Freunde

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In einer Welt, mit der ich mich überfordert fühlte, waren meine Freunde mein sicherer Ankerpunkt

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In einer Welt, mit der ich mich überfordert fühlte, waren meine Freunde mein sicherer Ankerpunkt. In ihrer Gegenwart fühlte ich mich für eine Weile normal und vergaß all die Gedanken, die kamen, wenn ich allein war.

Mein Lächeln war echt, weil ich mich in solchen Momenten gut fühlte. Das Gefühl gebraucht zu werden, trieb mich an und ich war voller Elan dabei.

Ich hörte gerne zu, wenn sie von ihren Problemen redeten, weil ich ihnen helfen wollte. Denn wenn man sich selbst nicht helfen konnte, schaute man, wenn man das Leben von anderen etwas einfacher machen könnte. Keinen von ihnen fiel wirklich auf, dass Ashley Cooper aus einem ganz bestimmten Grund nicht gerne über sich sprach.

Es war einfacher so zu tun, als ginge es einem gut, als erklären zu müssen, warum man lustlos war und so gut wie keine Energie für auch nur irgendwas besaß. Das Lächeln von Selina, Ashley, Bianca und Riley waren für mich wie eine warme Sonne, die mich erwärmte und die Kälte in mir vertrieb.

***

„Wie sieht's eigentlich bei euch aus mit Jungs?", fragte Biancas Austauschparterin Keila in die Runde, als wir an unserem Mädelsabend alle vor einem Lagerfeuer am Strand saßen.

„Kennt ihr Nick Cole?", wollte Riley wissen und mir blieb fast das Herz stehen, weil ich wusste, worauf das hinauslaufen würde.

Vielleicht hätte ich ihr lieber doch nicht erzählen sollen, dass ich auf ihn stand, wenn sie das so munter ausplauderte. Vermutlich ahnte sie gar nicht, dass ich mich etwas unwohl dabei fühlte, dass sie es Menschen, die ich noch nicht so gut kannte, erzählte.

„Ashley ist schon seit Jahren in ihn verknallt und er in sie. Ich verstehe echt nicht, was die beiden so lange aufhält, endlich zusammenzukommen."

Es machte es nicht besser, als sie mir freundschaftlich auf die Schulter klopfte.

,,Ist klar. Wenn er etwas von mir wollen würde, hatte ich das als Erste mitbekommen'', wollte ich gehässig sagen, doch ich tat es nicht. Ich ließ das Ganze also unkommentiert, weil ich mich sowieso nicht dazu äußern wollte und daraus eine große Diskussion werden würde.

„Was ist mit dir, Riley?"

Louise schien sehr interessiert zu sein und mich wunderte das nicht. Für jedes junge Mädchen war es anscheinend ein wichtiges Thema, wer mit wem zusammen war oder mochte.

„Ich habe einen Freund. Er heißt Jeremy Brown.''

Man sah Riley an, wie glücklich sie mit Jeremy war. Gerade weil sie so kreative Köpfe waren, passten sie so gut zusammen. Ich wusste selbst, dass Rileys Eltern leider nicht so liebevoll waren und daher war es gut, dass sie in ihrem Freund jemandem gefunden hatte, der ihr ein Gefühl von Zuhause gab. Mal davon abgesehen, dass Jeremy sich dazu auch noch sehr gut mit Nick verstand und die beiden miteinander befreundet waren. Manchmal war da in mir der Wunsch, er sein zu können, weil ich so mehr Zeit mit ihm verbringen könnte. Aber ich war nun mal nicht er.

Band 4 der Living Reihe - Living my best life ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt