I still need you, Babe

8.

                           2 Wochen später
                              ASTERIA

Er riss mir den Slip vom Leib, weswegen ich wimmernd versuchte mich gegen seinen Berührungen zu wehren, was mir alles andere als gelang.
Alessio benutze mich nun schon seit mehreren Tagen wie eine Nutte und ich fühlte mich so billig, dass ich das Gefühl bekam, mein eigener Körper würde mir überhaupt nicht mehr gehören.
Tränen verließen meine Wangen und ich sehnte mich an einen anderen Ort.
Ganz weit weg von ihm, denn ich wollte einfach nur rennen.
Die Flucht ergreifen und irgendwo geschützt ein neues Leben anfangen.

Plötzlich schreckte ich hoch, während sich mein Puls keineswegs beruhigen wollte und ich schweißgebadet aufwachte.
Ich blinzelte etwas irritiert, denn meine Umgebung kam mir so fremd vor, bis ich das Gerät, welches neben mir piepste erkannte und sofort wusste, wo ich mich befand.
Meine Erinnerungen bestanden nur aus Fetzen sowie ich keine Ahnung hatte, wie lange ich nicht bei Bewusstsein war und die vielen Schläuche es mir unmöglich machten, mich zu bewegen.

Noch immer konnte ich nicht fassen, diesen sexuellen Missbrauch nur geträumt zu haben, denn es hatte sich alles so real angefühlt.
Konnte man wirklich über einen längere Zeitspanne immer wieder dasselbe träumen wie in einer Dauerschleife?
Ich wusste es nicht und auch nicht, wieso ich mich im Krankenhaus befand.
Während ich mich vorsichtig umdrehte, bemerkte ich die Anwesenheit eines Mannes und als sich unsere Blicke trafen, erkannte ich Ilario sofort.

Er erhob sich von der Sitzgelegenheit in meinem riesigen Einzelzimmer hier und ich fragte mich, wie ein Raum im Krankenhaus nur so luxuriös statt einfach wirken konnte.
Der Mann lächelte mich an, um sich dann vorsichtig an die Bettkante zu setzten und mit seiner rauen Hand über meine Wange zu streicheln.

„Du bist wach", stellte er erfreut fest.

„Was ist passiert? Wieso bin ich hier?", fragte ich unwissend.

Ich wollte mich etwas aufrichten, doch dabei überkam mich ein intensiver Schmerz, welcher nicht zuließ, dass ich mich rührte.
Frustriert ließ ich mich zurück auf das Kissen sinken und blickte ihn betrübt an, da ich es mehr als nur hasste, von anderen Menschen abhängig zu sein sowie mir jede Art von Arzt mehr als nur unsympathisch war und dies aufgrund tiefgründiger Ereignisse meiner Vergangenheit, über welche ich mit so gut wie keinem jemals gesprochen hatte.

„Du bist vor ein Auto gelaufen und wurdest erfasst. Du kannst von Glück reden, dass du dies überlebt hast, Asteria!", erklärte Ilario mir voller Sorge.

„Wie lange habe ich- wie lange war ich nicht ansprechbar?", hakte ich weiter nach.

„Ganze 2 Wochen", entgegnete er.

„Warst du ständig bei mir? Hast du mich öfters besucht?", wollte ich wissen und brauchte dringend eine Antwort darauf, ob ich ihm genauso wichtig war wie er mir.

„Sí. Jeden einzelnen Tag. Genauso wie Lejandro, der sich ständig Vorwürfe macht. Selbst Alessio und Saviano haben dich öfters besucht", antwortet Ilario.

Meine Erinnerungen an diesen Tag kamen nur wage wieder zurück und als ich an die Schlampe denken musste, mit welcher sich Alessio vergnügt hatte, wurde mir ganz anders, denn er war extra dafür in den Club gefahren anstatt mit mir Spaß zu haben.
War ich so unscheinbar?
Gefiel ich ihm so wenig, dass er nicht einfach mich nehmen hätte können statt sie?
Wie sollte ich mit so einem Mann jemals zurecht kommen und täglich neben diesem einschlafen?

Der schwarze Kombi kam immer näher und ich war nicht schnell genug, weswegen ich nicht rechtzeitig von der Straße gekommen bin und dieses Auto mich angefahren hatte, denn ich vergaß in diesem Augenblick nach rechts zu sehen.
Ich fühlte gerade meine Angst, welche ich in diesem Moment empfunden hatte und Lejandros Schrei, der mir bis ins Mark ging.