You found me 2

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Severus fielen sofort die Augen zu. Lucius hingegen ging zurück zu Andromeda. " Kann er noch weiter bei dir bleiben?" fragte er vorsichtig. Die Hexe errötete kaum merklich und nickte langsam. " Ja kein Problem," flüsterte sie. Insgeheim dankbar, dass sie nicht alleine sein muss und sich um jemanden kümmern kann. Und wenn es ihm besser gehen würde, könnten die beiden sich auch länger unterhalten. Sie hoffte, dass sie wenigstens Freunde werden würden, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand wie Severus sich in sie Verlieben würde. Sie war erstaunt von ihren eigenen Gedanken, denn ihr Mann war auch erst vier Monate tot. Aber irgendwas löste der Mann der in ihrem Gästezimmer schlief in ihr aus. Lucius und sie unterhielten sich noch eine Weile, bevor der Blonde wieder los musste. Andromeda ging zu Severus um zu schauen ob er noch etwas zur Nacht benötigte. Danach ging sie zu Edward und kümmerte sich um den kleinen Mann. Am nächsten Morgen wurde die Hexe von dem Geruch von Kaffee geweckt. Sie zog sich rasend schnell an und machte sich auf den Weg in die Küche. " Severus, du bist doch noch überhaupt nicht fit, was machst du hier?" mahnte sie auch als sie ihren Patienten erblickte. " Mir war nach Kaffee, Andromeda. Und dank deiner tollen Pflege geht es mir auch schon viel besser," gab der Tränkemeister zurück. Er wirkte im Gegensatz zu damals wie ausgewechselt. Und irgendwie wirkte sich genau das auch noch anziehender auf Andromeda, als sie eh schon von dem Zauberer angezogen war. " Okay, wenn du das sagst, aber bitte überanstrenge dich nicht, ich hab dich zwar gerne gepflegt aber ich muss das nicht noch einmal zwei Monate lang machen," erklärte sie. Severus schenkte ihr ein Lächeln. " Kaffee?" gab er zur Antwort und Andromeda nickte. Die beiden tranken eine Tasse Kaffee zusammen, bevor sich Teddy meldete. " Ich werde mal kurz nach dem Kleinen schauen," sagte sie und machte sich davon in das Kinderzimmer zu kommen. Sie bemerkte nicht, dass Severus ihr unauffällig folgte. Als er das Baby sah, musste er sich beherrschen dass er Andromeda nicht sagte wie ähnlich er Nymphadora sah, denn das wusste sie bestimmt selbst. "Aufgeweckter kleiner Bursche," meinte er dann doch leise. Andromeda nickte. " Ja und er ist alles was ich noch habe. Ich werde ihn wie meinen Augapfel behüten," erklärte sie mit mütterlicher Strenge. Severus verstand. 

Nachdem das Kind versorgt war, gingen die beiden runter zum Frühstück. Anfangs war es recht schweigsam, aber nach kurzer Zeit konnten die beiden gar nicht mehr aufhören zu reden. Sie entdeckten, dass sie einige Gemeinsamkeiten hatten und unterhielten sich stundenlang über diese Themen. Zwischendurch sahen die beiden nach Edward und kümmerten sich auch tatsächlich beide um ihn. 

So oder so ähnlich vergingen die nächsten Wochen, bis Severus wieder kern gesund war. Vielleicht war er auch schon ein wenig früher gesund und wollte die Gesellschaft von Andromeda nicht missen, aber er würde hüten sich ihr das zu erzählen. Nichts desto trotz, musste er eines Tages wieder in sein eigenes Leben zurück auch wenn er nicht ganz wusste, was er jetzt mit seinem Leben anfangen wollte. 

Zu erst nahm er sich vor die Hexe öfter zu besuchen, denn sie war ihm doch mehr ans Herz gewachsen, als er eigentlich zu geben wollte. Auch ihr fiel es schwer ihren Dauergast gehen zu lassen, aber alles kommt wie es kommen muss. Severus besuchte als erstes Lucius, auch wenn die beiden sich alle paar Tage gesehen haben, er wollte einfach mal mit ihm unter vier Augen sprechen, ohne im Hinterkopf zu haben, dass Andromeda jeden Moment zur Tür rein kommen könnte. Lucius öffnete ihm auch so gleich die Tür und bemerkt direkt, dass irgendwas nicht zu stimmen schien. Daraufhin ließ er zwei Gläser und eine Flasche Feuerwhiskey erscheinen und schenkte beiden einen ein. 

" Ich weiß nicht was ich machen soll, Lucius. Ich glaube ich habe mich in sie verknallt. Ich komm mit diesen Gefühlen einfach nicht zu recht. Sie ist die erste nach Lily und ich habe Angst alles falsch zu machen oder zu ruinieren oder aber dass sie gar nicht das Gleiche empfindet wie ich," sprudelte es aus Severus heraus, nachdem er den ersten Schluck getrunken hat. Lucius hörte sich das alles mit einem kleinen Schmunzeln an. " Hol erstmal Luft Sev, entspann dich und dann reden wir in Ruhe weiter," meinte der Blonde. Severus nickte und trank noch einen Schluck. Und noch einen und noch einen. So langsam merkte er wie die Wirkung des Alkohols begann und seine Schultern entspannten sich. " Besser? Ich habe dir schon bei meinem ersten Besuch  gesagt gehabt, dass ich glaube, dass sie dich mehr mag. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Deine Beobachtungsgabe war auch schon einmal besser, Sev," fragte Luc seinen besten Freund. Der schien erst einmal völlig perplex. Das war ihm tatsächlich noch nicht aufgefallen. Er versuchte die letzten Wochen Revue passieren zu lassen, aber irgendwie blieb nicht wirklich was hängen. " Ich hab keine Ahnung wieso mir das nicht aufgefallen ist Lucius. Vielleicht weil ich so verknallt bin. Und ich bin immer so nervös in ihrer Nähe. Und den Kleinen habe ich auch ins Herz geschlossen," gab er zu. Vielleicht war sie diejenige bei der er ankommen könnte. Bei dem sein zu Hause war. " Was soll ich bloß tun?" fragte der Schwarzhaarige verzweifelt. " Du bist nicht der Typ Mann für hinten herum. Du wirst es ihr schon gerade aus und direkt sagen müssen," war der einzige Rat den Lucius geben konnte. " Ja, aber nicht mehr heute. Ich habe getrunken, das würde nicht gut ankommen," meinte er. Die beiden genossen den Abend in vollen Zügen und mit vollen Gläsern, denn so einen befreiten Abend hatten die beiden noch nie gehabt. Es war schön sich nicht mehr verstellen zu müssen und schön nicht mehr auf der Hut zu sein, dass jederzeit jemand zu einem nach Hause kommen könnte um einen umzubringen.

Am nächsten Tag schickte Severus einen Patronus zu Andromeda und erklärte ihr darin, dass er gerne mit ihr alleine über etwas wichtiges reden würde und ob Harry nicht für einige Zeit auf Edward aufpassen könnte. Andromeda antwortete dass das kein Problem sein und er bereits in einer halben Stunde bei ihr sein könnte. 

Eine halbe Stunde später stand der Tränkemeister auch schon vor ihrer Haustür. Andromeda öffnete die Tür und ließ den Mann herein. " Hi, " hauchte er und war sichtlich nervös. Die beiden gingen zusammen in die Küche und Andromeda schenkte den beiden einen Kaffee ein.
" Was gibt es denn so dringendes zu besprechen, Sev?" fragte Andromeda nach dem die beiden je einen Schluck vom Kaffee getrunken haben. Er schaute in ihre Augen, die aufmerksam waren und drohte sich in ihnen zu verlieren. Er schüttelte den Kopf um sich wieder ins hier und jetzt zu bringen und schaute in seine Kaffeetasse. " Nun ja, ich weiß nicht genau wie ich es dir sagen soll. Ich bin nicht der Mensch, der so etwas schon öfter gemacht hat. Ich kann sowas nicht irgendwie wirklich zeigen, sondern nur mit Worten zum Ausdruck bringen. Herrje ich fühle mich wie ein Teenager," brabbelte Severus so vor sich hin. Andromeda hoffte, dass es das war, was auch sie selber wollte und hörte aufmerksam weiter zu. " Also, ich ähh, ich mag dich ein bisschen mehr als ursprünglich geplant," flüsterte er und schloss die Augen während er noch einen weiteren Schluck Kaffee trank. Er wollte die Augen eigentlich nicht wieder öffnen, aber nach einigen Augenblicken, musste er es doch tun, um nicht zu kindisch zu wirken. Er sah Andromeda an, die ihn mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht ansah. " Ich mag dich auch ein bisschen mehr als ursprünglich geplant," antwortete sie. Die leichte Röte die ihr ins Gesicht stieg, stand ihr außerordentlich gut, dachte Severus sich. 
" Meinst du, wir schaffen das? Der Krieg ist gerade vier Monate her, wir werden noch einiges aufarbeiten müssen. Wir hatten beide sehr schwere Zeiten in den letzten Jahren. Und dann ist da noch Edward. Denkst du wir könnten das schaffen? Ich will endlich an einem Ort ankommen und ich würde mir wünschen wenn dieser Ort bei dir wäre," sagte Severus dann mit festerer Stimme. Andromeda wurde kurze Zeit nachdenklich. " Wir sind beide keine Menschen die so schnell aufgeben. Und wenn wir einander haben, könnten wir es schaffen. Vielleicht brauchen wir noch einige Hilfe. Aber ich bin zuversichtlich dass wir es schaffen können, gemeinsam," sagte sie nach einiger Zeit und griff nach Severus Hand. Sie blickte ihm schüchtern in die Augen. Er war überwältigt. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht wirklich damit. Er schaffte es sich ein kleines Lächeln abzuringen. So standen die beiden einige Zeit in der Küche und schauten einander einfach nur an. Beide merkten, dass eine Spannung zwischen den beiden sich langsam aufbaute, die man fast greifen konnte. Severus nahm seinen Mut zusammen und zog die Frau, die er begehrte, zu sich und lag ihr zärtlich zwei Finger unter das Kinn um ihr Gesicht in seine Richtung zu heben. Dann senkte er sich zu ihr und ihre Lippen prallten aufeinander. Severus war sich sicher, das war das schönste Gefühl, dass er jemals in seinem Leben gefühlt hatte, er wusste er war zu Hause angekommen.

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