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»ICH GRATULIEREN DEN Siegern der diesjährigen Lost-Games: Molly und Percy!« Nate nimmt wieder die zum Rohr geformten Hände vom Mund, ehe wir alle in eine kurze Applausrunde über gehen.
Nachdem Hardin und ich etwas Spaß hatten, sind wir zurück zum Haus gegangen und waren – nicht, dass es mich überrascht hätte – als letzte Gruppe wieder da. Nachdem wir nach zwanzig Minuten immer noch nicht am See waren, sind die anderen wieder zurück zum Haus gegangen. Ich glaube, Percy hat bereits in meinem Blick erkannt, dass Hardin und ich uns nicht nur verlaufen hatten. Was soll ich sagen. Ich war abgelenkt.
»Also? Team Polly, was verlangt ihr von uns?« Steph, welche bereits schon wieder auf Tristans Schoß sitzt, hebt mit der Wodkaflasche in der Hand den Arm. Molly und Percy sehen sich kurzzeitig an. Doch es reicht aus, um meine Eifersucht in Gestalt eines ekelhaften glitschigen Monsters meinen Rücken hinaufzuwandern. Räuspernd lasse ich die Schultern kreisen.
»Um ehrlich zu sein, habe ich da eher an etwas Harmloses gedacht. An etwas... lockeres.« Molly lässt die Zähne aufblitzen. »Eine kleine Mutprobe.« »Wenn du darauf hinauswillst, dass wir Jungs ein Gang Bang haben, bin ich raus.«, sagt Nate aus heiterem Himmel, weshalb ein unterdrücktes Lachen aus meiner Kehle dringt. Mit verschränkten Armen sehe ich wieder zu Molly. »Das heben wir uns für das nächste Jahr auf, nein. Ich habe da eher an etwas Action gedacht.« »Alter, Molly, spuck es doch endlich einfach aus.«, raunt Zed genervt und stützt sich neben mir gegen die Küchentheke. Hardin auf der anderen Seite von mir wahrzunehmen, lässt etwas zwischen meinen Beinen aufflammen.
»Wisst ihr noch, wie Memi beim letzten Winterurlaub auf das Eis rausgegangen ist. Schauen wir doch mal, wer es am weitesten schafft.« Als Percy mir darauf einen alarmierenden Blick zu wirft, wird mir relativ klar, dass er davon nichts wusste. Ein leichtes Kopfschütteln seinerseits. »Das ist doch Bullshit. Warum sollten wir das tun?«, brummt eine Stimme neben mir. Hardins Augen haben sich etwas verdunkelt. Er erinnert mich an einen Puma kurz bevor er auf das Jungtier seiner Beute losgehen will. »Warum nicht? Ein wenig Nervenkitzel. Dir hatte es doch gefallen, oder, Memi?« Alle Augen sind auf mich gerichtet. Alle Erwartungen liegen bei mir.
»Es war reiner Nervenkitzel, aber es ist ebenfalls lebensmüde.«, erwidere ich langsam. Molly gibt ein Stöhnen von sich. »Beim letzten Mal warst du doch auch sofort dabei. Oder hast du etwa Schiss? Ihr alle habt Schiss, oder? Das Eis ist gefroren, Leute. Es kann nichts passieren!« Das Mädchen in der Mitte des Wohnzimmers reißt die Arme auseinander, dreht sich im Kreis. Niemand sagt etwas. »Gut, dann mache ich es eben allein.«
Ich weiß nicht, warum keiner von uns etwas getan hat, als Molly auf die Terrassentür zustürmte und sie aufzog. Eisige Kälte sowie vereinzelte Schneeflocken nahmen den Raum wie ein dunkler Vorbote der dummen Ideen siegessicher ein. »Molly!« Es war meine Stimme. Meine ersten Schritte, die auch die anderen Gruppenmitglieder aufweckte.
