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                                  ASTERIA

„Gehts auch vorsichtiger?! Du tust mir weh!", fauchte ich wütend.

„Hättest du gleich auf mich gehört, müsste ich dich nicht hinterschleifen. Du spielst mit meiner Geduld, Kleines und das könnte noch gefährlich für dich enden", knurrte er drohend.

„Arschloch!", zischte ich.

Alessio zog mich weiter gnadenlos hinter sich her, wobei mein Blick herum fuhr und ich trotzdem versuchte mir einzuprägen, was sich wo in dieser riesigen Villa befand.
Wir betraten einen Raum, in welchem es eine kleine Bibliothek gab und alleine schon die vielen Bücher, machten es mir hier etwas angenehmer.
Gerade als ich mir eines aus dem Regal ziehen wollte, um dieses genauer Mustern zu können, wurde ich am Arm weiter gerissen und durch eine schmale Tür in der hinteren Ecke der Bibliothek geführt, welche sich neben der Sitzecke mit den rosafarbenen, flauschigen Kissen befand.

Sein Griff um mein Handgelenk lockerte sich kein Stück und auch das er an meinen Haaren zog, gab mir alles andere als ein gutes Gefühl.
Durch diese Tür gelangten wir zum nächsten Gang, welcher mich nur noch mehr beeindruckte, da der Boden aus Mamorplatten gelegt war und die Kronleuchter an der Decke stilvoll dazu passten.
Neugierig betrachtete ich die Bilder an den Wänden, auf welchem der jüngere Alessio abgebildet war sowie andere Männer, die allerdings für mich unbekannt waren.
Das besondere an diesem Flur im 2. Stock war auch, dass es keine kleinen, schmalen Fenster gab, sondern ein langes breites, welches für ausreichend Licht sorgte und sich perfekt zum Rest ergänzte.

Gedankenverloren spielte ich an einer meiner Haarsträhnen herum, während ich mich fragte, wo Alessio mich nun hinbringen würde, denn ich hatte keine Lust, jeden einzelnen Gang zu erkunden, da es viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen konnte und ich mir einfach nur wünschte, er würde endlich stehenbleiben.
Als ich diesen Wunsch innerlich aussprach, blieb der Mann tatsächlich vor einem Zimmer stehen, aus welchem Laute drangen, die mich erschütterten.
Laute Schreie einer Frau drangen an mein Ohr, betäubten mich und ihre Schluchzer dazu, machte das ganze noch unerträglicher, sodass ich leicht zusammenzuckte und wie erstarrt war.
Ich überlegte die Tür vor uns einen Spalt zu öffnen, um nach dieser Frau zu sehen, doch Alessio legte seine Hand sachte auf meine, womit er vermutlich mein Vorhaben verhindern wollte.

„Bitte! Ich will das nicht! Lass mich los, Laurenziano!", vernahm ich die wimmernde Stimme dieser Dame und blickte Alessio tief in die Augen.

„Schau doch nicht einfach so zu und hilf ihr!", machte ich ihn vorwurfsvoll an.

„Ich kann ihr nicht helfen, so leid es mir auch tut", murmelte er kopfschüttelnd.

Diese Worte machten mich so wütend, weswegen ich mich mit einem Ruck von ihm losriss und die Tür energiegeladen aufstieß, um dann schockiert auf den Mann zu starren, welcher auf der Blondine lag, die Tränen in den Augen hatte.
Fassungslos starrte ich diesen für den Bruchteil einer Sekunde an, um dann im nächsten Moment zu handeln.

„Hey, du da!"

Er fuhr herum und unsere Blicke trafen sich.

„Ja ich meine dich, Bastard! Lass die Frau in Ruhe! Hat dir keiner beigebracht, dass man uns Damen gut behandeln muss und wir keine Objekte zum vergewaltigen sind? Wenn du nicht sofort deinen Schwanz einziehst und von ihr weg gehst, dann wirst du das bitter bereuen!", schrie ich den Kerl an.

Dieser begann mit seiner rauen Stimme schallend zu lachen, erhob sich aber tatsächlich und ließ der Frau einen Moment zum Verschnaufen, weswegen mich diese erleichtert sowie dankend anblickte.
Er stellte sich genau vor mich, wobei ich zugeben musste, dass mich die beeindruckende Größe des Mannes ein stückweit beängstigte und er baute sich vor mir auf, um noch größer zu wirken.

I still need you, BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt