Am nächsten Tag war Nia die erste, die aus einem unruhigen Schlaf erwachte. Sie sah sich als erstes in dem Raum um, in dem sie sich befand.
Für einen kurzen Moment, hatte sie wirklich geglaubt, dass alles wäre nur ein böser Traum gewesen, doch das war es leider nicht.
Langsam setzte sie sich auf und fuhr sich müde über das Gesicht. Erst jetzt sah sie wie herunter gekommen das Zimmer war in dem sie sich befand. Der Putz blätterte bereits von den Wänden und der Decke ab, in den Ecken fand sich zum Teil widerlicher Schimmel und durch die alten Fenster zog ein eisiger Wind.
Nia sah sich weiter im Zimmer um und bemerkte wie viele Mädchen im Zimmer waren. Es waren zwölf weitere Mädchen in dem Raum. Mit ihr waren es dreizehn.
Sie musste leicht schlucken. Auch wenn sie nicht wirklich abergläubisch war, so kannte sie doch all die Geschichten die mit der Dreizehn als Unglückszahl zusammen hingen.
Auf einmal fehlte ihr alle Kraft um weiter aufrecht zu sitzen und so lies sie sich wieder nach hinten fallen. Kraftlos schloss sie die Augen und hoffte inständig, dass sich all das, doch noch als böser Traum heraus stellen würde.
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Es verging keine Stunde bis Pacho und Trash den Raum betraten. Die beiden sahen sich an und fingen gleichzeitig an zu grinsen. Langsam zog Pacho eine Waffe aus seiner Hose und sein Grinsen wurde tatsächlich noch breiter. Er zielte zuerst auf eines der Mädchen und Trash konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, dann schoss Pacho zweimal gezielt an die Decke.
Auf der Stelle waren alle Mädchen wach und sahen sich ängstlich um. Der einen oder anderen entfuhr sogar ein spitzer Angstschrei. Trash gab sich nun keine Mühe mehr sein Lachen zu verkneifen und Pacho sah den Mädchen nach einander ins Gesicht.
"Ihr wisst was heute für ein Tag ist und was passieren wird, hab ich recht?"
Alle sahen ihn ängstlich und mit grossen Augen an. Lucy legte schütztend einen Arm um Nia und wisperte ihr zu: "Keine Sorge. Ich lass nicht zu, dass dir etwas passiert."
Jackie sah zu den beiden und stand langsam auf. Pacho sah sie herausfordernd an und wartete nur darauf das sie etwas sagte.
"Ihr wollt das wir eine wählen, die sterben muss."
Trash lachte noch mehr und klatschte übertrieben stark in seine grossen Hände.
"Ich gratuliere. Die Teilnehmerin bekommt 100 Punkte."
Pacho schmunzelte leicht. Bevor er etwas weiteres sagen konnte, sprang Tirra auf und zeigte mit dem Finger auf Nia.
"Ich bin für sie! Weshalb sollte eine von uns für Lucys dämliche kleine Schwester sterben müssen?!"
Ein zustimmendes Gemurmel erhob sich, was aber gleichzeitig auch von Gegenargumenten unterbrochen wurde. Nia war die einzige die kein Wort herausbrachte. Sie sah die beiden Jungen vor sich nur mit grossen Augen an.
Der eine hatte weiche braune Locken, die ihm zum Teil ins Gesicht fielen. Zumindest dachte sie, das seine Haare weich waren. Sein Blick war kalt und durchdringend und sein Gesicht machte den Eindruck, als hätte er schon seit viel zu langer Zeit nicht mehr gelacht.
Der andere Junge hatte schwarze Haare und schien mehr vom Süden zu kommen. Im Gegensatz zu Pachos Augen, lag in Trashs Blick etwas amüsiertes und erheitertes, als würde er nur darauf warten, dass die Mädchen sich gegenseitig zerfetzten.
Nia schluckte schwer und fing leicht an zu zittern. Irgendetwas stimmte hier doch nicht, ging ihr durch den Kopf und im nächsten Augenblick packte Pacho sie am Arm und zog sie zu sich.
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MONSTERS - Let The Game Begin
Mystery / Thriller«Eine letzte Träne lief Nia über die Wange und sie wischte sie nicht weg, sondern lies sie trocknen. Es war nicht einfach die letzte Träne für die nächste Stunde oder den ganzen Tag. Nein ... Es war die letzte Träne für eine weitaus längere Zeit. Es...