Weil du es verdient hast Staffel 0 // A Levi Love Story

Herzschmerz

Cassandra entspannte in den tiefen Schwarzen Wogen, die ihren Verstand umwoben..
"Cass?" Es war eine leise und ruhige Stimme die ihr Interesse weckte und sie zwang sich, sich aus den betäubenden Nebel hinaus zu bewegen.
Cassy seufzte schmerzhaft, als sie jemand durchschüttelte.
Sie hörte jemanden wild fluchen und schaffte es schliesslich ihre Augen zu öffnen.

"Hey.." sprach Levi sie an, während er beobachtete, wie ihr Blick von Sekunde zu Sekunde klarer wurde.
Stück für Stück veränderten sich, ihre Mahagoni Augen. Ihr Stumpfer Ausdruck verschwand und der bekannte Glanz kam zurück.
Cassandra sah sich flüchtig um. Sie befand sich in einer geschlossenen Kutsche. Levi hielt sie auf dem Schoss, damit er ihren Kopf während der Fahrt stützen konnte.
"Was ist passiert?" flüsterte Cassy schwach.
"Sag du es mir. Wie kann man so dumm sein und sich freiwillig in eine Kugel stürzen?"
Levi hatte sie in Stohess behandeln lassen und sich schnellstmöglich mit ihr auf den Rückweg gemacht. Jetzt, wo sie auf den Weg der Besserung sein musste, gewann die Wut in ihm die Oberhand.
Cassandra dachte nach. Sie erinnerte sich. "Er wollte dich erschiessen." sprach sie immer noch schwach, ohne auf die Wut in Levis Stimme einzugehen.
Levi funkelte sie wütend an, während sie ihn zufrieden anlächelte. Manchmal verstand er dieses einfach Mädchen nicht.
Sie seufzte zufrieden: "Es war meine Entscheidung, weisst du nicht mehr? Soldaten sterben jeden Tag."
Mit ihren Worten entwaffnete sie ihn und seine Wut verebbte fast augenblicklich.
Er dachte zurück an dem Abend als Max gestorben war.
"Damit meinte ich nicht, das wir unsere Leben unnötig aufs Spiel setzen sollen!"
Cassy hatte die Augen geschlossen. Es strengte sie noch zu sehr an.
"Ich weiss." sprach sie weiter. "Aber ich bin nicht wichtig. Nur ein Soldat unter vielen anderen... Wenn ich sterbe, rückt ein anderer auf.
Du bist der Leiter der Eliteeinheit. Der beste Kämpfer gegen die Titanen, den die Menschheit je zu bieten hatte. Ich bin leicht zu ersetzen... Du nicht."
Levis Maske fiel fast gänzlich, als Cass bei ihren Worten die Augen öffnete und zu ihm aufblickte. Er konnte es in ihren Augen sehen. In ihrem wundervollem Mahagoni, dass sie ihre Worte völlig ernst meinte.
"Du bist nicht leicht zu ersetzen." flüsterte er "Nicht für mich..."
Er schloss die Augen während er sprach und Cassy war sich nicht sicher, was genau in seinen Augenwinkeln funkelte.

----------------------------------------------------------------------

Die Reise führte sie zurück zur Kaserne Rast. Cassandra bekam nicht viel davon mit, denn immer wieder verlor sie das Bewusstsein. Levi wusste, dass es besser gewesen währe sie komplett ruhig zu halten. Doch sie befanden sich, genau genommen noch immer auf Mission und ein längerer Aufenthalt warf unnötige Fragen auf.
Die Kutsche fuhr gegen Abend auf den Hof der Kaserne. Cassy war wieder bewusstlos. Ihr Verband blutete mittlerweile wieder durch und Levi machte sich Sorgen, dass eine Naht gerissen war.
Er stieg mit ihr aus der Kutsche und trug sie vorsichtig über den Hof, als Petra aus den Stallungen angelaufen kam. "Hauptgefreiter!" rief sie freudig, bis sie Cassandra in seinen Armen liegen sah. Petra erschrak augenblicklich. Sie lief voraus und holte die Ärztin.
Levi legte Cass vorsichtig im Lazarett ab und lies es sich dieses Mal nicht nehmen, ihr sanft mit seiner Hand über ihre Wange zu streicheln.
Er blickte zu dem zweiten Bett hinüber, das belegt war. Clyde lag nach ihrer "Unterhaltung" noch immer hier. Er war wach und blickte verwundert zu ihnen herüber.
Stellte jedoch keine Fragen.
Die Ärztin kam fast augenblicklich mit Petra angelaufen und Levi erklärte das nötigste.
Es fiel ihm schwer sie im Zimmer zurück zu lassen, doch der Kommandant musste Informiert werden.
Er klopfte an die Tür und öffnete sie bereits, bevor Erwin ihn herein bat.

Erwin musterte Levi gründlich. Zu seiner Verwunderung, sah er tatsächlich mitgenommen aus.
Ein Ausdruck, den er vor langer Zeit einmal gesehen hatte, lag schwach auf seinem Gesicht.
Er schien nicht verletzt, obgleich sein linker Ärmel komplett Blut getränkt war.
"Alles in Ordnung?" fragte Erwin vorsichtig. "Dieses Drecksloch ist jedes mal die Hölle." knurrte Levi während er sich eine Tasse Tee eingoss.
Er nahm einen Schluck und genoss ihn ausgiebig, ehe er Erwin von den Geschehnissen in der Unterstadt berichtete.