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Ich war mir nicht ganz sicher was ich mit diesen Informationen anfangen sollte oder was ich nun tun sollte. Ich wusste nur, dass ich Anastasia so schnell wie möglich finden musste. Mit Sicherheit würde sie noch bei Raphael sein, also machte ich mich auf den Weg in sein Krankenhaus.

Und ich hatte Recht. Die beiden saßen in dem Büro meines Bruders und er war gerade dabei, ihr einige neue Dinge beizubringen.

Mit meiner aufgewühlten Art zerstörte ich die entspannte Atmosphäre. „Anastasia, bist du schwanger?"

Mein Bruder und meine Freundin starrten mich fassungslos an. Beiden fehlten die Worte, doch ich sah Raphael an, dass er sofort verstanden hatte worauf ich hinaus wollte. Seine Augen formten sich zu Schlitzen und er erhob sich von seinem Stuhl.

„Luci... was redest du da?"

„Bist du schwanger? Hast du mein Geschenk schon benutzt?" eindringlich nahm ich ihre Hände. „Anastasia, ich muss das wissen."

„Ich äh... nein. Also nein ich habe nichts genommen aber ich bin auch nicht schwanger."

Ich atmete tief durch und entspannte meine Haltung etwas, da hatte ich wohl nochmal Glück gehabt. „Puh und ich dachte schon, ich bin mit der.."

„.. an der Reihe mit einem Kind bekommen?"
fiel Raphael mir ins Wort und setzte ein gespieltes Lächeln auf. Er wusste ganz genau was ich sagen wollte.

Ich bin mit der Prophezeiung gemeint.
„Weißt du Anastasia, dir war doch so übel und da haben wir nachgedacht was es sein könnte."

Sie nickte. „Ja, schon logisch. Aber ich bin nicht schwanger. Also ich meine, schön wärs.
Aber leider nein."

„Darf ich mal?" Raphael deutete auf Anastasias Bauch und als sie nickte, legte er seine Hände auf sie. „Ah, tut mir leid meine Liebe. Leider wirklich nicht schwanger. Aber wie wärs wenn du mal einen Rundgang machst, das erste mal ohne mich hm?"

„Oh, aber klar doch. Du hast mich so gut vorbereitet, ich bekomm das hin!" Euphorisch schnappte sie sich einen Stift und düste aus dem Zimmer.

Sofort änderte sich die Miene meines Bruders. Er ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen und schaute mich entsetzt an. „Lucifer, sie ist schwanger."

Ich schluckte. Schon als ich seinen Gesichtsausdruck gesehen habe, als er ihren Bauch berührt hatte, wusste ich es. „Was jetzt?" Gott der Allwissende? So fühlte ich mich nicht. Im Gegenteil.

„Unsere höchste Priorität ist das Kind."
Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wusste was das bedeutete. Und ich wusste, dass er Recht hatte. Ich liebte meine Anastasia, mehr als mich selbst. Aber es gibt Momente, in denen die Liebe nicht zählt. Ich musste vernünftig sein, nicht nur an mich oder uns denken. „Was ist es... das Kind?"

Raphael schüttelte den Kopf. Noch nie hatte es so etwas gegeben. Noch nie hatte ein Himmelswesen ein Kind mit einem Menschen bekommen. Noch nie hatte ein Gott ein Kind gezeugt, nur erschaffen. Ich war der Teufel, Gott und Erzengel zugleich.

„Das.." mir fielen die Worte. War es eine Art Engel? Ein neuer Erzengel? Oder doch eine komplett neue Spezies?

„Ein neues Zeitalter wartet auf uns, Lucifer.
Ich weiß nicht wie das aussehen wird, oder wo der Weg hinführen wird. Ich weiß auch nicht wie wir ihn bestreiten.

Ich nickte. „Was machen wir?"

„Anastasia sollte erstmal nichts erfahren. Wir benötigen einen Plan. Einen gut durchdachten. Wir müssen Gabriel, Michael und Uriel heute noch treffen Luce, du musst sofort ein Treffen vereinbaren."

Ich nickte erneut. Wie mechanisch. Ich wusste nichts, mein Kopf war so leer. Um mich herum drehte es sich und die Situation war kaum zu beschreiben. Eine Sache wusste ich allerdings doch. Anastasia musste sterben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2023 ⏰

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Pakt mit dem Teufel - LuciferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt