Der Teufel bei der Arbeit

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Moriarty :

Ich blickte auf den Computerbildschirm. Ich konnte das brennende London sehen. Es gefiel mir. Die ganzen Politiker waren so dumm. Sogar Mycroft Holmes. Vor allem er. Ich hatte ihm vor einer Woche, also als Sherlock und seine Familie nach London kamen, geschrieben :

Das Glück ist erneut bei euch.
JM

Er hatte lange überlegt, welches Glück ich meinte, war aber nicht dahinter gekommen. Nun hatte ich eine Nachricht an jeden Menschen in London geschickt. Doch Mycroft wird auch jetzt nicht dahinter kommen. Nur Sherlock war in der Lage, mich zu stoppen. Natürlich nicht ganz. Das konnte mich niemand. Sherlock konnte mich in unserem Spiel schlagen und die Geisel retten. Aber mehr auch nicht. Ich war unbesiegbar. Mycroft konnte einfach nicht einsehen, dass sein Bruder noch am Leben sein könnte. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Ich sah auf den Holztisch, auf welchem mein Laptop stand.
' Destroy London ' und
' Burn Sherlocks heart ' hatte ich aus Langeweile in das Holz geritzt. Ich wusste schon genau, wie ich letzteres anstellen würde...
Nun entdeckte ich John Watson. Er rannte gerade mit seiner Frau nach draußen und im nächsten Moment explodierte das Nachbarhaus der Watsons. John rief von Panik erfüllt nach seiner Tochter. "Alle Leben enden. Alle Herzen werden gebrochen. Mitgefühl bringt keinen Vorteil, Dr. Watson ", flüsterte ich. Ich wusste, dass er mich nicht hören konnte, aber es störte mich nicht. Ob irgendjemandem von diesen Schwachköpfen auffallen würde, dass das ganze erst angefangen hatte, als die 'Scotts' London verlassen hatten. Es war dumm von Mycroft, zu glauben , dass Sherlock tot war. Ein Holmes stirbt nicht so schnell. Ich musste es wissen, ich hatte schon einiges ausprobiert.
Und auch noch mit Alexanders Hilfe... dieser hatte mehr Macht in der CIA, als Mycroft selbst. Aber er nahm an, dass seine Brüder tot waren.
John hatte seine Tochter inzwischen wiedergefunden. Sie hatte sich in der Garage aufgehalten, die ich noch nicht gesprengt hatte. "Wir müssen hier weg. ", rief er gerade.
"Was passiert gerade, Daddy? ", fragte Lilly. Ich lächelte und beobachtete, wie ein Mensch nach dem anderen in die unzähligen Polizeiautos stiegen. "
War der Tod nicht was Schönes?
Er erleichterte einen so sehr.
Er müsste wundervoll sein.
Ich wollte auch mal sterben. Aber ich war ein Gentleman. Ich ließ anderen den Vortritt. Hieß es nicht immer
' Frauen und Kinder zuerst! '?
Ich klickte auf eine andere Kamera. Sie zeigte den Palace of Westminster, wo gerade etliche Menschen zusammenkamen, um darüber abzustimmen, was sie jetzt gegen mich unternehmen mussten.
Mycroft Holmes verließ gerade den Hauptsaal. Ich schnappte mir mein Handy und tippte :

Ihnen ist schon klar, dass das alles nichts bringt, oder? JM

Ich sah, wie er sich geschockt umguckte. Kurz darauf erhielt ich eine Nachricht:

Sie waren das!
Aber natürlich. Was haben Sie denn gedacht? Sind Sie dahinter gekommen?
Nein.
Schade. Sagen wir mal... ihr habt noch bis zum Juni nächsten Jahres Zeit, um es herauszufinden. Wenn Sie das nicht schaffen, jage ich London wirklich in die Luft.
Schönen Tag noch :D

Ich beobachtete zufrieden, wie er in den Saal zurückeilte. Er war so dumm. Er hatte es immer noch nicht geschnallt. Etwa ein halbes Jahr würde ich noch mit Sherlock spielen müssen, doch dann würde ich ein ganzes Land sprengen. Oder aber, Mycroft kriegte raus, dass seine Brüder das 'Glück' waren. Dann würde es richtig lustig werden. Vergnügt klatschte ich in die Händ.
Dann dachte ich an meinen ersten Mord zurück...

Ich war neun Jahre alt. Die älteren Schüler nervten mich schon seit Monaten. Vor allem dieser blöde Sebastian Gray. Ich hasste ihn.
Eines Tages im Sommer fanden die internationalen Sportspiele in unserer Schule statt. Sebastian war einer der besten. Ich verlor da immer. Damals ging ich zu seinem Schließfach und tat so, als müsste ich etwas aus dem anderen holen. Als niemand hinsah, brach ich das Fach auf. Ich hatte vorher schon öfter meinen Spind aufbrechen müssen, weil Sebastian und seine Freunde meinen Schlüssel gestohlen hatten.
Ich holte seine Wasserflasche heraus und nahm sie mit.
Auf der Toilette füllte ich Honig in das Sprudelwasser. Er war extrem allergisch dagegen. Es verfärbte sich ein wenig, doch ich wusste, dass es ihm nicht auffallen würde.
Einige Minuten später sorgte ich dafür, dass wir allein in der Umkleidekabine waren und schob ihm die Flasche unter. Er trank und ich schloss schnell die Tür ab.
Er sank zu Boden. "Hol Hilfe!", krächzte er. Ich rührte mich nicht.
"Hol Hilfe, du Arsch!" Er konnte nur noch flüstern. "Sicher nicht", murmelte ich zurück. Dann war er still. Ich fühlte nach seinem Puls. Da war nichts mehr. Ich prüfte, ob ich irgendwelche Spuren hinterlassen hatte, doch konnte nichts entdecken. Ich kletterte aus dem Fenster ins Freie.
Sebastian wurde erst eine halbe Stunde später gefunden. Ich fühlte mich aber nicht schuldig. Ich fühlte mich sehr gut.

Past and Future ~ Sherlock-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt