Kapitel 44

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Ivy

"Keine Angst. Sieh Mal.", hörte ich Bucky vor mir sagen. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und sah Bucky an. Dieser bedeutete mir nur mit einer Bewegung, dass ich neben uns sehen sollte. Also tat ich das. Sofort weiteten sich meine Augen und überrascht blickte ich neben uns. Das ich auf einem Motorrad saß, vergaß ich völlig. "Das ist wunderschön.", staunte ich. Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als ich auf die Wiese neben uns sah. Da ich meine Augen zu hatte, hatte ich auch nicht bemerkt, wie Bucky einen Umweg gefahren war. Jetzt standen wir am Rand einer riesigen Blumenwiese. Die Blumen, welche dort wuchsen, blühten in allen nur erdenklichen Farben. So viele Blumen hatte ich noch nie gesehen. Es gab Tulpen, Narzissen, Rosen, Gänseblümchen und noch so viele mehr. Am anderen Ende der Wiese war eine kleine Klippe von der aus man klares, blaues Wasser sehen konnte. Es war einfach wunderschön. "Woher weißt du von dieser Wiese?", fragte ich Bucky und sah ihn an. "Steve hat sie mir mal gezeigt. Er meinte, hier kommen so gut wie keine Leute her und wenn ich mal eine Auszeit bräuchte, könnte ich jederzeit her kommen.", erklärte er, den Blick auf das Wasser gerichtet. Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und drückte sie leicht. "Danke, dass du mir diesen Ort gezeigt hast.", sagte ich leise und merkte wie Bucky ebenfalls etwas Druck auf meine Hand ausübte. Glücklich legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

"Müssen wir nicht zurück?", fragte ich nach einer Weile. Ich tat es ungern. Mir gefiel die Zeit, wenn ich mit Bucky allein Zeit verbringen konnte. "Ich hab Steve auf dem Weg hierher angerufen. Fünfzehn Minuten konnte er noch für uns rausholen.", sagte Bucky. Seinen linken Arm hatte er um mich gelegt und mein Kopf ruhte noch immer auf seiner Schulter. "Ich liebe dich.", sagte ich leise, aber so, dass Bucky es noch hörte. "Ich liebe dich mehr.", antwortete er. Bei seinen Worten musste ich lächeln. Das war einer der schönsten Momente in meinem Leben. Hätte ich allerdings gewusst, was als nächstes passieren würde, hätte ich diesen Ort und Bucky nie wieder verlassen.

Nach einer mir endlos erscheinenden Fahrt mit Buckys Motorrad kamen wir endlich wieder am Tower an. Ich musste zugeben, ich fühlte mich während der Rückfahrt besser, als bei der Hinfahrt. Wer weiß, vielleicht würde es mir irgendwann ja Spaß machen? Zusammen liefen Bucky und ich in den Tower und fuhren mit dem Aufzug nach oben. Im Wohnzimmer saßen Wanda, Peter und Danny und spielten ein Spiel, das ich nicht kannte. "Hey ihr beiden.", begrüßte Wanda uns. "Hey Wan. Hey Pete.", begrüßte ich sie ebenfalls und ließ mich mit einem leisen Seufzen auf die Couch fallen. Danny kam zu mir und gab mir zur Begrüßung eine Umarmung. "Hey Danny.", begrüßte ich jetzt auch den kleinen Jungen. Bucky ließ sich neben mich fallen und auch er begrüßte Danny. "Sagst du mir jetzt was wir machen?", fragte Danny und kletterte aufgeregt auf Buckys Schoß während er ihn mit seinem Hundeblick ansah. Bucky lachte leise. "Das ist eine Überraschung.", sagte er dann, woraufhin Danny nur einen Schmollmund zog. Bucky ließ sich allerdings nicht unterkriegen.

Wir spielten zusammen noch ein paar Spiele, bis ich auf mein Zimmer ging um mich fertig zu machen. Meinen Anzug hatte ich schon an und ich war gerade dabei meine Haare zu flechten, als es an der Tür klopfte. "Herein.", sagte ich und Bucky betrat mein Zimmer. Er kam zu mir und nahm mir vorsichtig meine Haare aus der Hand um sie weiter zu flechten. "Wie geht's dir?", fragte er. "Ich weiß nicht wirklich.", antwortete ich wahrheitsgemäß und seufzte leise. Mittlerweile war Bucky fertig mit meinen Haaren und ich konnte ihn nicht nur durch den Spiegel ansehen. Vorsichtig zog er mich in eine Umarmung. "Du musst nicht gehen.", sagte er wieder und streichelte mir sanft über den Rücken. "Das weiß ich doch Buck. Aber, ich weiß ja auch nicht. Es-" "Es fühlt sich so an als müsstest du gehen. Als wäre es die einzig richtige Entscheidung.", ergänzte Bucky meinen Satz. Langsam nickte ich. "Ja. So fühlt es sich an.", sagte ich leise. Mit zwei Fingern hob Bucky mein Kinn, damit ich zu ihm hoch sehe. "Es wird alles gut ok. Wenn irgendetwas ist, ruf einfach an und ich komme.", sagte er und sah mir mit ernstem, aber zugleich sanftem Blick in die Augen. Wieder nickte ich. "Ich weiß Buck." Dann beugte er sich zu mir runter und küsste mich. Wie immer bildeten sich Schmetterlinge in meinem Bauch und flatterten wild durcheinander, aber ich mochte dieses Gefühl. Es erinnerte mich daran, dass irgendwas an mir vielleicht noch menschlich ist. Als wir uns von einander lösten, lehnte Bucky seine Stirn gegen meine. "Ich liebe dich Ivy und ich verspreche dir, dass alles gut wird.", sagte er. "Ich liebe dich auch Buck.", erwiderte ich. Für eine Weile standen wir einfach nur so da. Dann klopfte es an der Tür. "Herein.", sagte ich wieder. Diesmal war es Steve, der mein Zimmer betrat. Als er Bucky sah, blieb er stehen. "Ich störe doch nicht oder?", fragte er und sah immer wieder zwischen mir und Bucky hin und her. Bucky lachte leise und ich schüttelte, auch lachend, den Kopf. "Nein du störst nicht Steve. Also, was gibt's?", fragte ich. "Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir gleich losfahren.", sagte er. Mein Blick wurde ernster und ich nickte. "Ich komme gleich.", sagte ich und Steve verließ mit einem Nicken wieder mein Zimmer. Ich drehte mich wieder zu Bucky um. "Alles gut?", fragte er als er meinen traurigen Blick bemerkte. "Was ist wenn wir nichts finden? Wenn sie uns Danny wegnehmen?", fragte ich und meine Stimme wurde zum Ende hin immer verzweifelter. Schnell umarmte mich Bucky wieder. "Es wird alles gut. Sie nehmen uns Danny nicht weg.", sagte er immer und immer wieder, während ohne meine Zustimmung immer mehr Tränen einen Weg über mein Gesicht fanden. Vorsichtig hielt Bucky mich ein Stück von ihm weg und wischte mit seinem Daumen vorsichtig ein paar der Tränen weg. "Es wird alles gut.", sagte er nochmal, doch diesmal nickte ich. "Es wird alles gut.", wiederholte ich um auch die letzten Angst zu vertreiben. "Komm die Anderen warten bestimmt schon.", sagte ich dann. Bucky musterte mich noch einmal besorgt, bevor er nickte und mir raus folgte. Wir wollten mit den Autos fahren. Unten warteten schon alle Anderen, also Steve, Nat und Sam. Ich begrüßte alle drei mit einer schnellen Umarmung ehe ich mich von Bucky verabschiede.

"Wann kommt ihr wieder?", fragte er leise, sodass nur wir beide es hörten. "Wahrscheinlich heute Abend.", antwortete ich genauso leise. "Dann bis heute Abend. Und pass bitte auf dich auf.", sagte er und wieder bildete sich eine kleine Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen. "Ich pass auf mich auf.", sagte ich und gab Bucky noch einen letzten Kuss ehe ich ging. Als ich gerade einsteigen wollte, rief Bucky mir noch hinterher: "Ivy! Es wird alles gut." "Es wird alles gut.", wiederholte ich seine Worte, bevor ich in den silbernen Mercedes einstieg.

Enemies to Lovers? ~Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt