Das geheime Beziehungsdrama unter Liebenden

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Nachdem Hax die grauenvolle Nachricht langsam verdaut hat, sucht er einen Weg, um wieder in das Gespräch hinein zu finden, doch Fana macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

"Schon witzig, wenn man bedenkt, dass Kess Angst vor Horror hat und Kia quasi unsere Gruselfrau ist. Stellt euch einmal die beiden miteinander vor. Kess würden wir rund um die Uhr wie ein Mädchen schreien hören." Die Vorstellung gruselt Hax. Augenblicklich verfällt er in eine Starre. Seine Kinnlade fällt gen Boden. Verstörende Gebilde brennen sich in seinem Kopf ein. Niemals würde er es erlauben. Kess mag für das Militär eine wichtige Person sein, doch bevor eine Vermählung jemals zur Sprache kommen würde, müsste er ihn verschwinden lassen.

Taph und Fana amüsieren sich prächtig, während sich Glan fragt, ob es einen großen Unterschied zwischen Kia und Taph geben würde. Beide sind eine Gefahr für sich. Obwohl Kia weitaus loyaler und pazifistischer ist als seine Gastgeberin, wenn die Person denn Raxa wertschätzt und ihre Skelette nicht verspottet.

Die einzige Möglichkeit eines Verrates würde bestehen, wenn jemand ihr seltene okkultistische Gegenstände anbieten würde. Glan hat sie einmal aus ihrer Kammer höhnisch lächelnd gesehen, während sie an einer Puppe bastelte. Er hofft nicht, dass sie in Voodoo und Fluchmagie bewandert ist. Ansonsten müsste er doch Taph als harmloser einstufen.

"Wie hat er eigentlich die Überraschung für Raxa überlebt?", fragt Taph mit einem spöttischen Unterton. Glan belächelt es zwiespältig. Sie findet zu sehr Gefallen an dem Leid ihres Mannes.

"Weil sie sich geküsst haben oder wegen den vielen Skeletten?" Fana gluckst belustigt und hält sich den Bauch vor lachen. Hax sieht sie an, als wenn sie ihn damit endgültig zerstört hätten. Er hat nichts von einem Kuss gewusst, ansonsten hätte er Kess zum neuen Versuchskaninchen des Militärtestgeländes erklärt. Aber was noch nicht geschehen ist, kann noch in die Tat umgesetzt werden.

"Ich glaube, dass Maqua das Gruseligste für ihn an dem Tag war", flüstert Glan langsam und bedächtig, um Hax zu suggerieren, dass Kess seine gerechte Strafe bereits erhalten hat. Doch dieser versucht standhaft seine Emotionen unter Kontrolle zu halten, indem er seine Hände gegeneinander quetscht, als wenn er Kess vor seinen Augen zusammenfalten würde.

"Mittlerweile hat er also wirklich keine Angst mehr vor okkultischen oder gruseligen Gegenständen." Taph pausiert kurz, um sich noch eine heiße Tasse des frisch aufgebrühten Zitronentees einzuschenken. "Erst neulich habe ich ihn mit einer Horrorgeschichte erwischt."

"Kess kann lesen?", witzelt Fana weiter. Doch durch die Blicke ihrer Freundin verstummt sie augenblicklich. Dieses Mal hat sie den Bogen überspannt.

"Er ist ein hochintelligenter Mann, der komplexe Konstruktionen erfindet und baut. Wenn er das nicht könnte, hätte ich definitiv den falschen Tantro geheiratet."

Trotz des Konfliktes, der das Ehepaar im Augenblick trennt, steht sie eben nach wie vor zu dem Mann, den sie liebt und respektiert. Nicht jeder muss seine Qualitäten zu schätzen wissen, solange sie es tut. Fana nimmt Glan als Schutzschild und vergräbt ihr Gesicht in seinen Nacken. Gleichgültig steht er auf, distanziert sich von den restlichen Personen und stellt seinen Tonbecher auf die sandfarbene Küchentheke ab. Fana fiept schrill auf, ehe sie ihm hinterher sprintet und sich über sein Desinteresse beschwert. Er zuckt lediglich lediglich die Schultern und lehnt sich gegen das kühle Gestein an.

"Zurück zum Thema." Hax räuspert sich und ergreift die Chance, die sich durch den Abstand zu Fana und Glan bietet. "Warum kommt Maqua zu dir?"

"Weil wir uns darüber auslassen wie schlimm die beiden sind." Verdutzt blinzelt Hax mehrfach und verzieht seinen Mund zu einem kleinen Strich. Mit dieser Antwort hat er nicht gerechnet. Maqua liebt Kia so sehr, dass er selbst aus den schlimmsten Beleidigungen Kraft schöpft und niemals ein schlechtes Wort über sie verlauten würde.

Die Abenteuer der WyriansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt