Ivy
"Brown ist wieder da."
Verwirrt sahen mich alle an. "Wer ist Brown?", fragte Tony verwirrt. Ich seufzte. "William Conrad Brown. Der Mann, der mich vor all den Jahren entführt hat und mich an Johann Schmidt verkaufte. Durch ihn bin ich bei Hydra gelandet.", erklärte ich. Ich sah Entsetzen auf den Gesichtern der Anderen. Nur Bucky hatte ich davon erzählt. "Woher willst du wissen, dass er wieder da ist? Müsste er nicht schon längst tot sein?", fragte Steve. Auch er sah von der Information mitgenommen aus. Schließlich war er wegen Schmidt fast siebzig Jahre lang im Eis gewesen. "Ich dachte auch er wäre tot.", sagte ich und fuhr mir mit einer Hand durch mein zerzaustes Haar. "Aber gestern auf der Party hab ich einen Mann gesehen. Er kam mir so vertraut vor. Vorhin hatte ich dann einen Albtraum. Ich hab von Brown geträumt. Von unserer ersten Begegnung, dem Handel mit Hydra und zum Schluss hab ich ihn klar und deutlich und voller Leben auf Tonys Party gestern gesehen. Er hat mich beobachtet und ist dann verschwunden.", sagte ich. Ich fühlte mich unwohl. Verständlich. Der Mann, wegen dem ich so viel Leid erfahren hatte und von dem ich dachte er wäre tot, erschien nun fast ein ganzes Jahrhundert später in seinen Vierzigern auf einer Party im Avenger-Tower und beobachtete mich. Eigentlich sollte er in einem Sarg dreißig Meter unter der Erde oder ein Häufchen Asche sein. Stattdessen tauchte er quicklebendig wieder in meinem Leben auf. Yay!
"Aber wie konnte er überleben?", fragte Bucky verwirrt. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber als ich dort war, haben sie auch experimentiert. Ich weiß nicht, ob sie auch so eine Art Superserum gemacht haben, aber anders kann ich mir Browns Auftauchen nicht erklären.", sagte ich. Mir war etwas mulmig zumute. Ich hatte Angst. So viele Qualen hatte ich wegen diesem Mann durchlebt. Noch heute zierten meinen Körper unzählige Narben. Definitiv nicht so viele wie Bucky hatte, aber ich hatte einige. Die größte zog sich an meiner rechten Seite meines Körpers vom Schlüsselbein bis zu meiner Hüfte. Deshalb bevorzugte ich immer asgardische Kleider. Sie zeigten nicht so viel Haut.
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Ich blickte zur Seite und sah direkt in Buckys Gesicht. Zwischen seinen Brauen hatte sich eine kleine Falte gebildet, die immer da war, wenn er sich Sorgen machte. Vorsichtig strich ich sie mit meinem Zeigefinger wieder glatt. "So siehst du schon viel besser aus.", flüsterte ich, um die Anderen, welche in eine hitzige Diskussion verfallen waren, nicht zu stören. Das brachte ihn zum Schmunzeln. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. "Alles in Ordnung? Du hast vorhin so abwesend gewirkt.", fragte er. Ich nickte. "Alles in Ordnung.", antwortete ich und deutete unauffällig auf meine rechte Seite. Bucky verstand und legte einen Arm um mich. Er kannte die Narbe und die Geschichte dahinter. "Es wird alles gut. Wir finden diesen Kerl und dann wird er dafür bezahlen.", sagte Bucky. "Es wird alles gut.", wiederholte ich. In Buckys Nähe entspannte ich mich und die Müdigkeit machte sich wieder in mir breit. Als ich die Anderen bei ihrer Diskussion beobachtete, konnte ich auch bei ihnen Müdigkeit erkennen. Alle hatten noch ihre Schlafsachen an und viele hatten einen fiesen Kater von der Party. Diese Diskussion machte also schlichtweg keinen Sinn.
"Jetzt hört auf! Es ist halb sechs am Morgen. Wir alle sind müde und die meisten von euch haben einen echt miesen Kater. Diese Diskussion bringt also nicht viel. Wie wärs wenn wir uns alle nochmal schlafen legen und wenn wir dann später alle ausgeschlafen sind, dann können wir sie weiterführen.", sagte ich genervt. Ich sah in Tonys Gesicht, dass er mir widersprechen wollte, aber er ließ es bleiben, als er meinen Gsichtsausdruck sah. Da es keine Einwende gab, drehte ich mich um und verließ den Raum. Bucky folgte mir. Zusammen gingen wir wieder hoch. Nach zehn Minuten rumliegen, wusste ich ich könnte nicht mehr schlafen. Auch Bucky fiel meine Unruhe auf.
"Wie wäre es, wenn ich uns einen Tee mache und wir uns in die kleine Bibliothek setzen?", fragte er. Ich sah ihn dankbar an. Bucky lächelte. "Ich kenn dich lang genug um zu wissen, dass du nicht mehr schlafen kannst. Also komm mit.", sagte er und wir standen beide auf. Wie besprochen kochte Bucky uns Tee und wir fanden in der Küche sogar noch eine Tafel Schokolade, die wir auch gleich mitnahmen.
In der kleinen Bibliothek machten wir es uns unter einer Decke gemütlich. Ich kuschelte mich an Bucky und nahm einen Schluck aus meiner Tasse. "Willst du darüber reden?", fragte Bucky und sah auf mich runter. Ich seufzte. "Ich hab Angst Bucky.", sagte ich dann. Bucky zog mich ein Stück näher an sich. "Wovor?", fragte er nach. Ich wusste, dass er es wusste und zum Teil nur aus Höflichkeit fragte. "Vor vielem.", antwortete ich und lehnte mich weiter an Bucky. Die Tasse stellte ich auf dem Tisch ab. "Wenn Brown wirklich lebt, dann weiß ich nicht was passieren wird. Brown ist ein grausamer Mann. Er war der Leiter der Organisation, die mich entführt hat. Er leitete die Experimente, die an mir durchgeführt wurden. Wegen ihm hab ich so viele Schmerzen durchgemacht. Die Narbe war nicht Hydra sondern Brown. Ich meine, viele Narben gehen auch auf Hydras Konto aber diese verdanke ich ganz allein Brown." Während ich sprach, ballte ich meine Hände zu Fäusten. Bucky legte beruhigend seine Hände auf meine Fäuste. Wieder entwich mir ein Seufzen. "Tut mir leid Buck. Ich weiß, du hast viel mehr durchgemacht als ich. Ich sollte mich nicht über mein Schicksal beschweren." "Hey. Du hast jedes Recht wütend zu sein. Ich wurde als Soldat für den Krieg ausgebildet. Du nicht. Und dafür hast du ziemlich viel durchgemacht. Zu viel. Wenn ich könnte, dann würde ich immer in der Zeit zurückreisen und dafür sorgen, dass du das niemals erleben musst. Egal was es mich kostet. Du verdienst das nicht. Aber wir können nichts ändern. Du kannst die Narben nur akzeptieren. So wie ich es tue.", sagte er liebevoll und wieder kam mir in den Sinn, dass ich den Mann neben mir nicht verdient hatte. "Ich hab dich nicht verdient.", sprach ich meinen Gedanken aus. Buckys Ausdruck wich einem erschrockenen. Schnell nahm er mein Gedicht in seine Hände und zwang mich ihn anzusehen. "Sag das niemals wieder. Du verdienst die Welt und das ganze Universum. Du bist das liebevollste, hübscheste, schlaueste und atemberaubenste Mädchen, das ich kenne. Wenn dann hab ich dich nicht verdient.", sagte er und küsste mich. Sein Gesichtsausdruck war ernst und seine Worte sanft, aber eindringlich. "Ich liebe dich Buck.", murmelte ich nachdem wir uns gelöst hatten und kuschelte mich wieder an ihn. "Ich liebe dich auch Püppchen.", sagte Bucky und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
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Enemies to Lovers? ~Bucky FF
Fiksi Penggemar"Es ist schön dich wiederzusehen. Ich habe dich schon erwartet", sagte der Mann. "Das tut mir sehr leid für sie, denn ich habe sie keinesfalls vermisst", entgegnete ich. Kurz sah ich Wut in seinen Augen aufblitzen, jedoch wandte er im nächsten Momen...