Adventskalender 2023

Liebe kann wie Gift sein - doch für welche Seite?

Es waren gerade zwei Monate seit dem Krieg vergangen und wir waren noch mitten bei dem Wiederaufbau von Hogwarts. Ich hab mich ein paar Tage nach dem Krieg wieder von Ginny getrennt. Es war niemals meine Absicht ihr weh zu tun, aber ich stand nun mal einfach nicht auf Frauen, sondern auf Männer und ein Herz gehörte zu einem ganz bestimmten. Dass es dann ihr Bruder war, dafür konnte ich nun wirklich nichts. Aber so war es nun einmal. Wir waren bei den letzten kleineren Reparaturen und Ron und Hermione stritten sich schon wieder. Dafür, dass die beiden erst seit zwei Monaten zusammen waren, knallte das ganz schon oft zwischen den beiden. Ich weiß nicht ob das vielleicht egoistisch klingt, aber für mich war das irgendwie gut, denn bei jedem Streit, wich er nicht mehr von meiner Seite und es war richtig schön. Ich konnte mich stundelang ungestört mit ihm unterhalten, ohne dass er seine Zunge in ihren Hals steckte. Ich hatte echt Mühe meine Fassade aufrecht zu erhalten. Ich versuchte ihm dann immer einzureden, dass er sich doch trennen sollte, wenn es doch so schlecht lief. Ich wusste nämlich, dass er Bisexuell war und witterte dann immer meine Chance. Aber bisher hatte ich leider immer Pech. Ich bin ein schlechter Freund, ich weiß, aber ich bin schon ein paar Jahre in ihn verliebt, aber hatte noch nie den Mut es ihm zu sagen. 

" Boah, Harry ich schwöre, wenn sie sich nicht bald wieder einkriegt, raste ich noch richtig aus," fluchte mein bester Freund, der mich abends bei sich schlafen ließ. Ich mein ich könnte jetzt auch in den Grimmauld Place, aber so unter uns, ist der wenn man dort alleine ist doch recht gruselig. " Ich verstehe überhaupt nicht wieso du noch mit ihr zusammen bist, ständig streitet ihr euch und es kriselt nur bei euch," meinte ich ganz scheinheilig. " Ich weiß es doch auch nicht. Jetzt wo der Krieg vorbei ist, habe ich nicht mehr wirklich das Bedürfnis bei ihr zu sein, unser Leben geht ja noch viel weiter und wir stehen nicht kurz vorm Tod, wie noch vor zwei Monaten", antwortete er nachdenklich. So hab ich ihn in den zwei Monaten nicht einmal reden gehört. Wir waren alleine im neuen Fuchsbau, ich legte trotzdem zur Sicherheit einen Muffliato über den Raum. Es war endlich an der Zeit dazu zu stehen, wer ich bin und dass ich in meinen besten Freund verliebt war. " Ron? Ich... ich muss dir w-w-w-was sagen," brachte ich leise über die Lippen.

 Himmel, das war schwerer als ich gedacht hatte. Ich atmete einige Male tief ein und aus. Ich sah ihm fest in die Augen. " Ich habe mich vor ein paar Jahren schon in dich verliebt. Vielleicht bin ich nicht ganz fair Hermione gegenüber, aber ich träume schon lange davon, dass du an meiner Seite stehst und nicht an ihrer," flüsterte ich. Er hatte jedes Wort verstanden. Das sah ich ihm an. Er sagte halt nur einfach einige Zeit nichts dazu. " Wir sollten schlafen"; meinte er einfach nur irgendwann. Ich war echt traurig dass er nichts weiter dazu gesagt hatte. Der nächste Tag brach an und wir gingen herunter zum Frühstück und dann ein letztes Mal nach Hogwarts um auch den See wieder zu reparieren und generell das ganze Land und den Wald. Danach waren noch zwei Monate "Ferien", bis am 1. September wieder die Schule losgehen würde Wir mussten ja noch unser letztes Jahr nach holen. Zumindest, wenn wir noch vernünftige Berufe erlernen wollten. Ich begab mich zu Hagrid und Ron verschwand einfach erstmal für einige Stunden. Da Hagrid für mich seit jeher ein Vaterersatz war, er zählte ich ihm von dem Gespräch mit Ron am Vorabend. " Hmm, das is ja nuu nich' so pralle, wa?" war seine Antwort. Wir saßen gerade zum Tee, als es plötzlich an der Tür klopfte und Hermione herein stürmte.

 " Du !! Wegen dir hat er mit mir Schluss gemacht, verhexen sollte ich dich, Potter," brüllte sie los und zielte auf mich. " Was bist du nur für ein schlechter Freund, ich dachte du stehst hinter uns Harry und jetzt das," fügte sie tränenerstickt hinzu, ihre Gefühle brachen komplett über sie herein. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren was sie da gesagt hatte. Hagrid bedeutete mir dass ich jetzt schnell verschwinden sollte und ich wusste wohin ich musste und wen ich suchen sollte. Ich wusste er würde sie aufhalten und ihr gut zu reden, ich war einfach der Falsche zur Zeit. Ich lief über das Gelände und saß ihn am See sitzen.

" Du hast dich wegen mir von ihr getrennt?" fragte ich gerade heraus als ich bei ihm ankam. Er nickte nur. " Ich wusste nie, dass du nur auf Männer stehst, du warst doch mit meiner Schwester zusammen," hauchte er und drehte sich zu mir um. Ich erwiderte nichts darauf, sondern machte einen Schritt auf ihn zu. Ich blickte ihm tief in die Augen und nahm meinen letzten Mut zusammen. Ich legte meine Lippen sanft auf seine und küsste ihn. Ich fühlte mich wie befreit. Ich legte alle Liebe, die sich in den letzten Jahren angestaut hatte in diesen Kuss hinein und er erfüllte mich so sehr. " Ich liebe dich, Ron", hauchte ich.