Talking to the Moon - Part 1

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Es sind mittlerweile acht Jahre nach dem Krieg vergangen und ich schleppte mich meistens mehr durch die Tage, als dass ich lebte. Das Zaubertrank brauen musste ich erstmal an den Nagel hängen, was mir unglaublich schwer fiel. Mein Labor hatte ich für mich zur Sperrzone erklärt und widmete mich ganz meiner Forschung, nach einer Linderung meiner Schmerzen zu suchen. Ich hatte überlebt, wenn auch nur knapp und habe fast ein Jahr im St. Mungos verbracht. Ich kann vieles wieder machen, nur eine Nachwirkung hat das Gift. Es gab mehrere Vorfälle am Tag, wo sich mein ganzer Körper verkrampfte und ich einfach umfiel. Wenn ich gerade stand war das sehr ungünstig, also versuchte ich wenn es zu vermeiden war, das Haus nicht zu verlassen. Ich lebte auch nicht mehr in Spinners End, sondern war in eine andere Gegend gezogen, die umgeben von einer Sache war, Ruhe.

Ich plante allerdings zur Zeit eine Reise um eine bestimmte Pflanze der Muggel zu erforschen, allerdings war diese weder in England noch in Europa vertreten. Ich musste ganz bis in den Süden Afrikas reisen um die Pflanze dort zu erforschen. Das würde mehrere Tage dauern und ich musste mir Möglichkeiten überlegen, wie ich alleine dort auskommen würde. Es wusste kaum jemand, dass ich noch am Leben war. Natürlich wusste Lucius davon, er war schließlich mein bester Freund. Das Mungos wusste natürlich auch davon, allerdings standen die ja unter Verschwiegenheit.

Der Tag meiner Abreise war schneller gekommen als mir lieb war und so machte ich mich auf den Weg. Fliegen wie ich es immer tat oder Apparieren waren keine Möglichkeiten, denn wenn einer dieser Krampfanfälle kam, hatte ich verloren. Also musste ich reisen, wie die Muggel es taten und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Die Stunden vergingen ziemlich langsam und ich stellte fest, dass ich fliegen hasste. Zumindest auf diese Art und Weise.

Als ich endlich in Pretoria angekommen war, machte ich mich auf die Suche nach dem Hotel, in das ich für einige Stunden einchecken würde. Ich brauchte einige Erholung, bevor ich mich auf den Weg machen würde, nach dem Kraut zu suchen, oder der Pflanze, je nachdem wie man es betiteln mochte. Leonotis Leonurus sollte hier weit verbreitet sein, zumindest wenn man dem Muggelbuch glauben schenken sollte, dass ich gelesen habe. Im Süden Afrikas beheimatet und hat krampflösende Wirkungen, wenn man sie richtig verwendet. Mein Ziel war es die richtige Verwendung zu erforschen und eventuell auch mit einigen Einwohnern zu kommunizieren. Dafür müsste ich aber Pretoria wieder hinter mir lassen, denn die Hauptstadt Südafrikas war riesig. 

Ich fand mein Hotel und schlief doch recht schnell ein, gut elf Stunden im Flugzeug waren anstrengender als gedacht. Viel zu früh erwachte ich wieder. Unmotiviert und mit Schmerzen überall, aber ich durfte mein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Ich frühstückte und packte meine Sachen um so schnell es ging hier wieder zu verschwinden, ich fand eine Mitfahrgelegenheit aus der Stadt raus und schlenderte durch die Gegend. Es war nicht wirklich wärmer als in England hier, aber es war auch nicht mehr kalt. Der Sommer klopfte an die Tür und man merkte es. Die Tage wurden wieder länger und auch die trübsinnigen Gedanken verschwanden an den meisten Tagen. Heute allerdings hatte ich bei meiner Suche viel Zeit zum denken und driftete völlig ab. Ich blieb in einem kleinen Waldgebiet stehen und erst als ich von der Seite angesprochen wurde, tauchten meine Gedanken wieder vollständig auf. Recht erschrocken, weil die Stimme mir bekannt vor kam, drehte ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam. " Hallo, Mr Snape, sie hätte ich nun am aller wenigsten hier erwartet, sie gelten doch als tot. Auch wenn ich immer anderer Meinung war, da man nie ihren Körper gefunden hat," schlug mir die verträumte Stimme von Luna Lovegood entgegen. Ich war völlig perplex und ich ließ für den Bruchteil einer Sekunde meine fast perfekte Maske fallen. " Was machen sie hier Ms Lovegood?" fragte ich sie kurz. " Ich bin Naturforscherin und mit meinem guten Freund Rolf Scamander hier auf der Suche nach Fwuuper. Ich will beweisen, dass ihr Gesang nicht verrückt macht und außerdem hätte ich gerne eine Feder zum Schreiben von einem Fwupper, aber er soll sie mir freiwillig überlassen, das fände ich schön," erklärt die junge Frau sich. Ich nicke kurz und begrüße den jungen Mann neben ihr. " Und was machen sie hier nun?" fragt die ehemalige Ravenclaw.

" Naja, nun da sie wissen, dass ich noch lebe kann ich es Ihnen auch erklären, ich wurde von der Schlange des dunklen Lords gebissen und war fast tot, Lucius rettete mich und brachte mich in St Mungos. Die konnten mich fast komplett heilen, es gibt nur eine Sache die übrig geblieben ist, ich leide jeden tag unter Krampfanfällen, bei denen ich einfach umkippe, da ich komplett verkrampfe. Ich habe von einer Pflanze gelesen die nur hier im Süden Afrikas wächst," ratterte ich herunter. " Leonotis Leonurus," antwortete die Lovegood. Ich nickte. " Kommen Sie, ich weiß wo einige wachsen," fügte sie hinzu und so machten wir uns auf den Weg, nach einigen Minuten waren wir bereits angekommen und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es sah wunderschön au. Natürlich ließ ich mir mein Staunen von außen nicht anmerken. Ich bedankte mich und machte mich sofort daran, die Pflanze zu begutachten und zu zerlegen. Ich hörte einen wunderschönen Gesang. Ein Fwuuper wie mir sofort bewusst wurde und ich hörte hinter mir die beiden, wie sie sich auf die Jagd nach dem Vogelwesen machten. 

Kurze Zeit später war der Gesang verstummt und ich bemerkte wie Ms Lovegood sich neben mir setzte. " Kann man Ihnen helfen?" fragte sie. " Nur wenn du mich beim Vornamen ansprichst, sagte ich leicht gereizt, ich war es nicht mehr gewohnt gesiezt zu werden, weil ich nur noch mit Menschen in meinem Alter und Freunden zu tun hatte, die mich alle duzten. Ich fühlte mich wenn ich mit "Sie" angesprochen wurde immer viel älter als ich eigentlich war. 

" Gut, Severus, kann ich dir helfen, oder Rolf vielleicht?" fragte sie erneut mit einem verträumten Lächeln im Gesicht. Irgendwas hatte sie an sich was mich anfing zu faszinieren. Ihre Art fand ich schon zu ihrer Schulzeit herausragend, nicht jeder traute sich zu zeigen wer er wirklich war oder durfte es schlichtweg einfach nicht. Ich bewunderte sie selbst, denn ich musste auch jahrelang verbergen wer ich eigentlich war. Ich war ein gebrochener Mann der viel Schmerz in sich trug. Ich versuchte wieder Freude am Leben zu finden, aber es stellte sich als schwieriger als ursprünglich gedacht heraus. Mich plagten jede Nacht die selben  Albträume. " Danke, ich glaube ein wenig Gesellschaft würde vorerst genügen," antwortete ich und arbeitete weiter. Die beiden saßen einfach nur schweigend neben mir und ich genoss es andere Menschen um mich herum zu haben, damit ich mich nicht so alleine fühlte. Einige Stunden später hatte ich meine ersten Forschungen abgeschlossen und wollte für heute Feierabend machen. " Meint ihr zwei, man kann hier in Ruhe zelten?" fragte ich. " Ja, aber wir sollten einige Zauber um uns sprechen, damit wir nicht gefunden werden und auch zur Sicherheit wegen der Fwupper," meinte Rolf.

Ich nickte und begann auch direkt mit den Vorbereitungen, als es passierte. Ich merkte es erst in den Händen und schaffte es gerade so ein " Fangt mich!" zu rufen, als der Krampfanfall sich durch meinen ganzen Körper zog. Es dauerte nur einige Sekunden in denen ich mich nicht bewegen konnte, aber unangenehm war mir die Situation dennoch. Wenigstens hatte Rolf mich aufgefangen und sanft zu Boden gelegt, während mein Kopf nun auf den Beinen von Luna ruhte. Diese Krampfanfälle zogen mit einem Schlag immer fast alle Energie aus meinem Körper und da es schon Abend war, lag ich nun nur noch leicht atmend, kurz vorm einschlafen dort. Rolf sprach die restlichen Schutzzauber und baute dann magisch zwei Zelte auf. " Ich sorge mich, ich werde die Nacht bei  Severus verbringen," hauchte die Blondine. Rolf ließ mich in das eine Zelt schweben und wieder einmal war ich dankbar für Magie. Das Zelt war innen weitaus größer und es standen zwei Betten dort. Auf das eine lies Rolf mich schweben. " Danke mein Lieber, den Rest schaffe ich alleine. Er braucht viel Ruhe," gab sie ihrer Begleitung zu verstehen, der sich ohne viele Worte verabschiedete.

" Warum bleibst du bei mir?" hauchte ich die Frage aus, die mir auf den Lippen lag. Ich hoffe sie verstand die Frage so wie sie gemeint war, nämlich warum sie mir überhaupt half. Die ehemalige Ravenclaw schmunzelte. " Ich hab den Schmerz in deinen Augen gesehen. Schmerz welcher mir nur allzu gut bekannt ist," erklärte sie mir. Ich war erstaunt, denn niemand sonst sah wirklich wie es mir ging. 

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