Kapitel 8

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L U Z I F E R

Malfoy wollte seinen Augen nicht trauen, als er am nächsten Tag sah, dass Harry ich und Ron immer noch in Hogwarts waren, müde zwar, doch glänzend gelaunt. Tatsächlich hielten die zwei, Ron und Harry, als sie darüber geschlafen hatten, ihre Begegnung mit dem dreiköpfigen Hund für ein tolles Abenteuer und waren ganz erpicht auf ein neues. Unterdessen erzählte Harry Ron und mir von dem Päckchen, das offenbar von Gringotts nach Hogwarts gebracht worden war, und wir zerbrachen uns die Köpfe darüber, was denn mit so viel Aufwand geschützt werden musste.
„Entweder ist es sehr wertvoll oder sehr gefährlich", sagte Ron.
„Oder beides", sagte Harry.
„Oder es ist was so verlockendes das wenn es jemand in die Finger bekommt er oder sie ziemlich gefährlich werden.", sagte ich.
Doch weil wir über das geheimnisvolle Ding nicht mehr wussten, als dass es gut fünf Zentimeter lang war, hatten wir ohne nähere Anhaltspunkte keine große Chance zu erraten, was in dem Päckchen war.

Weder Neville noch Hermine zeigten das geringste Interesse an der Frage, was wohl unter dem Hund und der Falltür liegen könnte. Neville interessierte nur eines, nämlich nie mehr in die Nähe des Hundes zu kommen.
Hermine weigerte sich von nun an, mit Harry, Ron und mir zu sprechen, doch sie war eine so aufdringliche Besserwisserin, dass wir dies als Zusatzpunkt für uns verbuchten. Was wir jetzt wirklich wollten, war eine Gelegenheit, es Malfoy heimzuzahlen, und zu unserem großen Vergnügen kam sie eine Woche später per Post.

Die Eulen flogen wie immer in einem langen Strom durch die Große Halle, doch diesmal schauten alle sogleich auf die langen, schmalen Pakete, das von sechs großen Schleiereulen getragen wurde. Harry war genauso neugierig darauf wie alle andern, was wohl in diesem großen Paket stecken mochte, und war sprachlos, als die Eulen herabstießen und es vor seiner Nase fallen ließen, als das zweite Paket vor meiner Nase fallen
gelassen wurde wusste ich sofort was drin war. Kaum waren die sechs Schleiereulen davongeflattert, als eine siebte heranschwebte und ein Brief auf die Pakete warf.
Ich riss als Erstes den Brief auf und das war ein Glück, denn er lautete:

ÖFFNEN SIE DAS PAKET NICHT BEI TISCH.
es enthält Ihren neuen Nimbus Zweitausend, doch ich möchte nicht, dass die andern von Ihrem Besen erfahren, denn dann wollen sie alle einen. Oliver Wood erwartet Sie heute Abend um sieben Uhr auf dem Quidditch-Feld zu ihrer ersten Trainingsstunde.
Professor M. McGonagall

Ich gab Ron den Brief zum lesen.
„Einen Nimbus Zweitausend", stöhnte Ron neidisch. „Ich hab noch nicht mal einen berührt."
Wir verließen rasch die Halle, um die Besen zu dritt noch vor der ersten Stunde auszupacken, doch in der Eingangshalle sahen wir, dass Crabbe und Goyle uns an der Treppe den Weg versperrten. Malfoy riss Harry das Paket aus den Händen und betastete es. Weil er wieder mal Angst hat es mit mir aufzunehmen, warum nimmt er mir nicht den Besen weg? Dann hätte ich wenigstens meinen Spaß..
„Das ist ein Besen", sagte er und warf ihn Harry zurück, eine Mischung aus Eifersucht und Häme im Gesicht. „Diesmal bist du dran, Potter, Erstklässler dürfen keinen haben."
Ron konnte nicht widerstehen.
„Es sind nicht irgendwelche blöden Besen", sagte er, „es sind Nimbus Zweitausend. Was sagtest du, was für einen du daheim hast, einen Komet Zwei-Sechzig?" Ron grinste Harry und mich an. „Ein Komet sieht ganz protzig aus, aber der Nimbus spielt in einer ganz anderen Liga."
„Was weißt du denn schon darüber, Weasley, du könntest dir nicht mal den halben Stiel leisten", fauchte Malfoy zurück. „Ich nehme an, du und deine Brüder müssen sich jeden Reisigzweig einzeln zusammensparen."
Bevor Ron antworten konnte, erschien Professor Flitwick an Malfoys Seite.
„Die Jungs streiten sich doch nicht etwa?", quiekte er.
„Potter und Riddle haben einen Besen geschickt bekommen, Professor", sagte Malfoy wie aus der Pistole geschossen, na endlich werde ich mal erwähnt.
„Ja, das hat seine Richtigkeit", sagte Professor Flitwick und strahlte Harry und mich an. „Professor McGonagall hat mir die besonderen Umstände eingehend erläutert, Potter, Riddle. Und welches Modell ist es?"
„Ein Nimbus Zweitausend, Sir", sagte ich und musste kämpfen, um beim Anblick von Malfoys Gesicht nicht laut loszulachen. „Und im Grunde genommen verdanke ich ihn Malfoy hier", fügte ich hinzu.
Mit halb unterdrücktem Lachen über Malfoys unverhohlene Wut und Bestürzung stiegen Harry, Ron und ich die Marmortreppe hoch.
„Tja, es stimmt", frohlockte Harry, als wir oben angelangt waren, „wenn er nicht Nevilles Erinnermich geklaut hätte, wären wir nicht in der Mannschaft ..."
„Du glaubst wohl, es sei eine Belohnung dafür, dass ihr die Regeln gebrochen hast?", tönte eine zornige Stimme hinter uns. Hermine stapfte die Treppe hoch und betrachtete missbilligend das Paket in Harrys und meiner Hand.
„Ich dachte, du sprichst nicht mehr mit uns?", sagte ich.
„hör jetzt bloß nicht auf damit", sagte Ron, „es tut uns ja soo gut."
Hermine warf den Kopf in den Nacken und stolzierte davon.

Harry Potter 1 /FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt