Das Leben ist ein Abenteuer

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Die Sonne steht im Zenit. Die Hitze ist für Raxa unerträglich. Der Schweiß tropft ihm von der Stirn. Er hat mit allem gerechnet, aber das hier ist eine Nummer zu groß für die Wyrians. Mitten im Nirgendwo suchen sie einen Orientierungspunkt. Tief im Innern hat Raxa bereits die Hoffnung aufgegeben. In dieser Wüstenlandschaft, in der nur giftige Lebensformen von der Anwesenheit des weiblichen Wyrians angezogen werden, finden sie nur Sand. Bisher hat er Wüsten lediglich aus Büchern gekannt und das hätte auch so bleiben sollen.

Während er beinahe unter der schweren Rüstung zusammenbricht, lehnt sich Kia auf dem Sitz ihres Skelettmonograms zurück. Sie lugt ab und zu unter ihrem Sonnenschirm hervor, während sie die Sonnencreme auf ihrer Haut verteilt.

"Ich habe dir gesagt, dass eine Rüstung fatal für eine Reise wie diese ist."

Sie dreht den Schirm leicht und flüstert leise. Raxa beäugt sie mit einem verärgerten Gesichtsausdruck.

"Wie lange willst du dich noch tragen lassen?", fragt er in einem strengen Ton. Sie zuckt ihre Schultern. Das skelettartige Wesen ist durch ihre Magie entstanden. Kia hat behauptet, dass sie einen Pakt mit dem Skelettkönig eingegangen wäre, sodass sie mehrere seiner Untertanen herbeirufen könne. Raxa glaubt nicht an Gruselmärchen. Wesen wie Skelette oder Dämonen existieren nur in Büchern. Ihre Magie lässt lediglich Gegenstände zu Trugbildern werden.

"Bis wir eine anständige Unterkunft gefunden haben."

"Das haben wir seit Tagen nicht", brummt Raxa verstimmt. Sie zuckt abermals die Schultern und zieht ihre Sonnenbrille auf.

"Ich werde mir nicht die Schuhe voller Sand machen. Dafür sind sie mir zu schade", erklärt sie ihm ruhig.

Ein kraftloses Seufzen entrinnt seiner Kehle. Er hat sich die Reise anders vorgestellt. Organisierter und entspannter. Doch da hat er die Unberechenbarkeit seiner Schwester nicht mit einkalkuliert.

"Du hättest eben keine neuen Sachen mit auf eine Reise nehmen sollen." "Ich reise oft musst du wissen, normalerweise dauert es zwei Tagesmärsche bis wir da sind", sagt sie in einem vorwurfsvollen Ton. Raxa bemerkt es und zieht harsch die Luft ein.

"Wenn jemand seine Nachtwache nicht verschlafen hätte, meinst du wohl", platzt es zwischen seinen zusammengepressten Zähnen heraus. Das Gespräch ermüdet ihn. Die Kraft, die er in der schneidigen Luft zum Atmen braucht, muss er für eine sinnlose Konversation verbrauchen.

"Es war eine friedliche See, da konnte ich eben kurz wegratzen."

"Kurz? Es muss sich um eine Ewigkeit gehandelt haben, es hat uns schließlich Kilometer weg getrieben!", erhebt er seine Stimme. Seine Hände ballen sich zu Fäusten. Er kann sich nicht entsinnen, wann er zuletzt mit seiner Schwester ein Streitgespräch geführt hat. Möglicherweise ist das ihre erste Auseinandersetzung.

Kia bleibt gelassen und schüttelt nur ihren Kopf. Jetzt gibt er ihr die Schuld für diesen kleinen Fauxpas, obwohl sie beide geschlafen haben.

"Das weißt du woher? Du warst nie außerhalb eines Schlachtfeldes oder von Mori."

"Umso verwunderlicher, dass ich einen besseren Orientierungssinn beweise als die wanderfrohe Überlebenskünstlerin. Aber jetzt ohne Spaß: Wie hast du das jedes Mal heil überlebt?" Er starrt sie ungläubig an.

Sie zuckt die Schultern. "Bin unverwüstlich."

Eine kurze Stille folgt. Kopfschüttelnd entrinnt ihm ein schwaches Seufzen.

"Das sehe ich..." Raxa presst seinen Kiefer fest aufeinander.

Plötzlich bleibt das Monstrum, auf dem Kia sitzt, stehen. Kia legt ihren Kopf nachdenklich schief.

Die Abenteuer der WyriansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt