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                               ASTERIA

Gestern hatte ich Lejandro noch angelächelt und ihm bestätigt, dass ich mich auf den großen Tag nämlich unsere Hochzeit mehr als nur freute, doch als der frühe Morgen anbrach, fühlte ich mich alles andere als bereit dazu.
Gesundheitlich ging es mir schon um einiges besser, denn ich wurde vor über einer Woche entlassen und verspürte auch keinerlei Schmerzen mehr.
Ich konnte es allerdings nicht leugnen, dass ich mich nicht so sehr auf meine eigene Hochzeit freute, wie es eigentlich sein sollte, denn normalerweise würde mein Herz vor lauter Freude sowie Aufregung pochen, was nicht der Fall war.

Ich atmete einmal tief durch, während meine Stylistin gerade ihr fertiges Werk betrachtete und mir einen Spiegel entgegen hielt, damit ich es ebenfalls betrachten konnte, weswegen ich gezwungen war ein Lächeln aufzusetzen.
Es fühlte sich schrecklich an, allen etwas vorzuspielen, da meine Gedanken die gesamte Zeit über nur bei Ilario waren, welcher auch kommen würde und mich seine bloße Anwesenheit aus dem Konzept bringen könnte, doch dies würde ich niemals zulassen.

Mir waren die Hände gebunden seitdem ich mich auf Lejandros Deal eingelassen hatte, doch ohne diese arrangierte Hochzeit würde ich keine tollen Voraussichten für ein schönes Leben haben.
Innerlich betete ich sogar darum heute die passende Frau für ihn zu finden, damit ich meinen Teil unserer Abmachung erfühlt hatte und ich würde definitiv meine Augen offen halten.

Das Klopfen an der Tür riss mich aus meiner Starre und holte mich zurück in die Realität, weswegen ich mich unwillkürlich umdrehte.
Saviano lehnte gelangweilt an dieser und musterte mich etwas abfällig, was noch einmal verdeutlichte wie wenig er eigentlich von mir hielt, denn für ihn war ich einfach nur die Nervensäge und keine Frau, die ihm das Wasser reichen konnte.

Er trug ein weißen Hemd, dazu eine graue Hose und der Gesamteindruck wirkte ziemlich gepflegt, denn Saviano achtete auf jeden Fall darauf, wie er sich kleidete und auch heute war er ziemlich schick angezogen.
Am faszinierendsten fand ich seine Augen, welche mich in diesem blauen Ton, welcher den Strömen des Meeres ähnelte anblickte und ich mich für einen Moment in diesen verlor, da dieser Farbton einfach nur wunderschön war.

„Bist du soweit?", erkundigte Saviano sich bei mir.

„Für?", fragte ich nach.

„Für deine Hochzeit. Ich bin hier, um dich zum Altar zu bringen", erklärte mir dieser.

Überrascht blickte ich ihn an, denn ich hatte eigentlich erwartet, dass Ilario derjenige sein würde, mit welchem ich nach vorne schreiten würde und die Enttäuschung keimte sich in mir auf, die ich mir keinesfalls anmerken lassen wollte sondern mein Pokerface aufsetzte und mich dann wieder an ihn wand.

„Sollte mich nicht eigentlich mein Vater zum Altar bringen?", hakte ich missmutig nach.

„Ist der irgendwie hier oder so?"

„Nein! Ich wurde ja nicht einmal gefragt, ob ich jemanden einladen möchte!", fauchte ich.

„Weil die Leute aus deinem damaligen Leben keine Rolle mehr spielen. Du gehörst jetzt uns und wirst mit diesen Menschen sowieso nicht mehr in Kontakt treten. Püppchen, mach keinen Aufstand und komm jetzt. Ich habe keine Lust mit dir zu diskutieren", knurrte Saviano genervt.

„Ist ja gut!"

Ich rollte mit meinen Augen und folgte ihm nur wiederwillig, nachdem ich mich ein letztes Mal im Spiegel betrachtet hatte.
Seufzend ließ ich mein Schicksal über mich ergeben und schämte mich ein wenig dafür zu dieser Ehe von vorne herein nicht einfach nein gesagt zu haben, denn jetzt war ich irgendwie nur eine Marionette in diesem betrügerischen Spiel.
Meinen gesenkten Blick richtete ich erst geradeaus als wir das Ende der Treppe erreicht hatten und mir nur noch wenige Meter bis zu meinem strahlenden, baldigen Ehemann bevorstanden.
Es gab nun kein Zurück mehr.

I still need you, BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt