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                                  ASTERIA

„Ciccina, schau mich an! Alles wird gut!", raunte mir Lejandro zu.

Meine Sicht war verschwommen, als ich langsam sowie wage meine Augen öffnete und mich noch immer ganz benommen fühlte.
Ich fand mich in seinen Armen wieder, wobei ich keinerlei Ahnung hatte, was in den letzten Minuten passiert war, denn ich konnte mich nur noch daran erinnern verzweifelt nach ihm gerufen zu haben.

Als ich mich vorsichtig aufrichten wollte, spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Rücken und strich vorsichtig mit dem Finger über diese Wunde, sodass ich nun an diesem Blut hatte.
Dabei war ich vorher der festen Überzeugung, mich nicht verletzt zu haben.

„Endlich bist du da", schluchzte ich.

Dann begann ich bitterlich zu weinen, aus purer Verzweiflung sowie der selben Panik, welche noch immer durch meinen Körper rauschte.
Der Maskentyp bei den Damentoiletten hatte ich mir ganz sicher nicht eingebildet und seine gefährlich klingende Stimme machte mir noch einmal deutlich, dass er mich wollte, wobei ich noch nicht wusste aus welchem Grund.
Ich begann erneut heftig zu zittern und hatte die letzten Minuten sowie den Sprung nur in Trance erlebt, während ich mich unwillkürlich anfing zu fragen, wieso ausgerechnet das Fenster immer mein letzter Ausweg war.

„Was ist passiert? Bitte, rede mit mir. Ansonsten kann ich dir nicht helfen", hauchte Lejandro.

Seine Anwesenheit hatte ich schon vollkommen ausgeblendet und befand mich noch immer in meinen Gedanken, bei welchen ich über den mysteriösen Mann mit der Rabenmaske nachdachte, welcher mir große Angst bereitete und ich nicht eher schlafen könnte, bevor sie diesen nicht geschnappt hatten.

„Ich kann nicht", sagte ich entschlossen.

Vielleicht hatte ich mir das alles doch nur eingebildet und drehte gerade völlig am Rad.
Mein Gefühl sagte mir, diesen Gesehen zu haben, während mein Verstand mich vom Gegenteil überzeugen wollte und dies erschwerte es, daraus schlau zu werden.

Konnte man sich aber etwas einbilden, was sich für einen Moment so real angefühlt hatte?
Kann eine Einbildung dafür sorgen, dass man in einen solchen Angstzustand verfällt und dies die weitere Fortbewegungen hemmt?
War dies wirklich möglich?

„Lass sie doch in Ruhe. Das ist sowieso Zeitverschwendung. Die Kleine wird nicht mit dir reden", amüsierte sich Alessio über seinen Cousin.

„Geh wieder rein, wenn du nichts dazu beizutragen hast, denn es ist meine Sache, ob ich mich um meine Frau sorge oder nicht. Immerhin habe ich überhaupt eine. Dich wird mit deinem scheiß Charakter sowieso nie eine richtig lieben können", entgegnete Lejandro.

„Die Kleine liebt dich doch auch nicht. Eure Hochzeit dient doch nur dem Zweck", lachte Alessio höhnisch.

Lejandro hielt mich noch immer in seinen Armen, wobei seine Augen mich versuchten zu durchforschen und ich ihn kraftlos ansah.
Mit einer Selbstverständlichkeit zog er mich enger an seinen Armen Oberkörper, welcher mir nun Wärme spendete, da ich mich eiskalt anfühlte.
Sein Blick fiel auf mein zerrissenes Kleid, weshalb ich ihn nur entschuldigend ansah und dieses Prachtexemplar fast schon wie ein Fetzen eines zerrupften Huhns aussah.
Das Designerstück hatte mit Sicherheit ein Vermögen gekostet.

„Es tut mir leid, wegen dem Kleid", murmelte ich.

„Das wichtigste ist, dass es dir gut geht. Aber du darfst dich jetzt nicht vor mir verschließen. Ich weiß, dass wir alle, alles andere getan haben, als vertrauenswürdig für dich rüber zu kommen, doch ich bitte dich trotzdem dich mir anzuvertrauen. Ansonsten können wir dir nicht helfen und dir nicht den richtigen Schutz bieten, welchen du benötigst ", versuchte er mir zu erklären.

I still need you, BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt