Die nächsten Stunden der Zugfahrt vergingen normal. Mit den Zwillingen war es zum Glück nicht langweilig geworden und nachdem Lee zurückgekommen war, hatten wir uns gut unterhalten. Zwar war ich immer noch müde gewesen, doch ich hatte nicht mehr geschlafen, um am heutigen Abend früh schlafen zu gehen. Bekanntlich begann morgen der Unterricht.
Ja, nicht einmal einen Tag Ruhe bekommen wir...
Den Fakt, dass wir Ferien gehabt hatten, verdrängte ich.Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Gegenwart, in der ich von Fred meine Uniform bekam. Diese war in dem kleinen Koffer.
Der Hogwarts-Express ratterte über die Schienen, näherte sich Hogsmeade. Draußen war es bereits dunkel und ich hatte in der letzten Stunde Hunger bekommen. Gleichzeitig war mir von den gekauften Süßigkeiten übel. Ja, toll.
»So, ich geh' mich umziehen«, kündigte ich mein nächstes Vorhaben an, zog die Abteil-Tür auf. Die drei Jungs nickten mir zu, dann schloss ich die Türe hinter mir.
Ich stand im leeren Gang, neben mir die dunkle Landschaft Schottlands. Ich spürte den Zug fahren, doch schenkte dem keine Beachtung, als ich den Gang entlangschritt, mir eine Toilette suchte, wollte, denn stattdessen fand ich Ginny und Luna, besser gesagt, sie fanden mich.
Neben mir öffnete sich ein Abteil. Neville stand im Türrahmen, ebenfalls seine Uniform vor seiner Brust. Hinter ihm entdeckte ich zwei Mädchen, wobei mich Ginny angrinste.
»Rose, was ein Zufall, komm 'rein«, freute sie sich und Neville schien von den beiden Mädchen verscheucht zu werden, da sie sich umziehen wollten.
Ich schritt ins Abteil, der Gryffindor blieb draußen und Ginny zog den Sichtschutz herab. Von Luna bekam ich ein verträumtes Lächeln zur Begrüßung, das ich erwiderte.
Zwar war ich drei Jahre älter als die Blondine, trotzdem verstanden wir uns in Ravenclaw gut. Oft aßen wir zusammen, verbrachten Zeit im Gemeinschaftsraum, da ich neben Luna keine Freunde in meinem Haus hatte. In der Ersten hatte ich die Zwillinge kennengelernt und seitdem waren sie meine besten Freunde. Jedoch, auch mit den anderen Gryffindors verstand ich mich gut.
»Haben dich die Jungs 'rausgeworfen?«, fragte Ginny, zog sich ihre Hose aus und ich kehrte in die Gegenwart zurück.
Ich legte meine Uniform auf eine Sitzbank, während Luna langsam ihren Pullover auszog, dabei aus dem Fenster starrte.
»Nein, ich will mich allein umziehen, nicht vor ihnen.«
»Verständlich, aber an deiner Stelle hätte ich die drei aus ihrem Abteil vertrieben. Fred und George hätten dir das Abteil geben sollen, als Gentlemen. Weißt du, sie sollten besser erzogen sein, aber ich denke, dass es mit ihren siebzehn Jahren zu spät ist.«
Die Rothaarige hüpfte in ihre schwarze Hose, knöpfte den Knopf zu, sodass der Stoff ihrer gelben Unterhose verschwand. Ich zog meine Hose ebenfalls aus, zog jedoch Strümpfe und meinen schwarzen Rock an. Anschließend meinte ich: »Für Erziehung ist zu wenig in ihren Köpfen.«
Mein Oberteil verließ meinen Körper und ich griff nach meinem weißen Hemd. Ich zog es an, knöpfte es zu. Mein BH darunter war grau, sodass man ihn nicht durch den Stoff sah. Meine blaue Krawatte folgte, während Ginny sich amüsiert weiter anzog.
»Ihr habt Neville auch vertrieben«, erklärte ich, während ich meine Krawatte band.
»Wir sind Mädchen und wollten in einem Abteil sein.«
»Ja, obwohl Nacktheit sooo natürlich ist«, kam es von Luna, die gerade ihre Socken anzog. Ihre helle Haut verschwand unter dem Stoff und Ginny meinte: »Selbstverständlich, trotzdem.«
Ich schüttelte amüsiert meinen Kopf, zog mich weiter an, folgend ging es für mich zurück zu den Jungs.Im Abteil angekommen, hatte ich mir meinen Umhang angezogen. Ich war hibbelig geworden, denn mit jeder vergehenden Sekunde näherten wir uns Hogsmeade.
»Nervös?«, witzelte George neben mir, der meinen wippenden Fuß bemerkt hatte.
»Ich hab' Hunger.«
»Wann hast du das nicht?«, fragte Fred. Er bekam zustimmendes Nicken von den anderen beiden, denn ich konnte immer essen.
»Lasst mich.«
»Wir lassen dich eh«, vergewisserte George und zerstörte meine Haare, warum er einen festen Schlag gegen seine Schulter bekam. Natürlich tat er so, als würde er sterben. Ich ignorierte ihn.
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Das Offensichtliche ist vorhersehbar | George Weasley Ff
Fiksi PenggemarJeder Mensch hat eine Geschichte. Ich sage gerne, dass mein Lebensbuch mit einem tragischen Anfang begonnen hat. Das Schicksal hat sich dazu entschieden, mir früh meine Eltern zu nehmen und mich als Protagonisten leiden zu lassen. So sind die erst...