Kapitel 16

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Es war eine harte Woche.

Die Träume verfolgten mich noch ein paar Nächte, bis meine Periode sich endlich verabschiedete. 

Da ich diese Tage körperlich sehr eingeschränkt war versuchte ich mich die restlichen Tage beim Training nur noch mehr ins Zeug zu legen.

Ich trainierte bis zum Umfallen und zeigte keine Schwäche. 

Bis zum letzten tag zog ich ohne Pause durch. Natürlich wusste ich, wie es sich die restlichen Wochen auf mich ausgewirkt hat, wenn ich genau dies tat, aber da es dieses Mal nur für wenige Tage so war, sah ich kein großes Problem darin.

Am Abend vor dem großen tag ging ich zeitig schlafen um trotzdem gut ausgeruht zu sein. 

Und somit war der Tag gekommen.

Gemeinsam mit Erwin war ich auf dem Weg zum Stall. Überraschenderweise fanden wir dort Levi. 

Erwin schien der Anblick des Hauptgefreiten hier um diese Uhrzeit nicht neu zu sein. Er nickte ihm nur kurz zu, bevor er mich zu dem Pferd brachte, dass mich heute sicher überall hinbringen sollte. 

Während ich das schöne Tier fertig machte konnte ich beobachten, wie Levi zu Erwin ging. 

Sein Blick ging kurz zu mir als er mit einem leicht verwirrten Ausdruck im Gesicht zum Kommandant sprach. 

Ich schätze er wundert sich, wo wir so früh hin aufbrechen wollen. Alle anderen schlafen noch und da wir beschlossen hatten niemandem von dieser kleinen extra Expedition zu erzählen war seine Verwunderung nur verständlich. 

Mich wunderte es ja immer noch, was er um diese Uhrzeit hier zu suchen hatte. Nun gut, die Uhrzeit lässt sich mit seinen Schlafproblemen erklären, aber an diesem Ort hätte ich ihn einfach nicht erwartet. 

Viel Zeit zum nachdenken hatte ich nicht. 

Der Schwarzhaarige verschwand recht schnell wieder ins Hauptgebäude. Unsere Pferde waren kurz darauf bereit für den Aufbruch, also stellten wir nur eben sicher, dass wir alle wichtigen Dinge hatten und los ging es. 

Meine Nervosität wuchs umso näher wir dem Tor kamen.

Es dauerte eine Weile bis wir ankamen. Nicht gut für mich, so hatte ich nur noch mehr Zeit mich mit zu vielen Gedanken in irgendwas herein zu steigern. Das konnte ich sehr gut.

Ich hatte wirklich Glück, dass mein Kopf direkt auf Konzentrationsmodus schaltete, sobald wir das Tor schlussendlich durchritten. 

Die Anspannung wuchs mit jedem Meter, den wir uns weiter ins Titanengebiet begaben. Trotzdem behielt ich einen klaren Kopf. Den konnte ich jetzt auch wirklich gebrauchen.

Am Himmel konnte man sehen, wie die Sonne langsam aufging. Erwin meinte, dass spätestens jetzt alle Titanen wieder aktiv wurden. Nachts würden die meisten wohl Energielos rumliegen und sich kaum bewegen können. Mir persönlich wäre diese Variante ja lieber.

Der Blonde Mann neben mir führte uns zu einem kleinen Wäldchen vor dem ein paar zerstörte Häuser standen. 

Es ist erschreckend zu sehen, was diese riesigen Kreaturen den Menschen angetan haben. Und das nur aus der Lust zu töten.

Neben meinem Training und der Arbeit habe ich mir in der letzten Zeit auch Informationen über die Titanen gesucht. Vorher hatte ich diese nicht gebraucht. Schließlich war der Untergrund Ursprünglich als Versteck vor den Titanen errichtet worden und ist somit der sicherste Ort vor den Monstern. Dafür hatten wir unsere eigenen Monster: andere Menschen. 

Zumindest wusste ich jetzt, dass die Titanen die Menschen die sie fressen nicht verdauen können. Alles was sie essen kotzen sie irgendwann aus um neuen Platz zu schaffen. Schon widerlich. 

strong but silentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt