Oh Junge, Kapitel 13, ihr wisst was das heißt! Shit geht jetzt down und ihr müsst kommentieren, andernfalls werde ich eine kleine Blume in eurem Namen pflanzen und sie hegen und pflegen und dann, wenn sie wunderschön blüht, werde ich einen Hasen dazu bringen, sie aufzufressen <3
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Es ist ein surreales Gefühl. Wenn ich aufwache, dann denke ich daran, dass ich nicht länger single bin und plötzlich eine Freundin habe. Eine Freundin! Vor ein paar Wochen wusste ich nicht einmal, dass ich mich überhaupt für jemanden auf diese Weise interessieren kann und jetzt habe ich nicht nur diese Gefühle, sie werden auch noch erwidert und ich kann jederzeit daran denken, dass ich die Hand meiner Freundin halten kann, wenn ich will. Es ist wirklich seltsam, aber es fühlt sie nicht wie ein Traum an, finde ich. Es ist surreal, ja, aber echt und ich bin mir sicher, dass ich mich in meinen Träumen nicht für normale Dinge wie Beziehungen interessiere.
Ich habe meiner Mom nichts erzählt. Wie könnte ich auch? Ich wüsste nicht, wie ich anfangen sollte, ihr zu erzählen, dass alles darauf hinweist, dass ich lesbisch bin, wenn es ... wenn es doch keinen Grund gibt, es ihr zu sagen. Und es gibt keine Eile. Ich lasse mir Zeit, um dieses ganze Sexualitätsding wirklich zu verstehen und wenn ich mir sicher bin, dass ich lesbisch oder irgendwas anderes bin, dann kann ich daran denken, es meiner religiösen Mutter zu erzählen.
Das ist ein weiteres Problem. Natürlich hat meine Mom nie gesagt, sie würde etwas gegen Homosexualität haben, aber sie ist immerhin eine regelmäßige Kirchenbesucherin. Sie hört sich jede Predigt an, die Pastor Jenkins zu sagen hat und ich bin mir fast sicher, dass sie nicht verstehen würde, wieso oder warum jemand nicht heterosexuell ist. Sie hält sehr an dem Glauben fest, dass Mann und Frau füreinander geschaffen wurden, auch wenn sie selbst nicht gerade die besten Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Immerhin hat mein Dad sie verlassen, als ich noch jung war, weil er eine jüngere Frau gefunden hatte. Trotzdem glaubt sie, dass Mann und Frau die Kompatibilität des jeweils anderen sind. Ich bin nicht sicher, was sie sagen würde, wenn ich ihr plötzlich eröffne, ich würde ein Mädchen daten. Zumal ich nicht mal weiß, ob sie überhaupt weiß, dass Quinn schwul ist.
Solange ich mich nicht damit auseinander setzen muss, wie diese Unterhaltung jemals vonstattengehen wird, bin ich glücklich. Ich schiebe diese Aufgabe einfach immer wieder vor mir her und irgendwann werde ich schon eine Ahnung haben, wie ich das alles angehen muss. Bis dahin ist sowieso noch ewig viel Zeit und jetzt ist es erstmal wichtiger, dass ich an unserem Projekt weiterarbeite. Zumal da auch noch diese schreckliche Hausaufgabe von Mrs. Lawrence ist. Wieso müssen wir auch gerade Othello lesen? Hätten wir nicht irgendwas lesen können, indem nicht wieder irgendwelche Frauen aus unnötigen Eifersuchtsgründen getötet werden? Ich hab keine Ahnung, wie ich daraus einen guten Aufsatz machen soll, ohne in einen Rant zu verfallen, wieso ich Shakespeare hasse.
Wie auch immer, damit werde ich mich nach dem ersten großen Eishockeyspiel befassen. Jetzt heißt es meine Freundin zu unterstützen, ihr hoffentlich noch vorher einen Platz zu verschaffen und wenn das nicht klappt, zumindest etwas gegen Goulds Sexismus zu unternehmen, der überhaupt der Übeltäter an der ganzen Sache ist.
Die alten Klamotten, die Mom mir aus der Kirche mitgebracht haben, haben sich auch schon als ziemliche Goldmine herausgestellt. Einiges davon war zwar zu nichts mehr zu gebrauchen, dafür konnte ich aber aus dem Rest Stoff gewonnen, den ich jetzt nutzen werde, um Zoes Idee zu verwirklichen.
„Wenn wir Gould wirklich überzeugen wollen, dann brauchen wir mehr als ein Poster und eine PowerPoint-Präsentation", hatte sie gesagt. „Wir müssen diese Sportlerinnen irgendwie zum Leben erwecken, so als würden sie ihm selbst sagen, er soll kein sexistisches Arschloch mehr sein."
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Everything (And Nothing) Has Changed
Teen FictionJeden Tag zweifelt Avery daran, ob sie in ihrem Leben nicht etwas falsch macht. Sie hat weder eine Ahnung wer sie ist, noch was sie nach der Schule anstellen will. Sie weiß nur, dass sie liebend gerne schneidert und absolut nicht für die schönen Aug...