»In alter Zeit, als ich noch neu,
Hogwarts am Anfang stand,
Die Gründer uns'rer noblen Schule
noch einte ein enges Band.
Sie hatten ein gemeinsam' Ziel,
Sie hatten ein Bestreben:«Gerade saß ich am Ravenclaw-Tisch und lauschte dem Gesang des Sprechenden Hutes mit Langeweile. Ich hatte mein Kinn in meiner Handfläche abgestützt und musste aufpassen, dass mein Kopf nicht gegen die Tischplatte knallte. Meine Augen fielen mir beinahe zu, während ich dem Sprechenden Hut zuhörte. Sein Mund bewegte sich, würde bedauerlicherweise in der nächsten Sekunde nicht damit aufhören.
Als ich versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken, spürte ich einen Blick auf mir ruhen. Ich spähte zum Gryffindor-Tisch und machte Georges grinsendes Gesicht aus. Er verdrehte gelangweilt seine Augen. Ich konnte ihm nur ein bekräftigendes Nicken schenken.Warum singt der Hut auch immer das gleiche Lied?
Fragte ich mich, während ich in die braunen Augen von George blickte. Neben ihm saßen Fred, Lee, Angelina, Alicia und Katie. Zusammen konnten sie sich wenigstens tuschelnd unterhalten. Ich hingegen starrte zurück zum Hut, der, wer hätte es gedacht, immer noch am selben Fleck verharrte.
»Die beste Zauberschule der Welt,
Und Wissen weitergeben.
"Zusammen wollen wir bau'n und lehr'n!"
Das nahmen die Freunde sich vor.
Und niemals hätten die vier geahnt,
Dass ihre Freundschaft sich verlor.«Sang der Sprechende Hut weiter, erzählte somit die Gründungsgeschichte von Hogwarts. Meine Aufmerksamkeitsspanne konnte man jedoch in diesem Moment mit der eines Welpen vergleichen. Mein rechter Fuß wippte ungeduldig, während ich zugleich schlafen konnte. Hunger hielt mich aber wach. Gar fühlte es sich bereits so an, als hätte ein Loch meinen Magen ersetzt.
Ich ließ meine Augen in der Halle umherschweifen. Mein Blick fiel auf den langen Lehrertisch. In der Mitte saß Dumbledore auf seinem goldenen Lehnstuhl. Der weise Zauberer trug einen dunkelvioletten Umhang, samt passendem Hut, die beide mit silbernen Sternen besprenkelt waren.»Gab es so gute Freunde noch
Wie Slytherin und Gryffindor?
Es sei denn jenes zweite Paar
Aus Hufflepuff und Ravenclaw?
Weshalb ging dann dies alles schief,
Hielt diese Freundschaft nicht?
Nun, ich war dort und erzähl' euch
Die traurige Geschicht'.«Dumbledore hatte seinen Kopf seiner Nachbarin zugeneigt, die ganz in Pink gekleidet war, und sofort bildete sich eine dicke Falte auf meiner Stirn. Ihre kurzen, mausgrauen Locken wurden von einem Haarreif zurückgehalten und sie war in eine quietschrosa Strickjacke gekleidet.
»Psst, Luna!«, machte ich, trat unterm Tisch leicht gegen ein Schienbein, »Denkst du, die pinke Lady ist unsere neue Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste?«, wisperte ich an Luna Lovegood gewandt, welche bis zu diesem Zeitpunkt die Decke angestarrt hatte. Das Mädchen saß vor mir, kehrte zögerlich in die Realität zurück. Luna schüttelte ihren Kopf, sah mit einem verträumten Ausdruck zum Lehrertisch hinüber.
»Keine Ahnung, aber du solltest dich lieber um die Nargel sorgen«, abermals blickte sie auf die Decke, tippte mit ihrem rechten Zeigefinger hinauf, »Zur Weihnachtszeit verstecken sie sich gerne in Mistelzweigen, musst du wissen. Küsse unter Mistelzweigen könnten auf diese Weise eine ganz andere nachhaltige Wirkung haben. Ganz furchtbar.«, sie schüttelte sich, ob ihr kalt wäre.
Ich konnte mich gerade noch von einem genervten Stöhnen abhalten, da Luna einmal wieder Luna war.Es ist noch nicht einmal Weihnachten, ging es mir durch den Kopf und starrte auf die Decke, so, als ob ich ebenfalls die Nargel suchen würde.
Ich stimmte ihr anschließend zu, doch fixierte wieder die Frau in Pink an, nachdem ich an der Decke nichts gefunden hatte.
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Das Offensichtliche ist vorhersehbar | George Weasley Ff
FanfictionJeder Mensch hat eine Geschichte. Ich sage gerne, dass mein Lebensbuch mit einem tragischen Anfang begonnen hat. Das Schicksal hat sich dazu entschieden, mir früh meine Eltern zu nehmen und mich als Protagonisten leiden zu lassen. So sind die erst...