PROLOG
Schicksal:
Oft verläuft das Leben anders, als wir es uns erträumt haben. Ein Schicksalsschlag kommt eben ohne Ankündigung, sonst könnte man nicht vom Schicksal sprechen. Eine Kraft, die alles zu kontrollieren scheint, aber ist sie gut?
Ich glaube, dass sie sich einen Spaß aus uns Menschen macht. Sie blickt auf uns herab und fragt sich, wem man das Leben noch schwieriger machen kann, als es sowieso schon ist.
Höhnisch lachend sitzt das Schicksal da und beobachtet uns, seine Spielfiguren.Doch auch folgt nach der Dunkelheit Licht. Ein ewiger Kreislauf, den nicht einmal das Schicksal beeinflussen kann. Die Naturgesetze sind mächtiger, als seine Kraft es jemals werden kann.
So kann es nur in den Phasen der Dunkelheit und Licht seine Macht ausüben. Und diese Eingriffe nennen wir Schicksalsschläge. Unberechenbar, da wir selbst nicht wissen können, wann wir in die andere Phase eintauchen.Wir können also nur hoffen, dass das Schicksal weiß, was es tut. Es uns einen Weg zeigt, den wir gehen müssen, um daraus zu wachsen, nicht um deswegen zugrunde zu gehen.
Nun stehe ich vor meinem Weg und habe Angst. Ich weiß nicht, was geschehen wird, doch auch gibt es kein Zurück mehr. Es ist fort und so setze ich den ersten Schritt, begebe mich in die Hände des Schicksals. Hoffe, dass am Ende meines Weges die Sonne scheint.EINS ~ Noch ein Trottel mehr ist auch egal
»George Weasley, sei bitte so lieb und reiche Rose endlich das Salz, ihr zwei seid ja unmöglich!«, erklang Mollys liebliche Stimme über den ganzen Tisch hinweg. Spaß beiseite, sie schrie und das nicht gerade leise. Man hätte meinen können, dass sogar das Geschirr bedrohlich geklirrt hatte. Diese Frau hatte eben ein lautes Organ, aber bei so einer Herde von rothaarigen Kindern brauchte man eine herrschende Stimme, sonst würde man diese nie unter Kontrolle haben.
Ich blickte triumphierend zu George und streckte ihm die Zunge entgegen, da er und ich vorher um das Salz gekämpft hatten. Ja, schon klar, wir waren kindisch, aber ein Kampf war eben ein Kampf und dieser musste schließlich gewonnen werden.
Anschließend reichte er mir widerwillig, wobei seine Augen verengt waren, das Salz und kniff mir in die Seite. Ich japste auf und tötete ihn mit meinen dunkelsten Blicken, die es durchaus draufhatten. Zwar hätte ich ihm am liebsten einen Fluch entgegengeschleudert, doch ich hatte Molly gerade auf meiner Seite und ich wollte keine ihrer Schimpftiraden erhalten. Ich lächelte also nur scheinheilig in mich hinein und aß genüsslich weiter. Ha, ich würde heute von Molly davonkommen, aber der liebe Georgi hat da weniger Glück.
Als das Essen voll im Gang war, Stimmengewirr von allen Seiten erklang und jeder versuchte, dem unkontrollierten Schauspiel zu folgen, spürte ich einen Blick auf mir ruhen. George blickte zu mir und zog verblüfft eine Augenbraue hoch und deutete mit seinem Kopf auf meinen vollen Teller. Und wenn ich voll sage, dann meine ich so richtig voll. Meine Reaktion war einfach, ich zuckte mit meinen Schultern und sah ihn gespielt fragend an.
»Wie kann man nur so viel essen?«, erstaunt blickte er mich aus seinen braunen Augen an, doch ob die Frage an mich gerichtet war oder ob sie rhetorisch gemeint gewesen war, konnte ich nicht bestimmen. Ich sah ihn einfach noch immer verständnislos an und antwortete, nachdem ich mir eine nervige Haarsträhne aus meinem Gesicht gestrichen hatte: »Du siehst doch, dass ich es kann, aber George, wenn du dein Essen nicht mehr möchtest, dann könntest du es mir ja abgeben, oder?«, im Anschluss darauf zeigte ich auf seinen Teller und klimperte hoffnungsvoll mit den Wimpern, doch er lachte nur rau auf und aß weiter. Ich schüttelte jedoch meinen Kopf und seufzte, denn eigentlich hatte ich es todernst gemeint und es sollte kein Scherz sein...Nach dem Essen half ich Molly beim Aufräumen. Natürlich hatte dies andere Gründe als meine Hilfsbereitschaft, denn ich konnte mir die Standpauke nicht entgehen lassen, die sie George an den Kopf warf. Ich arbeitete einfach seelenruhig weiter und pfiff vor mich hin, als ob ich nichts verstehen würde.
Anschließend, als auch der letzte Teller im Schrank verschwunden war, machte ich mich auf den Weg zur Dusche. Die schöne, Dusche. Mein Schatz, ganz alleine mein Schatz.
Ich betrat den dunklen Flur und ging zu den düsteren Treppen. Auf dem Weg nach oben ächzten die aus altem Holz bestehenden Stufen unter mir elend klingend auf und verliehen dem eh schon recht gruseligen Haus noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Als ich gerade bei meinem Zimmer ankam, um mir Kleidung zu holen, hörte ich einen lauten Knall neben mir und schreiend schreckte ich hoch und hielt mir mein rasendes Herz.
»Was fällt euch zwei Vollidioten eigentlich ein, mich so zu erschrecken! Ich wäre fast tot umgefallen!«, keifte ich die Zwillinge an, da sie direkt neben mir appariert waren und mir nun blöd entgegenlächelten.
»Hallo, Rose«, sagte George und strahlte mich an, dann ging er einen Schritt auf mich zu, »Wir haben ein wohlklingendes Gemurmel auf der Treppe gehört und dachten uns, dass das nur du sein kannst.«
Anschließend begann Fred zu sprechen: »Ach Rosi, du weißt doch-«
»wie gern wir dich haben und-«
»wir würden dich doch nie zu Tode erschrecken«, sprachen sie abwechselnd und mir blieben die Worte auf der Zunge liegen. Wie ich es hasste, wenn sie das taten, also wirklich. Danach legte mir Fred einen Arm um die Schulter und tat so, als ob er es todernst meinen würde. Er sah mich ohne jegliche Emotionen an. Anscheinend war dies seine Interpretation von Ernsthaftigkeit. Bescheuert.
»Ja genau, wer euch das abkauft, ist echt bescheuert«, sagte ich ironisch und sah besonders Fred an, danach schlug ich nach seiner Hand und eben genannter sprang schreiend einen Schritt zur Seite. Nachdem ich Fred von mir gelöst hatte, antwortete jener gespielt gekränkt: »Ein Versuch war es wert, aber es verletzt mich wirklich sehr, dass du an uns zweifelst.«, danach fasste er sich theatralisch an die rechte Brust und schaute in die Ferne. Dass dies die falsche Seite war, ließ ich 'mal außen vor. Ich verdrehte meine Augen übertrieben und wandte mich ungläubig ab.
»Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich möchte heute noch duschen gehen«, meinte ich und setzte mich in Bewegung, wurde aber unterbrochen.
»Ich könnte dir ja Gesellschaft leisten, wenn du es möchtest?«, erklang Georges Stimme und als ich mich ihm zuwandte, glitzerte der Schelm in seinen Augen und er hatte eine Augenbraue weit hochgezogen, dass jene schon fast in seinem Haaransatz verschwand. Merlin, womit habe ich deinen Hass bitte verdient?
»Danke, für das Angebot, aber nein danke. Musst du wirklich immer so pervers sein?«, fragte ich und musterte ihn.
»Einer muss es ja sein, aber du willst es ja gar nicht anders«, sprach er noch und zwinkerte übertrieben. Anschließend wendeten sich die beiden Rotschöpfe ab und lachten wahrscheinlich auf dem Weg in ihr Zimmer über sich selbst.
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Das Offensichtliche ist vorhersehbar | George Weasley Ff
FanfictionJeder Mensch hat eine Geschichte. Ich sage gerne, dass mein Lebensbuch mit einem tragischen Anfang begonnen hat. Das Schicksal hat sich dazu entschieden, mir früh meine Eltern zu nehmen und mich als Protagonisten leiden zu lassen. So sind die erst...