei mir." sagte Levi während sie durch die ersten Strassen gingen. 
Wenn sich in der Unterstadt nichts geändert hatte; was er vermutete; währe Cassandra genau das Beuteschema der Perversen und Sklavenhändler. 

Er führte sie durch die zahlreichen Pfade auf direktem Weg zu der Mauerkirche, die Cassy beschrieben hatte. Es war erst 3 Jahre her, seid Cassandra hier gewesen war. Doch die riesigen Bauten, die zum Teil fast die Decke erreichten und auch die riesige Decke an sich, wirkte noch immer genauso erdrückend wie sie es in Erinnerung hatte.
"Da!" Cassy deutete auf einen Häuserblock, zu dessen linken eine Art Kneipe eingerichtet war. 
Cassandra lief unvermittelt los. Ja, sie hatte ihren Vater gehasst, für das was er ihr antun wollte. Doch sie hatte auch nicht, die zahlreiche Jahre vergessen in denen sie ihn geliebt hatte.
Sie erreichte die Stufen und wollte sie gerade betreten, als aus einer Seitenstrasse 2 Männer traten.

"Na sieh mal an, was für ein Vögelchen sich hier verflogen hat. Komm spiel mit uns." Nicht nur die Haare des schwarzhaarige waren schmierig. Auch seine Stimme triefte ekelhaft. Cassandra erschrak und beide stimmten in ein gieriges lachen ein.
Grinsend gingen sie auf Cassy zu, die den ersten Schock hinter sich gelassen hatte. 
Levi hatte sein Tempo nicht verändert. In der Unterstadt lief man nicht, wenn man respektiert werden wollte.
"Lasst eure dreckigen Finger von ihr! Sie ist nicht EUER Spielzeug!" knurrte Levi und beide Männer drehten sich zu ihm um. Jeder von ihnen war mehr als einen Kopf grösser als er. Für einen Moment wirkte es, als überlegten sie. Dann entschied sich der erste für Konfrontation.
Der schwarzhaarige schritt auf Levi zu und wollte ihn gerade packen, als Levi unter seinen Arm abtauchte und ihm in einer fliessenden Bewegung einen Tritt in den Magen verpasste. 
Levi hatte nicht mal angehalten.
Augenblicklich sank der schwarzhaarige keuchend und würgend auf den Boden. Der zweite, eingeschüchtert über Levis schnellen Sieg, hob die Hände und machte einen Schritt zurück.
Levi ging an ihm vorbei auf Cassandra zu. Er griff nach ihr. Legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie wirsch an sich heran. Seinen Seitenblick, auf den blonden jungen Mann fixiert, der nur 2 Schritt neben ihm stand.
"Ist noch etwas?" fragte Levi mürrisch. Der blonde schüttelte wüst den Kopf und zog sich ein paar Schritte zurück eher er auf seinen Freund zu lief.

Cassys Herz schlug so schnell, dass es ihr fast peinlich war. Sie hatte ihre Hände reflexartig auf Levis Brust abgelegt als er sie zu sich zog und erröte leicht, auch wenn sie wusste das es rein Theater war.
Dennoch war es das erste mal, dass sie jemand so berührte.
Levi hielt sie weiterhin fest an sich gedrückt, während er sein Umfeld nicht vernachlässigte. 
Er hob seine zweite Hand, legte sie an Cassys Hals und zog sie noch näher an sich heran. Dann legte er ihren Kopf schräg als wollte ihren Hals küssen. Cassy wagte nicht, sich zu bewegen.
In diesem Moment hätte sie alles zugelassen. Doch Levi sprach ihr nur leise ins Ohr.
"Mach.. das.. nie.. wieder." 
Cassy fuhr leicht zusammen, als sein Atem auf ihren Hals, ein angenehmes Kribbeln in ihr auslöste. Er hatte ihren Hals losgelassen und Cassy hob augenblicklich ihren Kopf.
Entschuldigend blickte sie zu ihm auf und störte sich nicht daran, das er sie immer noch nicht frei gegeben hatte. Stattdessen versank sie erneut in seinen Stahlgrauen Augen, die weicher waren, den je.

Levi wusste, dass sie weiterhin beobachtet wurden. Diese 2 Fussabtreter, waren sicherlich Teil einer Gang, die über diesen Teil "regierten". Er musste dieses Theaterspiel glaubhaft zu Ende bringen. 
Während er nachdachte blickte er zu ihr hinunter. Er bemerkte die röte auf ihren Wangen. Auch die zarte Gänsehaut die ihrem Nacken zierte, seid er zu ihr gesprochen hatte war ihm nicht entgangen.
Als seine Augen das wundervolle, warme fliessende Karmesin auf Mahagoni fanden, war er sich sicher. Wieso auch nicht. Er überlegte einen Moment wie sie reagieren würde, wenn er sie hier und jetzt einfach küsste.

Doch Cassy regte sich noch während er nachdachte. Sie beugte sich vor und schmiegte sich an ihm. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, als Levi sie mit beiden Armen umarmte und seine Wange an ihren Kopf legte. 

Weil du es verdient hast Staffel 0 // A Levi Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt