11. Kapitel

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Hektisch suchte ich nach den Unterlagen, denn ich hatte nur wenige Minuten Zeit. Ich hatte mich bei der Polizei reingeschmuggelt und suchte nach Informationen über ihn.
Die Mappen waren nach dem Alphabet geordnet.
D,E,F,G
Scheisse. Schritte kamen näher doch ich kramte weiter, ich hatte nämlich nur diese eine Chance. Heute waren viele Polizisten nämlich auf einer schon lange geplanten Fortbildung, deshalb waren nur wenige Polizisten auf der Wachen und es war alles nur halb so gut bewacht.
L,M,N,O,P. Sie kamen immer näher doch gingen an der Tür vorbei, erleichtert atmete ich aus. Ich war bei S angekommen.
Und da war sie. Scott Rom.
Hier stand alles über ihn drin, alle entscheidenden Informationen würde ich endlich bekommen. Denn in den nutzlosen Unterlagen von den Hackern, stand nur drin das er tot war. Angeblich seit 16 Jahren. Aber ein Toter konnte schlecht meine Mutter und Schwester getötet haben.
Und dafür wird er büßen!
Ich stopfte die Mappe in mein Rucksack, als plötzlich die Tür auf ging.
„Was machen Sie hier Sir" fragte eine raue Frauenstimme. Ich drehte mich langsam um. Die Frau war groß und stabil gebaut und schaute mich durchdringend mit ihren blauen Augen an.
„Ich sollte ein paar Unterlagen für einen Kollegen zusammen suchen" log ich und grinste. Ich sah ihr an, dass sie mir kein Wort glaubte und kam näher.
„Ich hab Sie hier noch nie gesehen" meinte sie vorwurfsvoll. Sie nervte mich, diese dummen Fragen immer bei den Polizisten. Deswegen hielt ich mich grundsätzlich von ihnen fern.
„Ich bin neu hier" sagte ich und grinste noch frecher. Langsam griff ich in meine Hosentasche, während ich noch näher an sie heran ging.
„Na schön dann herzlich willkommen, ich hab nicht gewusst das jemand neues bei uns anfängt" jetzt lächelte sie auch. Es war echt seltsam, sie war Polizistin und glaubte mir schon nach ein paar kleinen Lügen. Müsste sie nicht misstrauischer sein?
„Wie unhöflich ich habe mich noch gar nicht vorgestellt" lachte sie und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Betty" meinte sie und ich griff nach ihrer Hand und schüttelte sie.
„Schön Sie kennen zu lernen Betty" antwortete ich und lachte beschwörerisch.
„Und wer sind Sie" fragte sie darauf hin. Ich lachte schallend und sie kuckte mich verdutzt an. Eigentlich hatte sie mir die Geschichte abgekauft, doch sie konnte trotzdem zum Problem werden, denn sie hatte mich gesehen.
Und was wissen wir alle über Probleme? Sie müssen beseitigt werden.
Aber ihre Frage wollte ich ihr trotzdem noch beantworten, soll sie gerne wissen wer ich bin.
„Ich liebe Betty" fing ich an, dann zog ich ein Messer aus der Tasche und stach es ihr in die Brust „bin dein schlimmster Albtraum" beendete ich den Satz und ließ sie auf den Boden fallen. Dort machte sie noch ein paar schwere Atemzügen und blieb schließlich leblos liegen.
„Tut mir leid Betty! Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort" flüsterte ich ihr noch ins Ohr und ging lachend aus dem Raum. Schnell verließ ich das Polizeirevier, ohne das mich nochmal jemand sah und lief mit schnellen Schritten zurück nach Hause.
Seit dem was mit Simon passiert war, war ich nicht mehr gerne dort und noch immer wusste ich nicht wer das gewesen war. Doch das war nicht mehr wichtig, denn egal wer es gewesen war, war jetzt weg. Seit einem Monat war nichts mehr passiert und die drohende Nachricht ist nicht war geworden. Das war echt seltsam, wer macht erst so große Ansagen um mich dann wieder in Ruhe zu lassen? Derjenige konnte aber gerne noch kommen, ich wartete. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich hatte vor nicht und niemanden Angst. Seit dieser Nacht war das Gefühl der Angst wie betäubt bei mir.
Denn eine solche Angst, wie ich sie in dieser Nacht hatte, konnte man nicht Übertreffen. Nicht einmal von dem Tod hatte ich mehr Angst.
Zuhause angekommen schloss ich die Tür auf.
Ich freute mich schon darauf die Mappe zu durchforschen und alle Informationen über ihn zu kriegen.
Und dann würde sie beginnen, die Jagt.
Doch was mich darin erwartete, hätte ich mir nicht mal erträumen können. Es ließ meine Seele erstarren. Im Flut direkt vor dem Eingang Hang eine Frau. Ihr Gesicht war so verstümmelt, das man sie nicht mal mehr erkennen konnte. Hang an einem Seil, an den sie höchstwahrscheinlich erhängt wurde und ihr Kopf hing nur noch, an ein paar Strängen von ihrem Hals.
Mit aufgeklapptem Mund schloss ich die Tür. Er war wieder da, doch wer war er?
Ich kam näher und blickte mich um, um nachzusehen ob er noch da war. Doch ich war allein. Allein mit der verstümmelten, erhängten Leiche einer Frau. Als ich sie näher betrachtete merkte ich, das etwas in ihr Bein geritzt wurde.

So jetzt bin ich da.......

Ich hatte keine Ahnung war er, wer auch immer das war, von mit wollte. Genervt und wütend schlug ich gegen die Wand und zuckte zusammen, als der Körper der Frau sich, durch den Schlag, vom Kopf löste und zu Boden fiel. Doch dann kicherte ich plötzlich albern.
Was war eigentlich los mit meinem Leben?
Seit Jahren suche ich nach dem Mörder meiner Mutter und Schwerster und jetzt wo ich so nah dran bin ihn zu finden,
jagt mich irgendein vollidiot und hängt mir Leichen ins Flur.
Und jetzt stehe ich in meinem verdammten Flur und auf dem Boden liegt ein Teil einer Frau und der andere hängt an der Decke!
Aber na gut so ist das jetzt eben. Jetzt bist du da, wer auch immer du bist. Aber ich bin dir weit überlegen, du hast den falschen Gegner gefunden. Denn am Ende bist du sowieso das Opfer.

Die Monologe der verzweifelten SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt