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ASTERIA

Mein Herz begann vor Freude zu Flattern, fast schon hüpfend pochte es aufregend schnell in mir.
Ich fuhr mir nervös durch die Haare, kauerte auf meiner Unterlippe herum, bevor ich aufblickte und in seine dunklen Augen starrte.

„Also gehen wir heute aus? Wir haben unser erstes so richtiges Date?", hauchte ich fragend.

„Scheint so", murmelte Lejandro amüsant und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe.

Ich lächelte unsicher zurück und griff nach meiner Mascara, um meine Wimpern damit nachzufahren, wobei ich deutlich seinen Blick auf mir spürte, was dafür sorgte, dass ich nur noch nervöser wurde.
Mir entglitt das Puder aus der Hand, welches er gerade so noch auffangen konnte und mir reichte.

„Musst du dein Gesicht wirklich immer mit Chemikalien voll klatschen? Du weißt, dass ich dich auch so hübsch finde", murmelte mein Mann.

„Ich gefalle mir so. Außerdem ist das erste Date etwas ganz besonderes, da möchte ich schon wenigstens passend aufkreuzen", erklärte ich.

„Machst du dir ernsthaft über dein Auftreten an meiner Seite sorge?"

Lejandro schmunzelte, konnte sich sein Lachen nicht unterdrücken, weswegen ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite rammte.
Ich verdrehte die Augen und versuchte mich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren, denn er verstand mich einfach nicht.
Auch was es für mich bedeutete, mit einem so einflussreichen Mann ausgehen zu dürfen.
Es war etwas ganz Anderes, Neues und dabei durfte ich nicht versagen.

„Wir sehen uns unten, okay?", murmelte er.

Ich atmete einmal tief durch und war meinem Mann dankbar dafür, dass er mir den nötigen Freiraum gewertet und nicht weiter neben mir stand wie eine tickende Uhr, so als müsste ich in Windeseile fertig werden.
Doch sobald Lejandro den Raum verlassen hatte schweiften meine Gedanken zurück zu Ilario, welcher sich noch immer tief in meinem Herzen verankert hat und es irgendwie schaffte, dass ich ihn noch immer nicht vergessen konnte, dabei hatte er eine Frau an seiner Seite und behandelte mich wie Luft.
Meistens wollte wir Frauen doch allerdings immer die Typen, die sich nicht für uns interessierten.

Es war nicht so, das mein Herz nur für ihn schlug, denn ich empfand auch etwas für Lejandro und solange meine Gefühle zu Ilario nicht an Stärke gewinnen würden, könnte ich dagegen ankämpfen.
Ich würde nicht zulassen, dass ich mir alles selbst kaputt machte, nur weil ich nicht mit dem Verstand handelte.
Lejandro war der Richtige für mich, das hatte ich im Gefühl und ich würde ihm auch beweisen, wie perfekt ich für ihn war.

Es ging mir heute Abend vermutlich doch gar nicht so wirklich um mein eigenes Auftreten sondern eher noch immer darum, was mein Mann von mir hielt, obwohl seine Geste schon zeigte wie sehr er mich vergötterte.
Doch meine Zweifel gewannen und ich würde sicherlich noch viel Zeit brauchen, bis ich nicht mehr das Bedürfnis hatte mich Lejandro zu beweisen.

Innerhalb einer Viertelstunde, was für meine Verhältnisse ziemlich gut war, beendete ich meinen Look und lief in dem roten mit Rubinen bestücktem Kleid die Treppe hinunter, wo er schon auf mich gewartet hatte.
Lejandro saß auf der Gästecouch im Foyer und blickte von seiner Zeitung auf, als ich die Treppe wie eine Königin hinunter stolzierte.
Meine Schuhe waren gewagt, da sie mir etwas zu hoch waren, doch an Größe zu gewinnen war immer gut, denn mit diesen war ich ihm fast schon auf Augenhöhe.
Ich musste also nur noch darauf achten, dass ich nicht stolperte oder gar Lejandro mit zu Boden riss.

Doch wie ich noch feststellen sollte, war dies mein geringstes Problem an diesem Abend...

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I still need you, BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt