Die Nacht war erstaunlich still und obwohl sie hätte jemanden ablösen müssen, wurde Cassy erst am frühen Morgen, zu den ersten Sonnenstrahlen wach.
Der Schlamm war mittlerweile zu einer dicken Kruste auf ihren Kleidern geworden.
Steif stand sie auf und musterte sich angewidert.
Wie peinlich dachte sie. Niemand anderes sah so aus.
Der Himmel sah viel freundlicher aus als gestern. Wenigstens etwas gutes, dachte sich Cassy.
Sie gesellte sich zu den anderen. Ihr Magen knurrte hörbar.
"Dann werden wir wohl für unser Frühstück arbeiten müssen" sagte Eld. Er hatte schon den grossen Titanen-haufen unter ihnen im Blick."Petra und Cassandra wissen über die Ladung bescheid. Ihr kümmert euch also um die Kutschen. Der Rest macht den Weg frei. Los gehts!" Levi sprang voraus.
Cassy stellte fest, dass der Tiefe Wald auch nicht gerade angenehm war. Hinter jedem Stamm, konnte der Tod lauern, wenn sie nicht aufpassten.
Ihre Kopfschmerzen meldeten sich erneut.
Sie wartete mit Petra, bis der Rest des Teams die grösste Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
Dann sprangen sie hinunter. Petra entschied sich, die Kutschen aus Sicherheitsgründen an die Waldgrenze zurück zu fahren. So würden sie wenigstens eine Seite besser einsehen können.
Doch sie durften sich nicht täuschen lassen. Es war nicht gesagt, dass der Boden sicher war.
"Ich nehme die erste Kutsche." rief Petra rüber.
Cassy würde die direkte Umgebung im Auge behalten und Petra auf diese Weise absichern.
Die Kutschen liessen einfach keine vernünftige Übersicht zu.Während Petra auf dem Kutschbock landete, flog Cassy eine Schleife um sie ab zu sichern.
Dann trat genau das ein, was sie befürchtet hatte.
Sie flog in einem langsamen Tempo um einen dicken Stamm herum, als direkt vor ihr das Maul eines 6 Meter Titanen auftauchte.
Adrenalin schoss in Cassys Blut. Sie verlagerte ihr Gewicht nach hinten und bildete nur knapp vor seinem Maul eine Verhärtung, die es ihr ermöglichte sich abzustossen und die Richtung zu wechseln.
Das knirschende Geräusch von Zähnen die aufeinander schlugen, war nur wenige Meter entfernt gewesen.
Sie verringerte den Widerstand und katapultierte sich mit einem Lufthaken und etwas Gas in die Höhe. Nun befand sie sich direkt über ihrem Ziel.
Du kannst das! dachte sie sich, als sie ihren Haken in dessen Nacken schoss. Nochmal verringerte sie den Widerstand und erhöhte somit ihre Fallgeschwindigkeit.
Mit dem erhöhten Tempo glitten ihre Messer förmlich durch das Fleisch im Nacken.
Noch bevor er zu Boden gestürzt war, hatte sie sich wieder an einen Baum geankert und sich in die Höhe zurück gezogen.
Sie sah sich suchend nach Petra um. Ihr Magen verkrampfte sich schlagartig.
Auf den Bäumen warteten immer noch Soldaten; wartend auf die Ausrüstung aus den Wagen. Sie alle hatten sie beobachtet. Unter ihnen auch Erwin, der zufrieden schmunzelte.
Doch Cassy versuchte sie weiter zu ignorieren. Petra war auf sie angewiesen.Erwin war begeistert. Er hatte sie noch warnen wollen und alles mit angesehen. Sie hatte mitten in der Luft die Richtung gewechselt und sich in einem unmöglichen Winkel von 90grad direkt in die Luft geworfen. Dazu noch ihr hohes Tempo und ihre Entschlossenheit.
Nicht viele Frischlinge waren auf ihrer ersten Expedition an den Tötungen abnormer Titanen beteiligt und lebten danach. Geschweige denn, dass sie in der Lage waren, ihr Ziel völlig allein auszuschalten.
Er dachte an die Geschichten seines Vaters zurück. Cassandra wurde dem jetzt schon gerecht.
Wer wusste also, was in ein paar Jahren möglich war!
Vielleicht hatten sie endlich den Vorteil auf ihrer Seite.Cassy landete bei Petra, als diese den zweiten Wagen ausserhalb der Bäume zum stehen brachte.
Kurz darauf landeten die ersten Kammeraden an ihrer Seite.
"Cassy!" hallte es von mehreren Seiten. "Das war Wahnsinn!" ,"Deshalb wollte dich also der Hauptgefreite sofort in der Spezialeinheit haben!" "Wie hast du das gemacht?" "Das sind also die Qualitäten, die man für die Eliteeinheit haben muss?"
Cassy wusste nicht was sie sagen sollte. Von allen Seiten sprachen sie auf sie ein. Aber als sie bemerkte, dass ihre Blicke ausnahmslos positiv waren, entspannte sie sich langsam.
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Weil du es verdient hast Staffel 0 // A Levi Love Story
FanfictionCassandra ist 14 als sie sich entschliesst, ihren Vater zu verlassen und die Rekrutenschule zu besuchen. Mit dem Aufklärungstrupp als klares Ziel vor Augen, pfeift sie mit 17 auf den Status der Jahrgangsbesten und wählt zur Verwunderung der anderen...