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"... dein Ex." Emelie warf mir einen entschuldigenden Blick zu.

Erschrocken zuckte ich zusammen, was wollte er? Ich schüttelte mit dem Kopf. Wollte er mich wieder so in seinen Bann ziehen, wie gestern Abend?

"Du kannst nicht rein, nicht nach gestern Abend, tut mir leid Bro." Emelie wusste nicht mit wem sie da sprach.

"Ich würde gern mit Anastasia sprechen." Lucifers Stimme klang ungeduldig. Wäre ich nicht hier, würde er sich gewaltsam Zugang verschaffen.

"Ist schon okay" rief ich, ich wollte nicht, dass es eskalierte.

Emelie und Lucifer kamen ins Wohnzimmer. "Ruf mich an wenn etwas ist." Mitfühlend schaute sie mich an und lächelte.

Ich nickte und verabschiedete mich von ihr. Die Tür fiel ins Schloss und ich war nun alleine mit ihm. Ich schluckte.

Lucifer setzte sich neben mich, bedacht mich nicht zu berühren. Mit verweinten Augen sah ich ihn an, es fiel mir so schwer. Seine Haare waren wüst und standen in sämtliche Richtungen.

"Wir gehen etwas essen" sagte er knapp und musterte mich. Die eisblauen Augen huschten über meinen Körper. Ich konnte nicht ganz begreifen, wie etwas auf diesem Planeten so perfekt sein konnte.

"N-nein... I-ich kann nicht" sagte ich mit zittriger Stimme. Wie sollte ich mich mit ihn an einen Tisch setzen und essen? Das war gerade unmöglich.

"Bitte schau dich an, du musst essen." Mit ernster Miene erwiderte er meinen Blick. Sorgte er sich etwa?

Schluchzend schaute ich auf den Boden, ich ertrug seine Anwesenheit nicht.

"Anastasia" fing er an zu sprechen. Bei meinem Namen aus seinem Mund zuckte ich zusammen.

"Nein" protestierte ich. "Was willst du? Willst du mich aus der Fassung bringen, genau wie letztes Mal?"

Seine Augen wurden zu Schlitzen. "Dann bestellen wir etwas." Er zog ein großes Smartphone aus seiner Tasche, ignorierte mich und tippte einige Minuten darauf herum. Danach legte er es auf meinen Couchtisch und lehnte sich zurück. Aus den Augenwinkeln schaute er mich an.

"Was hast du denn angestellt?" fragte er erschrocken und griff sich meinen Unterarm. "Was....?" Mit seinem Daumen fuhr er die große Narbe entlang, das Pentagramm ignorierte er, aus mir unerklärlichen Gründen.

"Nichts" nuschelte ich, er war der Letzte, mit dem ich darüber sprechen wollte. "Bitte... bitte... sag mir warum kommst du jetzt, nachdem ich mein Leben gerade wieder in den Griff bekomme?" Meine Stimme war brüchig, doch ich bemühte mich, so gut es ging.

Er schaute auf meinen Arm, auf die Tabletten auf dem Tisch und dann musterte er mich. "Du bekommst dein Leben nicht in den Griff."

"Ich war kurz davor, oder denkst du ich Brauch dich, um irgendwie klarzukommen?" Zitternd stand ich auf. "Verdammt, weißt du was ich durchgemacht habe?" Ich schrie so laut, dass es vermutlich das ganze Haus hörte. Es war mir egal, mein Frust musste einfach raus.

Er stand ebenfalls auf und sah mich fragend an, ich erwartete eine aggressive Reaktion, doch die blieb aus.

"Ich habe seit 3 Monaten weder normal geschlafen noch gegessen, ich habe mich fast umgebracht, wäre irgendeiner Sekte beigetreten und ich habe den Kontakt zu jedem abgebrochen, der mir mal etwas bedeutet hat." Ich versuchte etwas runterzukommen. "Verdammt, ich habe so gelitten und dann kommst du... und... und fickst täglich irgendeine Schlampe direkt nebenan."

Er ließ mich tatsächlich aussprechen. "Ich habe nie mit ihr geschlafen." War das seine einzige Antwort auf meine Ansage?

"Nein, was denn dann? Ach weißt du was, ich will es nicht wissen. Wenn du wüsstest wie ich gelitten habe verdammt." Ich biss mir auf die Unterlippe. "Sag mir was ich dir getan habe, dass du mich so behandelst."

Pakt mit dem Teufel - LuciferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt