Kapitel 17

48 4 0
                                    

L U Z I F E R

Kaum hatten wir die Tür erreicht, die Fluffy von der Schule trennte, als Professor McGonagall abermals auftauchte. Und diesmal verlor sie die Beherrschung.
„sie glauben wohl, man könne schwerer an Ihnen vorbeikommen als an einem Bündel Zauberbanne, was!" wütete sie. „Genug jetzt von diesem Unfug! Wenn mir zu Ohren kommt, dass Sie noch einmal hier in der Nähe rumstromern, ziehe ich Gryffindor weitere fünfzig Punkte ab! ja, Weasley, von meinem eigenen Haus"
Harry, Ron und ich gingen in den Gemeinschaftsraum. „Wenigstens ist Hermine Snape auf den Fersen", meinte Harry gerade, als das Porträt der fetten Dame zur Seite klappte und Hermine hereinkam.
„Tut mir Leid, Harry!", klagte sie. „Snape ist rausgekommen und hat mich gefragt, was ich da zu suchen hätte, und ich habe gesagt, ich würde auf Flitwick warten. Snape ist reingegangen und hat ihn geholt, und ich konnte mich eben erst loseisen. Ich weiß nicht, wo Snape hin ist."
„Tja, das war's dann wohl", sagte Harry.
Wir drei starrten ihn an. Er war blass und seine Augen glitzerten.
„Ich gehe heute Nacht raus und versuche als Erster zum Stein zu kommen."
„Du bist verrückt!", sagten ich und Ron gleichzeitig.
„Das kannst du nicht machen", sagte Hermine. „Nach dem, was McGonagall und Snape gesagt haben? Sie werden dich rauswerfen"
„NA UND?", rief Harry. „Versteht ihr nicht? Wenn Snape den Stein in die Hände kriegt, dann kommt Voldemort zurück! Hast du nicht gehört, wie es war, als er versucht hat, die Macht zu übernehmen? Dann gibt es kein Hogwarts mehr, aus dem wir rausgeschmissen werden können! Er würde Hogwarts dem Erdboden gleichmachen oder es in eine Schule für schwarze Magie verwandeln! Punkte zu verlieren spielt jetzt keine Rolle mehr, begreift ihr das denn nicht? Glaubt ihr etwa, er lässt euch und eure Familien in Ruhe, wenn Gryffindor den Hauspokal gewinnt? Wenn ich erwischt werde, bevor ich zum Stein komme, sei's drum, dann muss ich zurück zu den Dursleys und darauf warten, dass mich Voldemort dort findet. Das heißt nur, dass ich ein wenig später sterbe, als ich ohnehin müsste, denn ich gehe niemals auf die dunkle Seite! Ich steige heute Nacht durch diese Falltür und nichts, was ihr drei sagt, wird mich aufhalten. Voldemort hat meine Eltern umgebracht, erinnert ihr euch?"
Zornfunkelnd sah er uns an, oh stimmt ja, da war was.... Ob er mich hassen wird wenn er erfährt wer mein Vater ist? Oder mich sogar töten?
„Du hast Recht, Harry", sagte Hermine leise. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen
„Ich nehme den Tarnumhang", sagte Harry. „Ein Glück,
dass ich ihn zurückbekommen habe."
„Aber passen wir alle vier darunter?", sagte Ron.
„Alle ... alle vier?"
„Aach, hör doch auf, glaubst du etwa, wir lassen dich alleine
gehen?"
„Natürlich nicht", sagte Hermine energisch. „Wie glaubst du
eigentlich, dass du ohne uns zu dem Stein kommst? Ich an deiner Stelle würde mir die Bücher vornehmen, da könnte vielleicht was Nützliches drinstehen ..."
„Aber wenn wir erwischt werden, werdet ihr auch rausgeworfen."
„Das möcht ich erst mal sehen", entgegnete ich mit entschlossener Miene. „Flitwick hat mir schon verraten, dass ich bei ihm in der Prüfung eine Eins plus habe. Mit der Note werfen die mich nicht raus."
Hermine nickte zustimmend.

Nach dem Abendessen saßen wir abseits in einer Ecke des Gemeinschaftsraums. Wir waren nervös, aber niemand kümmerte sich um uns, mit Harry sprach ohnehin keiner von den Gryffindors mehr. An diesem Abend nahm Harry das zum ersten Mal mit Gleichmut hin. Hermine blätterte durch alle ihre Aufzeichnungen, um vielleicht auf einen der Zauberbanne zu stoßen, die
Wir gleich versuchen würden zu brechen. Harry und Ron redeten nicht viel miteinander. Beide dachten über das nach, was wir gleich unternehmen würden. Und ich zerbrach mir den Kopf darüber was Harry macht wenn er erfährt das Voldi mein Vater ist.
Allmählich leerte sich der Raum, es wurde Zeit zum Schlafengehen.
„Hol jetzt besser den Umhang", murmelte ich, als Lee Jordan endlich gähnend und sich streckend hinausging. Harry rannte nach oben in ihr dunkles Schlafzimmer.
er rannte wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum.
„Wir sollten den Umhang am besten hier anziehen und zusehen, dass wir alle drei darunter passen - wenn Filch einen unserer Füße allein umherwandern sieht, luzi du hast ja deinen Zauber? -"
Ich nickte.
„was habt ihr vor?", sagte eine Stimme aus der Ecke.
Neville tauchte hinter einem Sessel auf, mit Trevor in der Hand, die aussah, als hätte sie wieder einmal einen Fluchtversuch unternommen.
„Nichts, Neville, nichts", sagte Harry und versteckte hastig den Umhang hinter dem Rücken.
Neville starrte auf unsere schuldbewussten Gesichter.
„Ihr geht wieder raus", sagte er.
„Nein, nein, nein", sagte Hermine. „Nein, das tun wir nicht.
Warum gehst du nicht zu Bett, Neville?", fragte ich.
Ich warf einen Blick auf die Uhr bei der Tür. Wir durften jetzt nicht noch mehr Zeit verlieren, vielleicht sang gerade jemand in diesem Moment Fluffy in den Schlaf
„Ihr könnt nicht rausgehen", sagte Neville, „sie erwischen euch wieder und Gryffindor kriegt noch mehr Ärger."
„Das verstehst du nicht", sagte Harry, „es ist wichtig."
Doch Neville sprach sich offensichtlich gerade eisernen Mut zu, etwas Verzweifeltes zu tun.
„Ich lass euch nicht gehen", sagte er und sprang hinüber zum Porträtloch. „Ich - ich kämpfe gegen euch"
„Neville", schrie Ron auf, „geh weg von dem Loch und sei kein Idiot"
„Nenn mich nicht Idiot!", sagte Neville. „Ich will nicht, dass ihr noch mehr Regeln brecht! Ihr habt mir auch gesagt, ich solle mich gegen die anderen wehren!"
„ja, aber nicht gegen uns", sagte Ron erschöpft. „Neville, du weißt nicht, was du tust."
Er trat einen Schritt vor und Neville ließ Trevor fallen, die mit ein paar Hüpfern verschwand.
„Na komm schon, versuch mich zu schlagen", sagte Neville und hob die Fäuste. „Ich bin bereit!"
Harry wandte sich mir zu.
„Unternimm was", sagte er verzweifelt.
Ich trat vor.
„Neville", sagte ich. „Das tut mir jetzt sehr Leid."
Ich hob den Zauberstab.
„Petrificus Totalus!", sprach ich , mit ausgestrecktem Arm
auf Neville deutend.
Nevilles Arme schnappten ihm an die Seiten. Seine Beine
klappten zusammen. Mit vollkommen versteinertem Körper schwankte er ein wenig auf der Stelle und fiel dann, steif wie ein Brett, mit dem Gesicht voraus auf den Boden.
Hermine stürzte zu ihm und drehte ihn um. Nevilles Kiefer waren zusammengepresst, so dass er nicht mehr sprechen konnte. Nur seine Augen bewegten sich noch und sahen uns mit dem Ausdruck äußersten Entsetzens an.
„Was hast du mit ihm gemacht?", flüsterte Harry.
„Das ist die Ganzkörperklammer", sagte ich „Oh, Neville, es tut mir ja so Leid.", sagte Hermine
„Wir mussten es tun, Neville, keine Zeit jetzt, um es zu erklären", sagte Harry.
„Später wirst du es schon verstehen, Neville", sagte Ron, als wir über ihn stiegen und die drei sich den Tarnumhang überwarfen. Ich sprach den Unsichtbarkeits Zauber.
Den versteinerten Neville zurückzulassen kam uns nicht als besonders gutes Omen vor. Nervös, wie wir waren, sah jede Statue wie Filch aus, klang jeder ferne Windhauch wie Peeves, der auf uns herabsauste.
Am Fuß der ersten Treppe bemerkten wir, dass oben, fast am Ende der Treppe, Mrs. Norris lauerte.
„Ach, geben wir ihr einen Fußtritt, nur dieses eine Mal", flüsterte Ron doch Harry flüsterte „nein!"
Wir kletterten vorsichtig um sie herum, und Mrs. Norris richtete ihre Lampenaugen auf uns, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
Wir trafen niemanden sonst, bis wir die Treppe erreichten, die hoch zum dritten Stock führte. Peeves hüpfte auf halber Höhe umher und zog den Teppich auf den Stufen locker, um die Darübergehenden ins Stolpern zu bringen.
„Wer da?", fragte er plötzlich, als wir zu ihm hochstiegen. Seine gemeinen schwarzen Augen verengten sich. „Ich weiß, ihr seid da, auch wenn ich euch nicht sehen kann. Wer seid ihr, Gespenster oder kleine Schulbiester?"
Er stieg empor und blieb lauernd in der Luft schweben.
„Sollte Filch rufen, sollte ich, wenn etwas Unsichtbares umherschleicht."

Harry Potter 1 /FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt