Chapter 03

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Ich stand gerade am Herd und kochte das Mittagessen für die Kinder. Mein Mann war auf der Arbeit und mein Vater würde die beiden von der Schule abholen und nach Hause bringen. So wie ich meinen Vater kannte, und ich muss sagen ich kenne ihn sehr gut, würde er zum Essen bleiben, wenn auch nicht den ganzen restlichen Tag. Aber ich hatte nichts dagegen, ich fühlte mich oft tagsüber sehr alleine, auch wenn ich meine Kinder um mich hatte. Ich stellte gerade die Teller auf den Tisch, da hörte ich das Knacken des Türschlosses. Kurz darauf, standen die beiden Zwerge mit eisverschmierten Mäulern vor mir.

"Mommy, Mommy. Opa hat uns ein Eis gekauft", strahlte Mellie übers ganze Gesicht. Simon warf seinen Schulranzen auf den Boden und lief ins Bad um sich die Hände zu waschen. Ich folgte ihm mit Mellie und begrüßte noch meinen Vater. Nachdem die beiden Naschkatzen wieder sauber waren und das Mittagessen, mehr oder weniger nicht aufgegessen wurde und die Küche auch wieder sauber war, saßen wir alle im Wohnzimmer. Simon und Mellie saßen über ihren Hausaufgaben und ich unterhielt mich mit meinem Vater über dies und das. Es hat lange gedauert, bis wir wieder so ein Verhältnis zueinander hatten, doch jetzt verstehen wir uns besser denn je.

"Ich bin fertig", lachte Simon und ließ den Stift fallen.

"Ich auch Mommy." Sie warfen sie zu mir auch die Couch. Mellie flüsterte Simon etwas ins Ohr, der darauf hin nickte. Sie schauten mich mit Welpenaugen an und fragten ob ich die Geschichte weiter erzählen könnte und ich ließ mich natürlich dazu überreden.


Anna hatte sich gerade auf den Weg gemacht zur Reinigung um das Trikot von Joffrey abzuholen. Sie lief zu Fuß, weil Phil noch Nachsitzen musste. Nur weil sie in der Bibliothek waren und Erik mit seiner Schulstreber-Gruppe sich akustisch gestört gefühlt hatte, weil Phil der Bleistift runter gefallen ist. Jedenfalls wurde Phil von den Strebern verpetzt und da Mr. Knight, der wohl strengste Lehrer an der Schule, ihn einfach nicht leiden kann, durfte er nun seine Strafe absitzen.

Nachdem sie schließlich das strahlend weiße Trikot abgeholt hatte machte sie sich auf den Heimweg. Zu gerne hätte sie ein Taxi genommen, aber ihr ganzes Geld war ja verbraucht. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie die Einfahrt, des Anwesens hoch rannte. Völlig aus der Puste öffnete sie die Tür und traf auch direkt auf Cocacolina. Am liebsten hätte sie die Tür offen gelassen, sodass der für sie völlig überflüssige Hund davon gelaufen wäre, aber da sie nun mal anständig erzogen war, schloss sie die Tür schnell wieder. Sie lief ins Wohnzimmer, woher ein unglaublicher Lärm kam. Joffrey lag auf der Couch und hatte den Fernseher auf volle Lautstärke gedreht. Er lag mit seinen Schlammschuhen auf dem weißen Polster und beachtete Anna gar nicht. Sie wusste, dass sie wieder die Person sein würde, die diesen Dreck weg putzen durfte und die Begeisterung stieg in ihr an.

"Ich hab hier dein Trikot", sagte sie und hob das Trikot in seine Richtung.

"Brauch ich heute nicht, das Training fällt aus." Die Wut stieg in Anna an, da sie ihr Geld umsonst aus gegeben hat. Ohne ihn weiter zu beachten lief sie in sein Zimmer und warf es ihm aufs Bett. Dann begab sie sich auf den Weg in ihr Gartenhaus um sich fürs Putzen bereit zu machen.

In ihrer alten Jogginghose und einem ausgewaschenen T-Shirt machte sie sich ans Werk und reinigte den Pool. Gleich im Anschluss überzog sie alle Betten im Haus neu und putze die Couch wieder sauber. Nach drei Stunden glänzte das Haus wieder tipp top und sie hatte endlich frei Zeit.


Es war wie immer früher Abend und Anna joggte mit Filou zum Strand. Sie schlug direkt den Weg ans Meer ein und warf ab und zu ein Stöckchen für Filou. Der Strand war noch relativ gut besucht. Es gab schöne, große Wellen, weshalb viele Surfer auf dem Wasser waren. Sie beachtete diese gar nicht, sondern lief einfach weiter am Wasser entlang. Als sie an dem Teil des Strandes ankam, von dem ab ein Hotel an das nächste grenzte drehte sie wieder um. Es war gerade mal eine Stunde vergangen und die Sonne versank schon wieder langsam am Horizont. Auch heute könnte sie sicher einen schönen Sonnenuntergang beobachten. Die Surfer, hatten ihre Bretter am Stand abgelegt und spielten mal wieder Volleyball. Anna glaubte einen Typ sogar zu kennen, war sich aber nicht ganz sicher. Sie setzte sich in den leicht feuchten Sand und schaute auf den Horizont. Dieser Moment wäre so perfekt gewesen, wäre ihr nicht der Volleyball an den Kopf geflogen.

Prince Charming isn't real, is he?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt