Kapitel 21

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Kurz Vorab: Es kann vorkommen, dass manche Dinge in diesem und den nächsten Kapiteln nicht ganz mit dem Anfang übereinstimmen. Ich habe seit 7 Monaten nicht weitergeschrieben und deswegen nicht mehr alles genau in Erinnerung.


Levis Sicht:

Seit Aloras Panikattacke waren mehrere Wochen vergangen. Irgendwas zwischen uns hat sich an dem Tag verändert, auch wenn ich nicht genau sagen kann, was genau. 

Es ist nicht mehr so gezwungen zwischen uns wenn wir miteinander reden und es fällt mir leichter in ihrer Gegenwart zu sein. Ihr scheint es ähnlich zu gehen. 

Mein einziges Problem ist, dass ich sie nicht mehr aus meinem Kopf kriege. 

Nicht das mich das schon beschäftigt, seit ich sie kenne, aber in meiner Zeit hier hatte ich es geschafft meine Gedanken für gewisse Zeit von ihr abzulenken.

Gerade befinde ich mich auf dem Weg zu Erwin. Die Gänge sind ruhig, da die meisten sich in diesem Moment im Wald befinden um mit Hanji nach zwei neuen Titanen zu schauen, die wir letztens gefangen haben und mein Kopf nutzt diese Stille nur aus um an die rothaarige Ärztin nur ein paar Türen von meinem Büro entfernt zu denken.

Ich sollte darüber nachdenken was Erwin gleich mit mir besprechen möchte. Normalerweise bringt es mich doch völlig aus der Ruhe wenn ich unwissend in ein Gespräch gehe. Wie also bekomme ich meinen Kopf wieder unter Kontrolle?

Über die letzten Meter versuche ich mich wieder zusammen zu reißen. Erwins Tür steht schon offen, also trete ich ohne klopfen ein und schließe die Tür leise hinter mir.

"Gut das du da bist, ich habe dich erwartet. Setz dich." begrüßt er mich und weißt auf den Stuhl gegenüber von ihm. 

Sein Büro ist meinem ähnlich aufgebaut. Nur ist hier keine weitere Tür die zu einem Bad oder seinem Schlafzimmer führt. Beides das liegt ein Stockwerk weiter oben. 

"Ich bevorzuge es zu stehen, danke." sage ich nur und lehne mich an die Wand. 

Daraufhin schüttelt Erwin nur kurz seinen Kopf und beginnt zu reden.

"Wie du weißt wurden uns einige Wahren gestohlen und sind nicht mehr auffindbar. Die Militärpolizei hat sich entschieden den Fall nicht weiter aufzunehmen, aber unter den Sachen waren wichtige Dinge die wir hier für unsere Forschung benötigen, die nicht in andere Hände gelangen sollten." beginnt er. 

"Ich habe beschlossen dich auf die Suche nach den Sachen zu schicken. Wir wissen nicht mit wem wir es zutun haben und da die Möglichkeit besteht, dass die Wahren in den Untergrund gelangen sind kommt niemand anderes in Frage." 

Monoton schaue ich zu ihm herüber.

"Bis jetzt verstehe ich noch nicht wieso ich mich hinsetzten sollte. Wo bliebt das 'Aber'?"  frage ich ungeduldig. 

"Ich möchte, dass du Alora mitnimmst." 

Mit zwei großen schritten bin ich beim Stuhl gegenüber von ihm angekommen und setzte mich, nur um wenige Sekunden später wieder aufzustehen.

"Geht's dir eigentlich noch ganz gut?" frage ich entsetzt.

"Es wäre die perfekte Übung für sie ihre stärken zu beweisen. Sie kann zeigen, dass sie dazu in der Lage ist in brenzlichen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und Entscheidungen zu treffen." erklärt er ruhig. ZU ruhig für meine Stimmung. 

"Sie ist Ärztin." Stelle ich das Offensichtliche fest. 

"Trotzdem muss sie in gefährlichen Situationen bereit sein alles zu geben. Außerdem gibt es am ersten Ort an den ihr geht den besten Arzt den wir derzeit haben. Ihr werdet mindestens zwei Tage dort verbringen, so dass Alora einen Tag dort sein und sich weiter bilden kann." entkräftet er mein Argument.

"Ich sehe trotzdem nicht ein wieso sie mitkommen sollte. Das ganze-" "Levi." unterbricht er mich.

"Versuch deinen Blickwinkel zu ändern und den Sinn für den Aufklärungstrupp zu sehen. Ihr beiden seid die besten für diese Mission und so schön ich es finde, dass du endlich jemanden hast um den du dich sorgst, musst du die beiden Dinge voneinander trennen können. Sie wird nicht alleine gehen und du kannst die ganze Zeit ein Auge darauf haben wie es ihr geht, aber vergiss nicht wieso und für was du hier bist." 

Daraufhin schweige ich. Sorge ich mich um sie? Wahrscheinlich schon. Ich möchte es mir nur nicht eingestehen nehme ich an. 

"Ihr beiden werdet gehen, ende der Diskussion. Die Kutsche kommt morgen Abend und fährt euch über Nacht in die Hauptstadt." 

Er drückt mir einen Stapel an Blättern in die Hand, bevor er mich mit einem Handzeichen raus schickt. 

Auf dem Weg zurück in mein Büro hängen meine Gedanken wieder bei Alora, diesmal allerdings wegen der spontanen Mission. 

Ich hatte nicht erwartet, dass Erwin mich dort hinschicken würde. Noch viel weniger aber Alora. 

Einerseits macht es Sinn. Wir kommen beide aus dem Untergrund und wenn wirklich Wahren dorthin verfrachtet wurden sind wir die besten um dort zu suchen. 

Aber irgendwas in mir mag den Gedanken von ihr auf dieser Mission überhaupt nicht. Was wenn ihr was passiert?

Ich versuche mir einzureden, dass ich mir diese Sorgen mache, da sie gerade die beste und einzige Ärztin ist die wir haben. 

Nur glaube ich selbst nicht, dass das der einzige Grund ist. 

strong but silentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt