Oh Kinder, eins meiner liebsten Kapitel!! Es ist so campy und Avery hat mal wieder eine Krise, wir lieben es. Außerdem möchte ich bitte, dass ihr alle appreciated, wie sehr ich Othello hier recherchiert habe, ja. Ich habe mindestens drei Aufsätze über das Buch gelesen und bin zwar immer noch nicht schlauer, konnte aber einen halbwegs klärenden Absatz drüber schreiben. Ich finde, da kann man schon mal klatschen.
Kommentieren ist natürlich auch nett.
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Es existiert eine hypnotisierende Schönheit beim Anblick einer geliebten Person, die gänzlich in sich aufgeht. Obwohl ich Lichtjahre davon entfernt bin, zu sagen, dass ich Brielle lieben würde, kann ich nicht abstreiten, dass es mich in meinem Innersten erwärmt, zu sehen, wie sie die Hindernisse, die man ihr in den Weg gelegt hat, überwunden hat, um nun noch höher zu stehen als zuvor. Sie hat vielleicht nicht jede Prüfung allein überstanden, sie hat nicht jeden Kampf allein gewonnen, aber zu sehen, wie sie nun siegreich das Podium erklimmt, lässt mich fast vergessen, dass sie vor ein paar Monaten in meinem Leben nicht einmal existiert hat.
Nach dem ruhmreichen Sieg im zweiten Spiel der Saison, hat Gould endlich davon abgelassen, zu versuchen, Brielle zu demütigen oder sie aus dem Team zu ekeln, wie sie mir aufgeregt und freudestrahlend ein paar Tage später erzählt hat. Die Trainingseinheiten sind zwar laut ihren Worten immer noch brutal, aber sie fühlt sich nun wie ein richtiges Mitglied der Mannschaft an, ohne dass der Coach jeden ihrer Atemzüge verflucht.
In ein paar Tagen wird die letzte Woche vor den Weihnachtsferien anfangen, was bedeutet, dass ich nur noch wenige Tage habe, bis ich diesen Aufsatz für Mrs. Lawrence fertigstellen kann. Um mit meiner Arbeit nicht zurückzufallen, habe ich etwas getan, das ich in den letzten Jahren an dieser Schule noch nie getan habe: In der Bibliothek Hausaufgaben machen.
Es fühlt sich an, als hätte ich eine heilige Regel meines inneren Selbst gebrochen, aber irgendwie muss ich diesen Aufsatz fertigstellen. Zuhause habe ich die Ablenkung durch meine schicke, glänzende Nähmaschine, die nur darauf wartet, dass ich sie wieder anschmeiße und zu Quinn kann ich schlecht. Ich bin mir sicher, dass ich zu Brielle gehen könnte, aber wenn wir zusammen allein in einem Raum wären, dann würden wir sicher alles tun, aber nicht an einem langweiligen Aufsatz für Mrs. Lawrence arbeiten.
Also sitze ich hier nun, allein und verlassen von meinen Freunden und starre auf die Wörter, die ich bereits geschrieben habe. Es ist nicht viel, es ist nicht gut und ich weiß immer noch nicht, wo der Zusammenhang sitzt.
„Fragt mich um nichts mehr! Was Ihr wißt, das wißt Ihr. Von dieser Stund an rede ich kein Wort." Mit diesen Worten verabschiedet sich der antagonistische Charakter des Iago aus dem Stück und ist danach weder zu sehen noch zu hören. Das Publikum kennt die Hintergründe, aus denen Iago das ganze Stück über gehandelt hat, jedoch wird keinem der anwesenden Charaktere wirklich klar, wieso Iago Othello dazu angestiftet hat, seine eigene Frau zu erdrosseln. Othello selbst hat nicht viel Zeit, um zu hinterfragen, wieso er hintergangen wurde, denn nur wenig später erdolcht er sich selbst auf der Leiche seiner Frau.
In meinen Augen ein feiges Ende. Othello hat das Unsagbare getan und seine Frau im Wahn des Hinterhalts getötet, aber nachdem er die Wahrheit erfahren hat, hätte er so viel mehr tun können. Wieso tötet er sich selbst? Wieso wählt er den Tod, wenn die Rache vor ihm stand? Othello hätte Iago töten und seine Desdemona rächen können, doch genauso wenig wie Desdemona etwas getan hat, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wählt Othello den feigen Weg aus dem Leben.
Desdemona und Othello, sowie Emilia und Iago sind am Ende des Stücks zerrissene Paare, mit lediglich einem der vier Figuren am Leben, der Figur, die es am wenigsten verdient hat. Shakespeares Plan, eine Diskussion um Rasse, Liebe und Eifersucht zu führen, geht in meinen Augen gehörig in die Hose. Othellos Rasse ist nur dann wichtig in der Geschichte, als er von anderen Charakteren rassistisch beleidigt wird, bis es so weit geht, dass er sich selbst als weniger wert betitelt, während Liebe und Eifersucht die einzigen Themen zu sein scheinen, die in Stücken von Shakespeare sowohl Katalysator für positive als auch negative Charakterisierung ist. Als Iago sagte: „Was Ihr wißt, das wißt Ihr", so meinte er es auch so. Es gibt keine weiteren Erklärungen, kein Wieso kein Aber kein Und. Das Stück endet und lässt uns mit Fragen zurück, auf die ich keine Antworten finde.
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Everything (And Nothing) Has Changed
Teen FictionJeden Tag zweifelt Avery daran, ob sie in ihrem Leben nicht etwas falsch macht. Sie hat weder eine Ahnung wer sie ist, noch was sie nach der Schule anstellen will. Sie weiß nur, dass sie liebend gerne schneidert und absolut nicht für die schönen Aug...