༺ 3.Kapitel ༻

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Draco POV

Ich bin fröhlich.

Ich bin sogar so gut gelaunt, dass ich meine Schuhe selber ins Schuhregal stelle und meine, für dieses Wetter viel zu dicke Jacke an den Haken hänge, anstatt beides mit Wingardium Leviosa an ihren Platz zu zaubern oder eine von  unseren wenigen zurückgebliebenen Hauselfen rufe.

Und dieses Gefühl besteht hauptsächlich aus Schadenfreude.

Wer würde denn nicht grinsen, wenn er den berühmten Harry Potter auf die Knie gezwungen hat?

Eine unbestimmte Melodie summend, gehe ich durch die prominente Eingangshalle des Malfoy Manor.

Selbst als mich das, ziemlich weit oben hängende, Porträt von Armand Malfoy, vor der derzeitigen Stimmung meiner Eltern warnt, kann mir dies nicht die Stimmung vermiesen.

Was schlimmes sollten sie denn schon zu sa-

„Draco Malfoy!"

Begrüßt mich mein Vater als ich die Doppeltür zum Salon öffne. Seine besonders erzürnte und tiefe Stimme wirkt wegen des Schalls im großen Raum noch lauter und bedrohlicher als sonst.

Scheiße, vielleicht war doch etwas an der Warnung des Portraits dran.

Lucius und Narcissa Malfoy erwarten mich in schon, als ich mich zu ihnen auf das edle Sofa vor einem prächtigen, offenen Kamin geselle, in dem ein knisterndes Feuer prasselt.

„Warum denn die langen Gesichter?"

Versuche ich die spannungsvolle
Stimmung etwas aufzulockern, dies aber ohne Erfolg. Meine Eltern verziehen keine Miene.

„Tu nicht so unschuldig, Draco. Ich und deine Mutter hatten heute ein interessantes Gespräch mit den Eltern von Astoria Greengrass."

Ok, ich bin fucked.

„Sie haben uns erzählt,", Führt mein Vater kalt fort., „dass du mit Astoria Schluss gemacht hast. Und dies", Er zählt an seinen Fingern ab, „2 Wochen vor der Hochzeit. 2 Wochen! Und dies ist nicht mal das erste mal! Was ist mit deiner ersten Verlobten, Harriet Matthews? Wie viele Tage vor der Hochzeit hast du dich mit ihr getrennt. 20?"

„21." Murmle ich leise, doch Lucius bringt mich mit dem Aufstampfen seines Gehstocks sofort zum Schweigen.

„Was ist es diesmal? Bei Harriet meintest du, ihr beide seit einfach noch nicht bereit gewesen. Diese Ausrede habe ich damals durchgehen lassen, da mit 23 zu Heiraten vielleicht eine wirklich etwas zu voreilig gewählte Entscheidung war, doch damit kommst du diesmal nicht durch, Jungchen, diesmal nicht!"

Meine Mutter legt Lucius beruhigend eine Hand auf seinen Arm und seine Miene wird etwas sanfter.

Im Stillen schicke ich ein Dankesgebet an meine Mutter, ohne dessen Hilfe mich Lucius wahrscheinlich schon lange den Haien als fast food vorgeworfen hätte.

„Also, warum haben Astoria und du euch getrennt?" Fragt Narcissa ruhig.

„Wir...ich... ", Versuche ich schnell eine Ausrede zu finden, da ich meinen Eltern ja wohl schlecht sagen kann, dass ich meine Ex-Verlobte 4-mal mit einer anderen betrogen habe, was übrigens auch der Grund für all meine bisherigen Break-ups war., „ich... "

Plötzlich bekomme ich eine Idee. Man bin ich ein Genie!

„Ich bin schwul!"

Es herrscht Stille.

Und Stille.

Und noch mehr Stille.

Vielleicht war meine Idee doch nicht so glorreich.

„Du bist schwul?!" Mein Vater findet zuerst seine Stimme wieder.

„J-ja. Ich habe mich letztens mit einen Jungen von der Arbeit angefreundet und irgendwie habe ich mich dann in ihn verliebt. Jetzt ist er mein Boyfriend."

Tüftle ich verzweifelt eine Geschichte zusammen.

Wieder einige Sekunden Stille.

„Glaubst du ernsthaft, ich würde dir so einen Schwachsinn abkaufen? Du bist der meist-heterosexuelle-Mann, den ich je getroffen habe."

„Lucius,", Narcissa findet ihre Stimme wieder., „wenn Draco wirklich auf Männer steht, müssen wir dies akzeptieren. Aber ich verstehe auch, warum du skeptisch bist, mein Liebling. Was ist wenn...", Narcissa klatscht in die Hände und sieht meinen Vater und mich abwechselnd enthusiastisch an., „Draco seinen Boyfriend mal zu uns einlädt."

Ich verschlucke mich an meinem Kräuter-Tee, den mir ein Hauself gerade auf einem Tablet serviert hat und auch Lucius blickt seine Ehefrau erstaunt an.

„Ich soll ihn einladen?!"

„Ja, klar." Lächelt mich Narcissa an., „Ich und bestimmt auch dein Vater wollen doch gerne den Jungen kennenlernen, der das Herz unseres Sohnes gestohlen hat."

„Narcissa..." Beginnt mein Vater, doch Narcissa hält ihren Zeigefinger vor seinen Mund.

„Nicht jetzt, Lucius."

„Aber wenn das, was du gesagt hast", Meine Mutter wendet sich wieder an mich, „nur eine Lüge war, Draco, dann musst du die Konsequenzen für deine Handlung tragen. Du weißt doch wie sehr ich Lügen hasse. Also, wenn du uns über deinen Boyfriend und deiner Sexualität angelogen hast, dann wirst du offiziell vom Testament gestrichen."

„Was?!" Frage ich entgeistert.

„Ja, Schatz, du hast richtig gehört. Du wirst dann keinen Penny von uns bekommen, ist das klar?"

Ich bin immer noch zu geschockt über die Worte meiner Mutter, um zu nicken, wenn ich es überhaupt wollte, doch Narcissa redet einfach unbeschwert weiter.

„Schön, dass wir uns verstehen. Aber ich mach mir ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken darüber, ich weiß ja, dass Du uns nie anlügen würdest. Also, wann hat dein Boyfriend Zeit, um sich mit uns zu treffen?"

Das kann ja noch heiter werden.

Lucius POV

Ich seufze, nachdem Draco auf der Treppe zum zweiten Stock verschwunden ist.

„Was sollte das Narcissa? Hast du vergessen, was Mr. und. Mrs.Greengrass gesagt haben, als wir uns mit denen getroffen haben? Dass Draco Astoria betrogen hat und sie sich deshalb getrennt haben und nicht weil Draco überraschend... überraschend an die andere Seite des Ufers gewechselt hat? Und wie kommst du überhaupt darauf, ihn aus dem Testament zu streichen? Wir haben keine weiteren Erben. Willst du unser Vermögen etwa an Andromenda Tonks (Nymphadora Tonks Mutter, LG Autorin) vererben, oder was?"

„Natürlich nicht, Schatz. Ich erinnere mich noch haargenau an unser Gespräch mit den Greengrassses. Aber denk doch mal nach.", Narcissa ist definitiv die einzige, die mir sagen kann, dass ich „mal nachdenken soll"., „Du weißt doch genauso gut wie ich, dass es Draco egal ist, wie vielen Mädchen er dass Herz bricht, indem er sie immer wieder erneut betrügt. Auch unser Zureden hat und wird auch in Zukunft keinen Effekt auf ihn haben und er wird einfach weiter machen, wie bisher. Aber nun haben wir etwas gegen Draco. Er muss früher oder später zugeben, dass er über sein schwul-sein und seinen Boyfriend gelogen hat, auch wenn dies ihm sein ganzes erbe kosten könnte. Dies ist der effektivste weg unserem Sohn etwas Vernunft einzuflößen, findest du nicht auch?"

Ich sehe meine Frau kurz nachdenklich an, bis ich zustimmend nicke.

„Aber du hast doch nicht wirklich vor, ihn aus dem Testament zu streichen, oder?"

„Natürlich nicht."

Ich grinse und ziehe meine Ehefrau näher an mich, bis sie ihren Kopf an meine Schulter lehnt.

Seit dem Ende des Kriegs merke ich jeden Tag aufs neue, wie hinterhältig meine Narcissa doch sein kann.

Drarry - Unknown LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt