Chapter 13

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Es war schon später Nachmittag und James, Simon und ich machten uns gerade auf den Weg, Mellie ab zu holen. Draußen hatte es wieder angefangen zu regnen, zum Glück nicht wie die Niagarafälle, es war ein kleiner Schauer, der einem trotzdem die Sicht vernebelte. Simon war in einer seiner Comics vertieft, James fuhr konzentriert Auto und ich schaute ihm dabei zu. Eigentlich wollten die Eltern von Tara Mellie nach Hause bringen, aber da der Vater von Tara noch mit dem Auto unterwegs war, mussten wir sie abholen. Die Fahrt dauerte auch nicht lange. Mellie stand mit ihrer Freundin bereits vor der Haustür als wir ankamen. Vergnügt hüpfte sie auf das Auto zu, stieg ein und winkte Tara noch einmal zum Abschied.

"Na hat es dir gefallen?", fragte ich meine Tochter.

"Ja, hat es. Ich hab Tara die Geschichte von Anna erzählt und dann kamen wir auf die Idee, mit ihren Barbie und Ken Puppen sie nach zu spielen", berichtete mir Mellie voller Begeisterung.

"Und wie hat es geendet?", fragte Simon, der sein Comic zuklappte.

"Gar nicht, wir haben beschlossen erst dann weiter zu spielen, wenn Mama die Geschichte wieder ein Stück weiter erzählt hat", sagte Mellie. Ich drehte mich nach hinten um und schaute in ihrer großen geweiteten Augen, die mir sagten: "Mama bitte erzähl weiter"

"Möchtet ihr, solange wir nach Hause fahren, dass ich weiter erzähle?", fragte ich. Die Antwort war ein laut halt gebrülltes JA. Vielleicht reichte es ja aus, ihnen von Wärme und Sonne zu erzählen.


Anna, hatte gerade ihren Koffer ausgepackt und stand nun an dem großen Fenster, das den Raum erhellte. Von ihrem Zimmer aus, hatte man einen wunderbaren Blick auf den Strand und das Meer. An der Promenade liefen viele Touristen, die Sonne versank langsam am Horizont und vereinzelt schipperten noch Fischerkähne auf dem Meer. Einige Yachten und Segelschiffe, lagen auch vor Anker.

"Anna, kommst du bitte, du musst meine Koffer ausräumen", brüllte Joffrey. Es war klar, das ihr Urlaub anders ausfallen würde, denn auch wenn ihr Vater dabei war und Mercedes sich ein wenig beherrschen würde, konnte sie das von ihren Stiefgeschwistern nun mal nicht erwarten, da diese ja den Luxus gewohnt waren, einfach nichts tun zu müssen. Also bewegte sie sich aus dem Raum und lief in das Zimmer gegen über von ihrem. Joffrey lag in seinem Lila Zimmer auf seinem Bett und spielte mit seinem Handy, er beachtete Anna gar nicht sondern machte lediglich einen kurze Handbewegung in Richtung Koffer. Ohne Worte lief sie drauf zu und packte ihn aus, auch wenn sie sich etwas besseres hätte vorstellen können, zum Beispiel den Sonnenuntergang beobachten oder ein wenig am Strand spazieren gehen.

"In einer Stunde gibt es Essen, bitte seid pünktlich fertig, ich möchte nicht auf euch warten. Das Restaurant tut es nämlich auch nicht", brüllte Mercedes, aber es klang viel mehr freundlich als forsch. Anna begab sich in ihr Zimmer und stellte sich wieder ans Fenster, aber die Sonne war schon fast am Horizont verschwunden. Von gegenüber kam aus dem Zimmer, laute Electro Music. Offensichtlich hatte Joffrey seinen Ipod und seine Boxen ausgepackt, dass konnte dann nur lustig werden für Anna.

Die Stunde verging wie im Flug. Groß umgezogen hatte sie sich nicht und auch sonstige Veränderung hatte sie nicht an sich vorgenommen, weshalb sie einfach in den Eingangsbereich der Suite ging. Mercedes stand vor dem langen Spiegel und Annas Vater legte ihr gerade noch ein Kette um den Hals. Joffery lehnte lässig an einer Marmorsäule und spielte schon wieder (oder immer noch) auf seinem Handy. Die Einzige die noch nicht fertig war, war Hattie.

"Mensch Hattie beeil dich, der Tisch ist nicht ewig reserviert und wir erwarten Gäste, die vermutlich pünktlich sind", sagte Mercedes genervt. Wie üblich hielt Anna sich aus allem raus. Sie alle hörten nur Hatties gestresstes und genervtes Motzen, da sie sich nicht entscheiden konnte welche Handtasche zu ihren Schuhen am besten aussah. Nach einer gefühlten Ewigkeit und mit der Gewissheit (in echt etwa 15 min später) stiegen sie in den privaten Aufzug. Hattie starrte ständig ihr eigenes Spiegelbild in dem verspiegelten Aufzug an, was ihre Eitelkeit nur noch mehr unterstrich. Anna war froh, als sie wieder aus dem Aufzug steigen konnte, da sie fast an dem penetranten Aftershave ihres Stiefbruders erstickt wäre.

Prince Charming isn't real, is he?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt