Chapter 22

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„Mommy, kannst du weiter erzählen?", fragte Mellie mich nach dem Mittagessen, das für Simon eher Frühstück war. Langsam sollte ich ihn mal wieder früher wecken, schließlich fing die Schule in einer Woche wieder an. Apropos Schule: „Habt ihr eigentlich noch Hausaufgaben zu machen?"

„Nein, wir hatten nichts auf",antworteten die Kinder.

„Okay, dann ist ja gut. Dann kann ich nachher weiter erzählen."

„Jaaaa!"

Also räumten wir schnell alle zusammen den Tisch ab und setzten uns danach auf den Balkon um die Sonne zu genießen, während ich die Geschichte von Anna und Zac erzählte.


Gerade als Anna und Zac wieder Ruhe vor Sheila hatten und Anna sich fieberhaft überlegte, wie sie die  angespannte Stimmung zwischen ihnen überspielen könnte, tauchte der Plagegeist wieder in Zacs Zimmer auf

Meine Mama hat gesagt, dass ich das Mädchen schminken darf!", verkündete sie lautstark. Anna verdrehte die Augen, sie hatte nicht wirklich Lust darauf, sich von der fünfjährigen verunstalten zu lassen.

Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist, Sheila", verteidigte Zac sie, doch da hatte Sheila,die übrigens immer noch nackt war, Anna schon auf den Boden vor dem Sofa gezerrt und ihre rosa Haarbürste ausgepackt.

Da Anna keine Lust darauf hatte,wieder auf Rosalie und Sheilas Mutter zu treffen, gab sie Zac ein Zeichen, dass es schon okay war und er seine nackte Cousine machen lassen sollte. Dies erwies sich im Nachhinein vielleicht nicht als die beste Idee, denn Anna hatte rosa Farbe im ganzen Gesicht und in den Haaren und wurde zusätzlich von Unmengen an Haarspängchen und Zopfgummis geschmückt.

So, fertig!", schrie Sheila nach etwa fünfzehn Minuten in Annas Ohr.

Danke Sheila, jetzt kannst du ja wieder zu deiner Mama gehen, die vermisst dich bestimmt schon",versuchte Zac erneut, das Mädchen loszuwerden, wofür Anna ihm sichtlich dankbar war. Am liebsten wollte sie ihren Kopf unter kaltes Wasser halten, um einerseits die ganze Kinderschminke zu entfernen und um andererseits ihre Gedanken bezüglich dem Jungen, in dessen Zimmer sie sich quasi einquartiert hat, zu ordnen.

Doch wirklich, Sheila packte ihren rosa Kram und rannte wieder Tarzan-Rufe in die Welt hinaus schreiend nach unten, wo wahrscheinlich die Erwachsenen waren.

Du willst wahrscheinlich erst mal dein Gesicht waschen, oder?", fragte Zac, als Anna sich wenig begeistert im Spiegel betrachtete.

Ja, ich glaube, das wäre am besten."

Also eins sage ich dir, deine Cousine sollte nie im Leben Stylistin werden, danach würde sicher bestimmt jeder aussehen wie ein Zombie", sagte Anna und machte sich auf den Weg ins Bad. Es fühlte sich irgendwie unangenehm an, in Anwesenheit eines anderen Jungs, den sie wohlgemerkt, kaum kannte, zuduschen. Ihr war klar, dass Zac im Zimmer nebenan saß und die beiden eine Tür, sowie ein Schloss trennte, aber was sollte sie machen wenn Zac einfach absichtlich ins Bad gestürmt käme. Ob Zac wirklich so etwas tun würde?

Anna hatte zwar schon oft, in Anwesenheit von Phil geduscht, was viel amüsanter war, als einfach nur unter dem Wasser zu stehen. Phil hatte sich dann immer vor dem Badezimmer auf den Boden gesetzt und so laut geschrien, dass Anna ihn trotz Tür und Wasser verstand, was Mercedes aber nie recht war. Doch das war den Beiden egal gewesen, denn schließlich bestand ein Leben doch nicht nur aus harter Arbeit, auch wenn das Mercedes immer so sah.

"Anna, alles gut da drin?",klopfte Zac besorgt an die Tür.

"Ja... ähm... mir fehlt nichts. Ich bin dann schnell duschen!", rief sie nach draußen und hoffte einfach mal, dass Zac ein anständiger Kerl war. Es dauerte eine ganze Weile, die pinke Farbe, die sich auch noch als klebrig heraus gestellt hatte, wieder aus den Haaren zu bekommen!

Prince Charming isn't real, is he?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt