𝙭𝙭𝙭𝙞𝙞𝙞. "jähzorn."

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(chapter 33 / jähzorn)

»HAST DU DANN alles?«Konzentriert schaue ich zu den Sachen vor meinen Füßen

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»HAST DU DANN alles?«
Konzentriert schaue ich zu den Sachen vor meinen Füßen.
Die große Reisetasche mit meinen Klamotten und der Rucksack mit dem detaillierteren Zeug. Ich nicke, schaue wieder nach oben in Hardins Gesicht und nicke erneut. Gleichzeitig schultern wir unsere Taschen, ehe ich als erste auf den Flur trete. Stimmen dringen durch das Treppenhaus zu uns herauf. Die anderen haben sich bestimmt bereits versammelt.
Eine Hand an meinem unteren Rücken lässt mich zur Seite blicken. Hardins Augen funkeln leicht, was mich in eine schwelgende Trance versetzt. Nachdem wir das Feuer erstickt hatten, sind wir in mein Zimmer gewandert und haben uns wortlos nebeneinander ins Bett gelegt. Als ich ihm durch die Haare strich, glitzerten seine Augen genau so wie jetzt.

                »Wie es aussieht, müssen wir zurück in unseren tollen Alltag.«
Mein Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Mit zwei Fingern umschließe ich sein Kinn, ziehe ihn zu mir herunter und verharre wenige Millimeter vor seinen Lippen. »Aber ein paar Abenteuer kann man sich trotzdem gönnen.«

Dann lasse ich Hardin wieder los und trotte zur Treppe, natürlich nicht, ohne ein triumphierendes Grinsen im Gesicht zu haben. Während er sich mit gehobenen Augenbrauen auf die Unterlippe beißt, will ich gerade eine weitere Stufe hinter mir lassen, als zwei Füße auf dem höheren Teil der Treppe auftauchen. Dunkle Boots.
»Oh.« Sobald Molly uns erblickt, bleibt sie erschrocken stehen. Ihr Blick geht in einem rhythmischen Wechsel hin und her.
»Hey. Wie geht es dir?«, frage ich vorsichtig.
»Kann ich... Kann ich vielleicht kurz mit dir reden?«

Im selben Atemzug sehen wir beide zu Hardin, welcher stumm zur mir herunterkommt, die Tasche aus meiner Hand nimmt und mit ihr nach unten verschwindet. Kurz sehe ich ihm überrascht hinterher.

»Ihr beide seid jetzt also zusammen?«
Molly lächelt leicht, bevor ihre Mundwinkel unsicher wieder nach unten wackeln.
Indessen ich mir eine lose Strähne aus dem Gesicht fische, steige ich die Stufen wieder nach oben. Angelehnt verschränke ich die Arme vor der Brust.
»Sorry, egal. Ich... Ich wollte mich nur entschuldigen. Das gestern Abend war absolut bescheuert von mir und ich habe nicht nur mich, sondern auch dich in Gefahr gebracht.«
»Um ehrlich zu sein, denke ich mehr über deine Worte nach, bevor du in das Eis gebrochen bist.«

Mollys Augenbrauen berühren sich fast, dann blinzelt sie mehrmals, als würde ihr erst jetzt alles wieder einfallen. Wahrscheinlich ist es auch so.
»Oh, Shit. Memi, was ich da gesagt habe, tut mir leid. Ich war betrunken und habe Müll gelabert.«
»Ich glaube nicht, dass du es als Müll abstempeln würdest. Denkst du wirklich, dass ich alle nur um den Finger wickle?«
Ihr Blick wandert unsicher durch den Flur, dann kommt ein Seufzen über Mollys Lippen. »Na ja. Das war vielleicht etwas harsch ausgedrückt, aber ich meine...« Sie sucht nach den richtigen Worten.
»Zwischen Hardin und Tessa scheint sich etwas zu entwickeln und plötzlich stehst du auf ihn? Dann macht Tessa Schluss mit Hardin und plötzlich ignorierst du ihn wieder? Ich verstehe es nur nicht ganz. Wie können alle ständig so auf dich Rücksicht geben? Zed wollte sich eigentlich mit mir treffen, hat aber spontan abgesagt. Am nächsten Tag erfahre ich, dass ihr euch getroffen habt. Manchmal fühlt es sich einfach danach an, als hättest du sie alle verhext.«
»Ich wusste nicht, dass Zed-«
»Das ist ja auch egal.«
     Schluckend sieht Molly mich an, verhakt die Finger vor dem Körper. Entwirrt sie wieder und gibt ein frustriertes Seufzen von sich. »Ich liebe dich, Memphis. Echt. Du bist eine meiner besten Freundin und ich würde dich ungern verlieren, aber es wäre schön, wenn du dir nicht ständig alle tollen Typen schnappst. Lass auch etwas für die anderen Mädels übrig.«
Meine Lippen öffnen sich einen Spalt.
Um ehrlich zu sein fallen mir gerade sehr viele Erwiderungen darauf ein. Sätze, die in alle Richtungen schießen, weshalb es ein paar Sekunden dauert, ehe ich antworte. »Fange vielleicht einfach an, auch mal in unbekannten Gewässern zu forschen. Wenn wir uns in denselben bewegen, kann es eben dazu kommen, dass der Fisch interessanter als das Seegras ist. Die einen lassen sich eben treiben, statt ihre Richtung selbst zu bestimmen.«
Zuerst ziehen sich ihre Brauen zusammen, dann folgt ein Schnauben. »Sagst du gerade echt, dass ich wie Seegras bin?«
»Nimm es wie du willst, Molly.«

𝐅𝐈𝐍𝐄 𝐋𝐈𝐍𝐄 ⚘ ( 𝘩𝘢𝘳𝘥𝘪𝘯 𝘴𝘤𝘰𝘵𝘵. )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt