Am nächsten Tag wachte ich brummelnd auf, weil sich irgendetwas neben mir geregt hatte. Wissen, was dieses Etwas war, tat ich nicht. Erpicht darauf, es herauszufinden, war ich ebenso wenig. Ich war noch nicht Herr, Frau, meiner Sinne und meine Augen wollte ich schon gar nicht öffnen. Nicht einmal denken wollte ich daran, da der Gedanke viel zu schmerzvoll wäre.
Ich versuchte, meine Sinne und Gedanken zu ordnen, aber wer war sofort wach am Morgen? Man konnte mich als den größten Morgenmuffel der Zauber-Welt betrachten. Tolle Eigenschaft, was?
Alles war schön warm und flauschig, wer wäre bitte aufgestanden? Ich nicht, aber trotzdem konnte ich nicht einfach so weiterschlafen, denn einen kurzen Moment später spürte ich einen Arm, der auf meiner Hüfte lag und mich zu sich zog. Nun wurde mir bewusst, wer dieses Etwas war und dass ich noch immer im Zimmer der Zwillinge sein musste. Anscheinend war ich gestern in Georges Bett eingeschlafen, was nichts Neues war.
Ich seufzte innerlich auf, kuschelte mich enger an George, der mich im Schlaf sofort noch näher an sich zog, obwohl ich es gar nicht für möglich gehalten hätte. Wahrscheinlich gaben wir ein zuckersüßes Bild ab, aber das war mir gleichgültig. George war perfekt, um neben ihm zu schlafen, was ich herausgefunden hatte, als ich als Kind immer bei den Jungs im Zimmer geschlafen hatte.Gut, ich gebe es zu, George ist mein Liebling von den Zwillingen, was man Fred nicht sagen darf.
Nein, Spaß; es hatte sich so ergeben, dass George mein bester Freund geworden war. Klar, ich mochte beide, aber George war mein bester Freund, mit dem ich über alles reden konnte. Schon immer hatten wir uns so gut verstanden.
Der Sprechende Hut hatte mich in der Ersten zwar nach Ravenclaw geschickt, und bis heute mochte ich mein Haus, wenn ich auch ein besonderes Exemplar meines Hauses war. Ich war nur mit Gryffindors befreundet, ebenfalls war ich an vielen Streichen der Zwillinge beteiligt. Äußerlich bemühte ich mich jedoch, unscheinbar zu wirken, aber ich glaubte, dass die Professoren mich bereits durchschaut hatten, was das viele Nachsitzen jedes Jahr erklärte.Aber gut, so ist das eben, wenn man mit Fred und George befreundet ist, dachte ich, kehrte zurück in die Gegenwart.
Unter der Decke und aufgrund George war es angenehm warm. Meine Augen waren geschlossen, meine Ohren vernahmen nur Georges leises Atmen. Ich spürte seinen Arm um meinen Körper, von dem Wärme ausging. Dermaßen angenehme Wärme, sodass ich abermals einschlief. Ich dämmerte weg, Traumszenen tauchten vor meinen inneren Augen auf, jedoch, alles Schöne müsste enden.
Selbstverständlich gab es bei den Weasleys kein langes Ausschlafen. Wer mehr Schlaf wollte, müsste früher schlafen gehen, anders hatte man Pech gehabt. Jeden Morgen gab es Frühstück, das als Familie eingenommen wurde, was der Grund war, warum meine Ohren im Halbschlaf eine quietschende Tür wahrnahmen.
Dumpf hörte ich Schritte über den alten Teppich im Zimmer schreiten, dann wurde es plötzlich heller, als die Gardinen geöffnet wurden. Man hörte erste Beschwerden vonseiten Fred, doch eine Stimme erklärte: »Guten Morgen! In einer halben Stunde gibt es Frühstück!«
Es handelte sich um Molly. Trotzig ließ ich meine Augen weiterhin geschlossen. George neben mir schien immer noch tief zu schlafen, anschließend fragte Molly: »Habt ihr verstanden?«
»Hm...«, murmelte Fred und auch ich murmelte vor mich hin, was die Mutter der Weasleys zur Kenntnis nahm. Vor meinem inneren Auge sah ich sie zufrieden nicken, dann näherten sich ihre Schritte wieder der Tür, wo ich eine zweite Stimme wahrnahm: »Ich hab' Ron geweckt, wie du es wolltest, Mum«, erklärte Ginny ihrer Mutter.
Ich wollte schon weiterschlafen, doch Ginny beging Verrat. Lautstark rief sie: »Einen wundervollen Morgen, Fred, George und Rose!!!«
Sogleich zuckte ich zusammen, während Ginnys kindliches Lachen erklang. Auch Molly lachte auf, denn im nächsten Augenblick schlug ich meine Augen auf. Mein Blick ging zum Türrahmen, in welchem die beiden standen. Sie waren heiter gestimmt, doch mir sollte es recht sein. Gestern war Molly gestresst gewesen, dann war es so besser.
»Geh' weg!«, giftete Fred von seinem Bett aus seine Schwester an, während Ginny immer noch lachte.
George neben mir wachte endlich auf. Er bewegte sich kurz, ich musterte immer noch die zwei bei der Tür. Von Ginny bekam ich einen schadenfrohen Blick, aber mir war bloß zum Weinen. Ich hasste den Morgen, wollte einfach weiterschlafen.
Deswegen rollte ich mich auf die andere Seite hin zu George, presste meine Augen zusammen. Ich betete, unsichtbar zu werden. Bedauerlicherweise besaß ich eine solche Gabe nicht.
»Vergisst nicht aufs Frühstück!«, trällerte Ginny. Im Anschluss verschwand sie mit ihrer Mutter, natürlich ohne die Tür zu schließen. Ihre Schritte entfernten sich und ich wusste, dass ich aufstehen müsste. Von Freds Bett erklangen erste Geräusche des Aufstehens, weswegen ich mich zwang, widerwillig meine Augen zu öffnen, wobei ich mich auf meinen Rücken legte.
Ich blinzelte verschlafen gegen die beißende Helligkeit an, starrte auf die Decke.
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Das Offensichtliche ist vorhersehbar | George Weasley Ff
FanficJeder Mensch hat eine Geschichte. Ich sage gerne, dass mein Lebensbuch mit einem tragischen Anfang begonnen hat. Das Schicksal hat sich dazu entschieden, mir früh meine Eltern zu nehmen und mich als Protagonisten leiden zu lassen. So sind die erst...