SECHZEHN

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Sie konnte spüren wie jemand an ihren Schultern rüttelte und ihren Namen sagte, doch sie schaffte es nicht, die Augen zu öffnen.

Der dumpfe Schmerz war immer noch spürbar, aber nur in ihrer Hand. Was war passiert? Hatte sie ihn wirklich erschossen? Schlagartig öffnete sie die Augen.

"Ich hab ihn erschossen!"

Ihr war der Schrecken ins Gesicht geschrieben und erst jetzt bemerkte sie, dass drei Gestalten um sie sassen. Major sass bei ihren Füssen und lächelte sie an. Pacho sass zu ihrer Linken mit einem besorgten Ausdruck in den Augen. Und zu ihrer eigenen Überraschung sass Red zu ihrer Rechten mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

"Also eigentlich ich habe ich ihn erschossen." Er wies mit dem Finger an die Decke. "Du hast bloss die Decke abgeknallt."

Für einen Moment wusste sie nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht war. Red strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und Nia wandte sich von ihm ab.

"Wieso hab ich Schmerzen in meiner Hand?"

Jetzt musste Pacho sich ein Lachen verkneifen.

"Weisst du, wenn man eine Waffe abfeuert, passiert etwas, das nennt sich Rückstoss, Kleine."

Nia spürte wie sie den Kiefer anspannte und ihn anfunkelte.

"Ach, halt doch die Klapp!"

Sie verschränkte die Arme und richtete sich vorsichtig auf. Ihr Blick schweifte durch das Zimmer. Es waren nur sie vier im Zimmer.

"Trash und Turbo haben die Leiche weggebracht", erklärte ihr Major.

Er hatte es etwas sanftes und unschuldiges in seiner Stimme, aber in seinen Blick lag jahrelanger Schmerz.

"Danke. Ich versteh wieso der da", sie zeigte auf Pacho, "sich vor mich gestellt hat, aber wieso du?"

Red lachte leicht.

"Natürlich, weil ich ihm sonst die Hölle heiss gemacht hätte."

Major sah in die entgegengesetzte Richtung und kratzte sich am Hinterkopf. Nia schüttelte den Kopf und verdrehte sie Augen.

"Tut mir Leid, aber so angsteinflössend bist du nicht. Also?"

Vielleicht lag es an ihrer Stimme oder ihrem Blick oder daran wie sie Red immer die Stirn bot, auf jeden Fall begann er zu sprechen. Ohne ein einziges Mal zu stocken.

"Ich hab deine beste Freundin kennengelernt. Sheila, oder? Ich dachte, wenn ich dich sterben lass, kann ich ihr nie mehr in die Augen blicken und das will ich nicht."

Nia war sprachlos. Sie wusste nicht was sie dazu sagen oder was sie davon halten sollte. Red neben ihr ballte seine Hand zu einer Faust. Anders als Nia wusste er genau, was er davon hielt und zwar rein gar nichts. Er wollte bereits damit beginnen rum zu schreien und zu brüllen, aber ein Hämmern kam ihm dazwischen.

Alle vier sahen sich im Zimmer um und suchten nach dem Ursprung des Geräusch. Nias Blick blieb als erster an der Tür zum Mädchenzimmer hängen und ihr wurde auf der Stelle klar, was es war.

"Lucy. Sie denkt, ihr hättet mich erschossen."

Ihre Stimme war tonlos und matt, voller Desinteresse.

"Am besten wir sagen ihr, dass du immer noch lebst."

Pacho erhob sich und wartete auf Reds Erlaubnis. Dieser nickte bloss und richtete seinen Blick wieder auf Nia. Pacho setzte sich in Bewegung und stand bereits vor der Tür, wo man das Klopfen noch besser hören konnte.

Nicht mehr lange und es gäbe ein Loch in der Tür. Er öffnete die Tür und ohne Vorwarnung stürzte Lucy in das Zimmer.

"Wo ist meine kleine Schwester?!"

MONSTERS - Let The Game BeginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt