Pakt mit dem Teufel - Lucifer

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Anastasias Sicht:

Grinsend kamen die beiden Brüder zurück in den Thronsaal, in dem ich mich gerade noch mit Michael unterhielt. Lucifer zog mich in seine Arme. "Wenn Raphael sich nicht benimmt, dann erlaube ich es dir, ihm eine Ohrfeige zu verpassen" er grinste mich breit an gab mir einen Kuss auf die Lippen.

Im Hintergrund hörte ich Raphael irgendetwas zu Michael sagen, ich konnte leider nicht verstehen, was genau das war. Es war eine andere Sprache, wenn ich richtig lag, Latein. Wenn ich es übersetzen müsste, würde es so viel bedeuten wie "die Hochzeitsglocken läuten". Da ich allerdings in Latein, auf dem Gymnasium, nicht so komplexe Dinge dran hatte und es im Studium nur über medizinische Dinge ging, lag ich damit wohl falsch, aber echt interessant, das die Engel wirklich so viele Sprachen beherrschten. Er löste sich von mir und funkelte Raphael nochmal grinsend an. "Viel Spaß" sagte er noch, bevor ich mit dem Braunhaarigen Engel, den Thronsaal verließ.

"Also, wie habt ihr euch kennengelernt?" Fragte er mich, während wir durch die weiße Stadt liefen und uns immer wieder Engel anstarrten oder begrüßten.

Ich war mir ziemlich sicher, er wusste das ganz genau, dennoch erzählte ich es ihm. "Naja, ich hatte mit einer ehemaligen Freundin so eine Idee... wir wollten den Teufel beschwören und haben ihm quasi unsere Seele verkauft." Wenn ich heute darüber nachdenke, war das echt lächerlich. "Das ist schon fast ein Jahr her" stellte ich erschrocken fest. Oh Gott, in nicht einmal einer Woche werde ich 19.

"Ein Pakt mit dem Teufel also" stellte der Engel schmunzelnd fest.

"Genau, nur das ich mich in den Teufel verliebt habe" sagte ich lachend.

"Und er sich in dich." Raphael schaute mich kurz an. "Ein Wunder, du musst echt etwas besonderes sein."

Ich dachte nach, war ich wirklich so besonders für den ehemaligen Teufel? Mir blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn schon von weitem erkannte ich das große Gebäude. Ein riesiges Krankenhaus erstreckte sich vor uns. Es war weiß und die Fassade zierten goldene Fasern. Die Fenster waren riesig und es wirkte so unglaublich modern. Vor dem Eingang standen unzählige, bunte Pflanzen, die ich so noch nie gesehen hatte. Zwei blonde, richtig klischeehafte, Engel begrüßten uns vor dem Eingang. Sie trugen eine Art Kittel und schienen gerade Pause zu haben. Die beiden Frauen lächelten uns herzig an, bevor wir das Krankenhaus betraten. Drinen angekommen, stieg mir ein angenehmer Geruch in die Nase. Überwältigt von diesem großen, modernen Eingangsbereich fing ich an zu Staunen. "Wow" das hier war genau mein Ding. Alles war so hell und offen und so... himmlisch. Raphael erzählte mir, dass er dieses Krankenhaus selbst erbaut hatte, er war der Leiter und führte natürlich auch selbst Behandlungen durch. Von Routineuntersuchungen, bis hin zu schweren Operationen war alles dabei. Die zahlreichen Angestellten, unterstützten ihn dabei. Es gab auch hier, genau wie auf der Erde, verschiedene Berufe. Grob gesagt konnte man es in Krankenschwestern, Ärzte und Therapeuten einteilen, nur dass ich mir die himmlische Bezeichnung dafür nicht ganz merken konnte. Raphael unterrichtete sie selbst, zumindest was die praktische Erfahrung anging. Denn zwischen drin musste man auch einige theoretische Sachen absolvieren, bevor man selbstständig behandeln durfte.

Die Zimmer waren im Prinzip genauso, wie auf der Erde auch. Allerdings gab es auch verschiedene medizinische Geräte, die ich nicht kannte. Auch die meisten Medikamente oder Begriffe sagten mir nichts. Wissbegierig saugte ich alles auf, was Raphael mir erzählte, ich hatte das Gefühl, mir stand der Mund die ganze Zeit offen.

"Wow, Raphael ich..." mir stockte der Atem.

"Wir gehen mal in mein Büro" sagte er grinsend, als wir mit dem Fahrstuhl in den 12. Stock fuhren. Er führte mich in sein helles Büro, mit einem Schreibtisch und unzähligen Regalen und Schränken, gefüllt mit Akten, medizinischen Büchern und Operationsinstrumenten. Neugierig forstete ich mich durch die Bücher. Prometheus! Diesen Anatomieatlas kannte ich sogar aus dem Studium.
"Ich bin wirklich begeistert."