Manchmal ist es ganz schön anstrengend, das einzige Weasley-Mädchen zu sein. Ich musste mich schon immer gegen meine Brüder beweisen, seit klein auf. Und seit dem ich nach Hogwarts kam, nach dem Ron schon ein Jahr dort war, wurde es noch schlimmer. Unsere Eltern verglichen immer unsere Noten miteinander. Ich bekam auch viel mehr Ärger als Ron, obwohl er mit Harry immer in Schwierigkeiten steckte. Ich hatte es so satt. Zu dem wollten meine Eltern auch, dass ich Harry heirate, denn er war ja berühmt. Da ich mittlerweile im fünften Jahrgang war, konnte ich mit Sicherheit sagen, dass das nie passieren würde. Ich habe nämlich festgestellt, dass Jungs so gar nicht mein Geschmack sind. Naja, bei sechs Brüdern auch nicht weiter verwunderlich.
Ich hatte mein Herz vor einiger Zeit an eine junge Dame aus dem Hause Ravenclaw verloren.
Luna war einfach, naja Luna eben. Für mich die schönste von allen, sowohl von außen als auch von innen.
Wir waren im selben Jahrgang und hatten dementsprechend auch einigen Unterricht zusammen, wo ich sie immer heimlich anschmachtete. Ich traute mich nicht, ihr meine Gefühle zu gestehen, denn ich wusste nicht ob sie hetero war oder nicht.
Gedankenverloren, schlenderte ich durch die Korridore und ging langsam zum nächsten Unterricht. Wahrsagen fand mit den Ravenclaws statt. Innerlich freute ich mich schon darauf, sie wieder heimlich zu beobachten. Ich kam fast zu spät und zu meiner Freude, war nur noch ein Platz neben Luna frei. Ich hatte echt Schwierigkeiten, sie nicht die ganze Zeit anzustarren. " Ist alles in Ordnung?" riss mich ihre verträumte Stimme aus meinen Gedanken. Ein wenig überrumpelt von ihrer Frage, brauchte ich einige Momente um ihr zu antworten. " Äh, ähm ja, alles bestens, Luna," war meine karge Antwort. Sie musterte mich kurz und wandte sich dann zu Trelawney um.
Ich tat ihr gleich und der langweilige Unterricht begann. Ich konnte der Trelawney schon nach einigen Minuten nicht mehr folgen und schweifte wieder mit meinen Gedanken ab. Ich merkte einen leichten Druck in meinem Kopf, aber so schnell wie er kam war er auch wieder verschwunden und ich dachte mir nichts dabei. Ob Lunas Lippen wohl genauso weich sind wie sie aussehen und ob sie so süß schmecken wie sie duftet?
Die Stimme unserer Lehrerin brachte mich wieder ins Hier und Jetzt indem sie uns eine Partneraufgabe gab. Luna und ich setzten uns gleich daran und waren auch als erstes fertig damit. " Wollen wir gleich zusammen auf dem Gelände spazieren gehen?" fragte Luna mich leise. Da Wahrsagen unsere letzte Stunde war sagte ich zu.
Nachdem der Unterricht beendet war, hakte sie sich bei meinem Arm unter und wir gingen raus.
Wir spazierten in Richtung schwarzen See.
" Du solltest unbedingt Okklumentik lernen," meinte sie irgendwann ganz beiläufig. " Okklu -was?" fragte ich völlig verwirrt. Ich hatte diesen Begriff schon bei Harry letztes Jahr gehört, konnte damit aber einfach nichts anfangen. " Okklumentik ist dazu da um deine Gedanken und deinen Geist zu verschließen," antwortete sie , verträumt wie immer. Ich schluckte. Sie meinte doch nicht? Ich schaute sie entsetzt an und sie nickte. " Der leichte Druck vorhin in deinem Kopf? Das war ich mithilfe von Legilimentik. Papa hat es mir beigebracht, er sagte, wenn es wirklich wieder zu einem richtigen Krieg kommen sollte, dann sind das wichtige Fähigkeiten," erklärte sie sich. Und ich wurde rot. Sie wusste es also. " Tut mir leid," flüsterte ich und schämte mich für meine Gedanken. Betreten blickte ich zu Boden. Wir blieben stehen und Luna stellte sich vor mich.
" Es muss dir nicht leid tun, tatsächlich ist es ein interessanter Gedanke," gab sie verträumt zurück. Ich schaute sie verwirrt an. " Testen wir es doch einfach aus," hauchte sie und überbrückte den letzten Abstand zwischen uns und küsste mich. Ich war völlig überrumpelt und brauchte einige Sekunden bis ich den Kuss erwidern konnte.
Vollkommen überwältigt stellte ich fest, dass ihre Lippen genauso weich waren, wie sie aussahen und genauso schmeckten, wie Luna immer duftete. Ich war völlig hin und weg.
Sie beendete den Kuss meiner Meinung nach viel zu schnell. Mit glasigen Augen und leicht angeschwollenen Lippen schaute sie mich an. " Und? " fragte sie leicht lächelnd. Zur Antwort küsste ich sie einfach nochmal. Dieses Gefühl in mir drin war viel zu schön. Nachdem auch dieser Kuss beendet war, suchte ich ein wenig Abstand, denn mir war ein Gedanke gekommen. Was ist wenn sie trotz allem nicht das gleiche fühlte wie ich. Geknickt schaute ich zu Boden. " Was ist denn auf einmal los?" fragte sie mich bedrückt. Sie legte zwei Finger unter ein Kinn und zwang mich so sie anzuschauen. " Wie geht es mit uns weiter?" wollte ich leise wissen. Sie lächelte leicht. " Ich mag dich sehr gerne, sonst hätte ich dich nicht geküsst," meinte sie schlicht. Diese Aussage erhellte meine Laune sofort. Wir küssten uns noch mal.
Es war schön, jemanden gefunden zu haben, mit dem man diese schwere Zeit zusammen durchstehen konnte.
DU LIEST GERADE
Adventskalender 2023
FanficIn diesem Jahr nehme ich das Projekt von letztem Jahr in Angriff und werde in diesem Adventskalender jeden Tag einen One Shot veröffentlichen Ich wünsche euch eine besinnliche Weihnachtszeit. Alle Charaktere sind nur geliehen und ich verdiene mit di...