das wunderschöne Cover und Banner sind von @EndeLegende
,,An den Tagen, an denen du dich selbst nicht ertragen kannst, erinnere dich an alles, was dein Körper geleistet hat. Er mag von Narben gekennzeichnet sein und nicht deiner unrealisistischen Tr...
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Die kleine Ashley Cooper hatte immer von dem Prinzen auf dem weißen Pferd geträumt. Sie hatte davon geträumt, in einem wunderschönen Schloss zu wohnen und jeden Tag ein anderes wundervolles Kleid anzuziehen. Sie dachte, dass es Happy-Ends für jeden gab und kein Traum zu groß war. Sie war sich sicher, dass sie voll und ganz glücklich sein und ihre Eltern stolz machen konnte.
Doch die ältere Ashley Cooper wusste es besser. Sie glaubte nicht mehr daran, dass es diesen einen Prinzen gab, mit dem sie eine Zukunft haben konnte. Selbst ein wundervolles Kleid würde nicht von dem Fakt ablenken können, dass ich meinen Körper nicht mochte und ihm nicht die Wertschätzung gab, die er verdient hätte.
Dass es unrealistisch war, in einem Schloss zu wohnen und sich die eigenen Träume niemals erfüllen würde, wusste sie selbst gut genug. Sie hatte schon längst vergessen, von was sie überhaupt geträumt hatte. Dieses bescheuerte Happy-End gab es doch sowieso nur in unrealistischen Büchern oder Filmen. Es war anstrengend genug, einen weiteren Tag zu überstehen. Und ich glaubte, dass meine Eltern alles andere als stolz wären, wenn sie wüssten, was für dunkle Gedanken in dem Kopf ihrer Tochter herrschten.
Märchen waren gemein. Denn sie gaben einen tatsächlich für einen Moment die Illusion, dass man all das sein konnte, was man wollte. Ich wünschte, ich hätte sie niemals gelesen und mich von ihnen beeinflussen lassen. Wäre ich schlauer gewesen, hätte ich viel früher erkannt, dass sie einem nur Lügen erzählten. An dem Tag, an dem ich meine Bücher weggab, schwor ich mir, dass ich nie wieder ein Märchen lesen würde, egal wie schön es auch war.
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Ich freute mich darüber, dass unser Biologielehrer beschloss, bei diesem schönen Wetter mit unseren Austauschpartner an den Strand zu gehen. Er gab uns die Aufgabe, ihn vom Müll zu säubern und der Natur dadurch etwas zu helfen. Für die Klasse aus Birmingham wäre das außerdem eine tolle Gelegenheit, die die Gegend von Kalifornien etwas besser kennenzulernen.
Ich hatte etwas gezögert, ob ich bei meinem mentalen Zustand wirklich so viel Zeit mit einer anderen Person verbringen sollte. Immerhin musste man sich um den zugewiesenen Austauschpartner entsprechend kümmern. Doch meine Eltern hatten mich, unwissend wie es mir ging, überredet und am Ende war es gar nicht so schlecht gewesen. Ich verstand mich gut mit meiner Austauschpartnerin Kate.
Sie war nett und noch schöner fand ich, dass sie meine Freunde kennenlernen wollte. Deswegen hatte ich mich sofort an die Planung eines Treffens gesetzt und überlegt, was wir machen könnten. Und das hatte mir tatsächlich geholfen, dass ich mich wieder mehr wie ich selbst fühlte. Nach all der Zeit, in der ich nicht gewusst hatte, was ich mit mir anfangen sollte, hatte ich nun endlich wieder neue Energie.
Diese machte sich bemerkbar, indem ich Plastik um Plastik aufhob und in einen Müllbeutel tat, bis ich vollkommen erledigt war.
„Ich kann bald nicht mehr'', gab ich aufstöhnend von mir und wischte mir den Schweiß von der nassen Stirn.