Kapitel 61

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Ivy

Ich wurde durch ein leichtes Rütteln an meiner Schulter geweckt. Als ich die Augen langsam aufschlug, saß Buck an meinem Bett und strich mir liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr. "Wie spät ist es?", frage ich immernoch verschlafen. Ich war noch nie jemand, der, sobald er wach wird, motiviert aus dem Bett springt. Ich brauche immer ein paar Minuten um wach zu werden.

"Es ist jetzt genau 16Uhr.", antwortete Bucky mit einem kurzen Blick auf den Wecker neben dem Bett. "Du hast drei Stunden geschlafen.", fügte er hinzu. "Fühlt sich an wie fünf Minuten.", grummelte ich und setzte mich gaaaanz langsam hin. Bucky schüttelte lachend seinen Kopf und zieht mich auf die Beine. Vor Schreck entfiel mir ein kurzer, erschrockener Schrei. "Hey!", protestierte ich. Bucky grinste nur wieder. "Laura hat mit den Kindern Kuchen gebacken, also zieh dich um und komm runter.", sagte Bucky. Ich blickte kurz an mir herab. Ich trug eine bequeme Jogginghose und eines von Buckys T-Shirt. "Gefällt dir mein Outfit etwa nicht?", fragte ich gespielt beleidigt. Bucky grinste und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, was mich schwer schlucken ließ. Dann kam er langsam auf mich zu. "Ich finde meine Sachen stehen dir super Püppchen, aber wir wollen ja nicht, dass die Leute dort unten ein schlechtes Bild von dir haben, oder?", sagte er dann. Seine Hände ruhten auf meiner Taille und er hielt mich mit seinem Blick gefangen. Ich schluckte nocheinmal schwer, bevor ich den Kopf schüttelte. "Wie war das?", fragte er mit hochgezogerner Augenbraue. Seine Augen strahlten noch immer in diesem wunderschönen blau, allerdings erschienen sie mir einen Ton dunkler. Und ich wusste nur allzu gut warum. "Nein.", hauchte ich. Bucky schien mit der Antwort zufrieden zu sein und ging einfach mit den Worten "Bis gleich." raus. Etwas überrumpelt und mit hochrotem Kopf blieb ich noch für ein paar Sekunden mitten im Raum stehen. Dann fasste ich mich aber wieder und zog mir schnell eine schwarze Jeans und ein weißes Top an.

Als ich unten ankam, lief Clint gerade mit einem Stapel Teller von der Küche ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm. Im Wohnzimmer stand eine gemütlich aussehende Couch und ein Fernseher. In einer Ecke gab es einen großen Tisch, an dem die Anderen schon saßen. Auch Bucky. Als ich mich neben ihn setzte, beobachtete er jede meiner Bewegungen. Sofort merkte ich schon wieder wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Verfluchte Menschlichkeit! Als ich saß, kam Laura mit dem Kuchen rein und stellte ihn auf den Tisch.

Während wir aßen, merkte ich wie mir jemand eine Hand auf den Oberschenkel legte. Ich blickte rüber zu Bucky, doch dieser redete mit Clint. Das kurze Zucken seiner Mundwinkel, als er meinen Blick spürte, verriet ihn jedoch. Vorsichtig streichelte er mein Bein rauf und runter. Sofort wurde mir wieder heiß. Ich starrte auf meinen Teller und versuchte angestrengt nicht wieder rot zu werden.

Bucky

Vorsichtig strich meine linke Hand über ihren Oberschenkel, während ich mit Clint redete. "Was denkst du über diese Aliens? Sie haben schon eine ganze Weile nicht mehr angegriffen.", sagte Clint gerade. "Keine Ahnung. Aber irgendetwas stimmt da nicht. Mir gefällt das nicht.", antwortete ich. "Mir auch nicht." "Hoffentlich finden die Anderen etwas raus während wir hier sind.", sagte ich und blickte nachdenklich auf meinen Teller.

"Alles gut?", fragte eine Stimme neben mir. Ich blickte auf und sah in Ivys sorgenvolles Gesicht. Lächelnd nickte ich. "Ja, alles gut.", sagte ich. Ivy nickte nur und nahm unterm Tisch meine Hand, die noch auf ihrem Oberschenkel ruhte und verschränkte unsere Finger. Als Laura und Clint gerade mit den Kindern beschäftigt waren, beugte Ivy sich zu mir rüber. "Wir reden nachher.", flüsterte sie und sah mich ernst an. Ich nickte nur wieder. Diesmal ohne Lächeln.

Als wir alle fertig waren, half Ivy Laura beim Abwaschen. Ich und Clint spielten mit den Kindern im Garten mit einem Ball. "Du hast doch trainiert.", sagte ich vorwurfsvoll zu Danny. Dieser kicherte nur. "Wusste ichs doch." Danny kicherte wieder. Schnell rannte ich auf ihn zu. Danny rannte weg, aber ich war natürlich schneller. Trotzdem ließ ich ihm etwas Vorsprung. Schließlich hatte ich ihn eingeholt, von hinten gepackt und jetzt hielt ich ihn an den Füßen fest, sodass Danny kopfüber hing. Fröhlich quiekte er auf.

Ivy

Ich half Laura beim Abwasch, während Bucky und Clint mit den Kindern im Garten spielten. Durch ein Fenster konnte ich sie sehen. Gerade jagte Buck Danny durch den Garten. Als er ihn eingeholt hatte, hob er ihn an den Füßen hoch und ließ ihn kopfüber hängen. Danny lachte fröhlich. Ohne es zu bemerken fing ich an zu lächeln. "Warum seid ihr hiergeblieben?", fragte Laura neben mir plötzlich. Verwirrt sah ich sie an, konnte aber keine Verachtung oder Misstrauen in ihren Augen erkennen, sondern nur Neugier. "Ich weiß nicht. Vielleicht brauchten wir einfach mal eine Pause von allem.", sagte ich und beobachtete wieder Buck und Danny. "Was wird mit Danny passieren?" "Keine Ahnung. Anscheinend hat er einen Verwandten in England, aber es wird erst geprüft ob es dort sicher ist.", gab ich leise von mir. "Du willst ihn nicht weggeben.", stellte Laura fest und musterte mich neugierig. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hab ihn zwei mal gerettet. Ich schätze das hinterlässt Spuren. Er ist wie ein kleiner Bruder. Ich hab den Drang ihn zu beschützen, aber gleichzeitig wünsche ich mir, dass er mit Eltern die ihn lieben aufwächst.", erklärte ich ihr. Laura nickte. "Es wird schon alles gut. Du wirst sehen. In ein paar Tagen fliegt ihr wieder zurück und dann wird sich die Sache klären.", sagt sie und sah mich mitfühlend an. "Danke Laura. Das hab ich jetzt echt gebraucht.", sagte ich zu der braunhaarigen Frau und lächelte sie dankbar an. Auch Laura lächelte warm zurück.

Dann hörte ich wie die Tür sich öffnete. Drei verschwitzte Kleinkinder, ein verschwitzter Clint und ein topfitter Bucky kamen in das Haus gelaufen. "Manchmal hasse ich dieses Serum in dir.", schnaufte Clint. Laura, Bucky und ich lachten nur. "Ich geh duschen.", sagte Clint und ging nach oben. Ich drehte mich zu Laura. "Nochmal danke. Es tat gut mit jemandem außer Bucky zu reden." Sie nickte. "Wenn du was brauchst sag einfach Bescheid.", sagte sie. Ich lächelte und zog Bucky nach draußen. "Und jetzt erzähl mir was los ist.", sage ich und blicke ihn ernst an.

Enemies to Lovers? ~Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt