Bucky
Amüsiert sah ich Ivy zu, wie sie aufgeregt von Stand zu Stand lief und versuchte sich alles anzusehen. An einem Zuckerwattestand blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. Fragend sah sie mich an. "Was ist das?", fragte sie. Überrascht blickte ich zu ihr. "Sag nicht du hast noch nie Zuckerwatte gegessen?", fragte ich fassungslos. Ivy schüttelte den Kopf und sah dann wieder verwirrt zu dem Stand. "Und das Zeug isst man?", fragte sie weiter. Anstatt ihr zu antworten, ging ich zu dem Verkäufer und kaufte eine Zuckerwatte. Damit ging ich zu Ivy zurück und überreichte ihr die Watte. Da sie mich weiterhin irritiert ansah, zupfte ich ein Stück davon ab und hielt es ihr hin. Zögerlich nahm sie es. "Iss. Das schmeckt gut.", sagte ich und steckte mir ebenfalls ein Stück in den Mund. Ivy tat es mir, wenn auch zögerlich, nach. Als sich die Zuckerwatte auf ihrer Zunge auflöste, schloss sie genussvoll die Augen. "Das ist ja wirklich voll lecker.", sagte sie dann und aß noch etwas von der Zuckerwatte. Belustigt beobachtete ich sie dabei. Sie war wunderschön. Ein paar Haarsträhnen hatten sich aus ihrem locker geflochtenen Zopf gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Lächelnd sah ich sie an. Diese leuchtenden, braunen Augen, die so viel Lebensfreude und Gefühl ausstrahlten, dass es mich wunderte, wie man nur so wundervoll sein kann.
"Was ist?", fragte Ivy lächelnd, als sie merkte, dass ich sie anstarrte. Ich lächelte zurück. "Du bist wunderschön.", antwortete ich. Ivys Wangen färbten sich rot und sie blickte zu Boden. "Du siehst auch nicht gerade schlecht aus, Sergeant.", antwortete sie grinsend uns sah mir wieder in die Augen. Für einen Moment standen wir einfach da und sahen uns an. Ich verlor mich in den endlosen Tiefen ihrer braunen Augen. Dieses Leuchten, dass von ihnen ausging erschien mir heller als die Sonne selbst. Langsam beugte ich mich zu ihr runter und küsste sie. Wie jedes Mal wenn wir uns küssten, überkam mich diese angenehme Wärme, die sich in meiner Brust ausbreitete. "Wie wär's wenn wir eine Runde mit dem Riesenrad fahren?", fragte ich sie als wir uns lösten. Ivy lächelte mich an, bevor sie meine Hand nahm und mich in Richtung des Riesenrades zog. Lachend lief ich ihr hinterher. Auf dem Weg dorthin verschränkte ich unsere Finger miteinander.
Auf dem Riesenrad sah Ivy sich aufgeregt um. Sie saß mir gegenüber und keine Sekunde lang still. Ihre Augen leuchteten im Sonnenlicht. "Siehst du das?", rief sie aufgeregt und deutete auf das Empire State Building. "Ja.", antwortete ich, schenkte dem Ausblick allerdings nur für eine Sekunde Aufmerksam. Stattdessen beobachtete ich Ivy. Die Nachmittagssonne schien und ließ ihre Augen heller als sonst strahlen. Auch ihr Haar glänzte in der Sonne. Sie war einfach wunderschön. Manchmal begriff ich immernoch nicht, wie sie sich in so ein Monster wie mich verlieben konnte. Ich hatte sie nach allem was ich getan hatte, nicht verdient und trotzdem saß ich jetzt hier mit ihr in einer Gondel, fuhr Riesenrad und durfte sie meine Freundin nennen.
"Du siehst ja gar nicht hin.", beschwerte Ivy sich und sah mit tadelndem Blick zu mir. "Wie könnte ich, wenn die Person mir gegenüber tausend Mal schöner als die Aussicht ist?", fragte ich und lächelte Ivy an. Ivys Wangen wurden rot. "Du Softie.", sagte sie und sah mich warm und liebevoll an. Wir sahen uns nur an. "Trotzdem könntest du dir die Aussicht ansehen. Es ist wirklich schön.", sagte sie dann, setzte sich neben mich und drehte meinen Kopf so, dass ich jetzt nach draußen gucken musste. "Also ich fand Aussicht vorher besser.", beschwerte ich mich. Hinter mir hörte ich Ivy leise kichern. "Du wirst wohl oder übel mit dieser Aussicht leben müssen.", sagte sie dann und lachte als ich meine Arme vor der Brust verschränkte.
"Wie hast du überhaupt hiervon erfahren?", fragte Ivy mich als wir nach der Fahrt Hand in Hand an den Ständen vorbeischlenderten. "Naja. Ich hab Sam gefragt, ob er ein paar tolle Plätze in New York kennt, die dir gefallen würden und er hat mir ein paar genannt.", antwortete ich. "Und warum hier?", fragte sie weiter nach. Sie war echt neugierig. "Du bist echt neugierig.", sagte ich mit einem Lächeln. Ivy zuckte nur mit den Schultern. "Aber um deine Frage zu beantworten, ich hab mir die Sachen, die Sam mir vorgeschlagen hat, angeschaut und hab gemerkt, dass ganz in der Nähe hier der Bryant Park ist und in dem Park ist die New York Public Library. Ich dachte wir könnten vielleicht mal dort vorbeischauen.", erklärte ich, wohl wissend, was ich gesagt hatte. Sofort begannen Ivys Augen wieder zu leuchten. "Können wir da hin? Bitte Buck.", flehte sie mich an und hüpfte an meiner Hand aufgeregt auf und ab. Ich tat so als würde ich überlegen, während Ivy neben mir mich mit einem Hundeblick ansah, den sie sich zu hundert Prozent von Danny abgeguckt hatte. "Nagut.", seufzte ich dann und tat so als würde es mir nicht gefallen. "Danke Buck!", rief Ivy und umarmte mich. Dann drückte sie mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und zog mich hinter ihr zu meinem Motorrad. Als wir uns dem Gefährt näherten, merkte ich wie Ivys Schritte unsicherer wurden. "Wir können auch dorthin laufen. Es sind nur ein paar wenige Blocks.", schlug ich vor. Dankbar sah Ivy mich an, also liefen wir Richtung Park.
Wir mussten ein Stück durch den Park laufen um zur Bibliothek zu kommen. Es war ein großes, weißes Gebäude. Säulen stützten den Eingangsbereich. Ivy wurde immer aufgeregter je näher wir kamen und als wir durch die große Eingangstür gingen, schien sie geradezu vor Freude zu platzen. Ich beobachtete sie lächelnd von der Seite. "Guten Tag. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", begrüßte uns eine ältere Dame und lächelte freundlich. "Guten Tag.", begrüßte Ivy die Dame. "Wir sehen uns nur ein bisschen um.", sagte ich und mit einem Nicken verließ uns die Dame, um anderen Leuten zu helfen. "Komm mit!", sagte Ivy plötzlich und zog mich mit sich. Erschrocken stolperte ich ihr hinterher. Aufgeregt lief Ivy von einem Bücherregal zum nächsten und betrachtete alle Bücher genauer.
Die Bibliothek war ein riesiges Labyrinth aus Bücherregalen. Auf einem Schild standen die verschiedenen Kategorien aufgelistet und wo sie jeweils zu finden waren. "Sieh Mal!", sagte Ivy aufgeregt so laut wie sie hier drinne konnte. Sie flüsterte um die anderen Leute nicht zu stören, aber ihre Augen verrieten, dass sie am liebsten vor Freude laut schreiend durch die Gänge hüpfen würde. Ich nahm das Buch in die Hand, nur damit Ivy mich wieder stehen ließ und zu einem anderen Regal lief. Leise lachend und kopfschüttelnd folgte ich ihr. "Ich könnte hier für immer bleiben.", murmelte Ivy leise. Mittlerweile hatte sie sich beruhigt und saß nun an mich gelehnt auf einer kleinen Couch und las. Ich lachte leise, bevor ich auf die Uhr sah. In einer halben Stunde wollten sie sich los machen. Mit meinem Motorrad brauchten wir ungefähr fünf Minuten zum Tower. Gähnend stand ich auf und streckte mich. "So leid es mir auch tut, aber in einer halben Stunde wollt ihr los.", sagte ich und reichte Ivy meine Hand, damit sie aufstehen konnte. Dankbar nahm sie meine Hand. Ihr Blick wurde etwas düsterer. "Stimmt. Das hatte ich total vergessen.", murmelte sie und stellte das Buch, dass sie gerade gelesen hatte, zurück ins Regal. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, umarmte ich Ivy von hinten und legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. "Du musst nicht gehen wenn du nicht willst. Ich kann Tony anrufen und ich bin mir sicher, dass Wanda und Peter sich gut um Danny kümmern können.", sagte ich. Ivy seufzte leise und ließ sich gegen meine Brust fallen. Ihre kleinen, zarten Hände legte sie auf meine. "Ich weiß, aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich müsse gehen. Ich kann es nicht erklären, aber es fühlt sich einfach richtig an.", sagte sie dann leise. Verständnisvoll nickte ich. Ich kannte das. Wenn man ein Gefühl hat, dass es richtig ist. So etwas hatte ich auch ab und zu gehabt. Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und zog sie dann an der Hand zum Ausgang.
Hand in Hand liefen wir zurück zum Motorrad. Dort angekommen überreichte ich Ivy ihren Helm. Diese setzte ihn tapfer auf, auch wenn ich die Unsicherheit in ihren Augen sah. "Wir müssen nicht fahren. Ich kann Steve sagen, dass er uns abholen soll.", schlug ich vor. Ivy schüttelte tapfer den Kopf. "Alles gut.", sagte sie, aber ich wusste nicht ob sie mich oder doch sich selbst überzeugen wollte. Ich nickte nur. Ivy war stur und sie würde nicht nachgeben. Ihr wurde beigebracht keine Schwäche zu zeigen und das würde sie auch nicht. Jedenfalls nicht bei solchen kleinen Sachen. Ich setzte mich aufs Motorrad und merkte wie Ivy sich hinter mich setzte. Als ich den Motor startete, schlang sie ihre dünnen Arme um meine starke Brust und vergrub ihr Gesicht in meinem Rücken. Ich war kurz davor Steve anzurufen und ihm zu sagen er soll uns abholen, als ich eine Idee hatte, also fuhr ich los. "Keine Angst. Sieh Mal.", sagte ich zu Ivy. Als sie vorsichtig ihren Kopf hob, deutete ich mit einer Bewegung neben uns. Ihre Augen wurden groß.
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Enemies to Lovers? ~Bucky FF
Fiksi Penggemar"Es ist schön dich wiederzusehen. Ich habe dich schon erwartet", sagte der Mann. "Das tut mir sehr leid für sie, denn ich habe sie keinesfalls vermisst", entgegnete ich. Kurz sah ich Wut in seinen Augen aufblitzen, jedoch wandte er im nächsten Momen...